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Unmut und Verunsicherung

Zum Start nur wenige Impftermine im Kurhaus Baden-Baden

Der Unmut ist in Baden-Baden groß. Viele Menschen haben sich vergeblich um einen Termin für die Corona-Schutzimpfung im Kurhaus bemüht. Wann wird sich die Lage bessern?

Das Kurhaus in Baden-Baden wird zum Impfzentrum. Im Bénazet-Saal wird unter Kronleuchtern geimpft.
Exklusives Impfzentrum: Im Kurhaus Baden-Baden wird unter Kronleuchtern geimpft. Am Freitag soll es losgehen. Foto: Bernd Kamleitner

Auch in Baden-Baden haben sich bislang viele Bürgerinnen und Bürger vergeblich um einen Termin für eine Corona-Schutzimpfung bemüht.

„Wir kriegen auf allen Ebenen viele Anfragen“, bestätigte Sozialbürgermeister Roland Kaiser im Hauptausschuss des Gemeinderats. Doch der Stadt seien die Hände gebunden: „Wir haben nicht die Möglichkeit, da steuernd einzugreifen.“

Ursprünglich sollte Deutschlands wohl exklusivstes Impfzentrum im traditionsreichen Baden-Badener Kurhaus am Dienstag, 19. Januar, den Betrieb aufnehmen, berichtete Kaiser. Jetzt ist der Impfstart unter Kronleuchtern an diesem Freitag geplant.

Zuletzt waren aber keine Termine für eine Impfung zu bekommen. Menschen, die es zum Teil mehrfach versuchten, scheiterten immer wieder. Das sorgte für großen Unmut bei den Betroffenen.

Ohne Impfstoff keine Terminvergabe

Warum sich kein Impftermin vereinbaren ließ, erklärte Oberbürgermeisterin Margret Mergen am Montagabend: „Wir warten auf den Impfstoff!“ Geplant sei, mit gut 1.000 Impfdosen im Impfzentrum im Kurhaus zu starten. Doch die Lieferung erfolge deutlich langsamer als erwartet. So lange aber nicht feststehe, in welcher Menge Impfstoff für Baden-Baden verfügbar sei, könnten auch keine Impftermine vergeben werden, erklärte Mergen auf eine Anfrage ihrer Parteikollegin Reinhilde Kailbach-Siegle.

Die Rathauschefin geht davon aus, dass der für Baden-Baden bestimmte Impfstoff an diesem Mittwoch eingehe. Wenn verbindlich feststehe, welche Menge im Kurhaus vorrätig sei, erfolge eine Meldung beim zuständigen Bundeszentrum. Erst dann könnten Termine für eine Impfung vereinbart werden.

„Eine Freischaltung von Termine erfolgt erst, wenn sicher ist, dass die Leistung verbindlich ist“, erklärte Mergen die Vorgehensweise. Am Dienstagvormittag zeichnete sich dann ein neuer Sachstand ab. Über 80-Jährige und Personen mit höchster Priorität können ab sofort einen Termin für die Impfung im Kurhaus vereinbaren, teilte die städtische Pressestelle mit.

Terminvergabe nur über die zentralen Portale

Die Terminvergabe erfolgt ausschließlich über die dafür vorgesehenen zentralen Portale. Das sind die bundeseinheitliche Rufnummer 116117 oder über die Internet-Plattform www.impfterminservice.de.

Dieses Vorgehen sei keine „Baden-Badener Erfindung“, sondern die bundeseinheitliche Regelung, betonte Mergen. Die Oberbürgermeisterin bat um Geduld.

Wir warten auf den Impfstoff.
Margret Mergen Oberbürgermeisterin

„Wir sind hoffnungsvoll, dass wir am Freitag ein paar Stunden impfen können“, meinte Bürgermeister Kaiser. Am Donnerstag ist ein Testlauf geplant. Konkrete Infos zum angedachten Start des Impfzentrums im Kurhaus am Freitag will die Stadtverwaltung an diesem Mittwoch bei einer Pressekonferenz geben.

Mobiles Impfzentrum nimmt Arbeit auf

Im Vorfeld wird bereits ein mobiles Impfzentrum seine Arbeit in der Bäderstadt aufnehmen, erläuterte Mergen. In den Genuss einer Impfung kommen vor allem Menschen in Alten- und Pflegeheimen.

Geplant sei, dass in Kreisimpfzentren wie im Kurhaus einmal täglich bis zu 750 Impfungen erfolgen. In so genannten zentralen Impfzentren (ZIZ) wie etwa in der Messe Karlsruhe in Rheinstetten sollen 1.500 tägliche Impfungen möglich sein. „Dazu muss aber der Impfstoff da sein“, betonte die Oberbürgermeisterin. Bürger aus dem Stadtkreis oder der Region können sich auch im Bühler Kreisimpfzentrum in der Schwarzwaldhalle oder einem anderen Impfzentrum anmelden. Für eine Impfung ist ein Zeitaufwand von 30 bis 40 Minuten einzuplanen, heißt es.

Sozialministerium will mit Brief informieren

Über die Impfformalitäten wird wohl ein Schreiben des baden-württembergischen Sozialministeriums informieren. Der geplante Infobrief soll an alle Haushalte gehen, kündigte der Sozialbürgermeister an. Kaiser vermutet, dass die Post aber erst verschickt wird, wenn das Ministerium in Stuttgart Klarheit darüber habe, in welchem Umfang Impfstoff zur Verfügung stehe.

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