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Verlage in Mittelbaden

BNN und Badisches Tagblatt fusionieren: „Wir sind jetzt Partner“

Die Zeitungslandschaft in der Region wird neu aufgestellt. Die Karlsruher Regionalzeitung BNN übernimmt das Badische Tagblatt in Baden-Baden. Welche Auswirkungen hat dieser Einstieg der Badischen Neuesten Nachrichten beim bisherigen Konkurrenten?

BNN-Verleger besucht Badisches Tagblatt
Antrittsbesuch an der Oos: Am Tag nach der verkündeten Zeitungsfusion spricht BNN-Verleger Klaus Michael Baur (Zweiter von links) vor der BT-Belegschaft. Mit auf dem Podium BT-Geschäftsführer Wolfgang Hoffahrt, BT-Verlegerin Xenia Richters und Rolf Metzmaier, der Sprecher der BT-Gesellschafter (von links). Foto: Fiona Herdrich/Badisches Tagblatt

Der Karlsruher BNN-Verleger und Chefredakteur Klaus Michael Baur will den Eindruck einer feindlichen Übernahme gar nicht erst aufkommen lassen. Bei seinem Antrittsbesuch vor der BT-Belegschaft nach der Fusion der beiden Verlagshäuser spricht er stattdessen von einer Bündelung der badischen Interessen in der zunehmend härter umkämpften Medienlandschaft.

Zwei Profis seien jetzt gemeinsam am Werk, sagt Baur, zwei Parteien, die ihr Gebiet, ihr Geschäft und den Markt kennen. „Wir sind jetzt Partner.“

Am Dienstag hatten Baur in Karlsruhe sowie in Baden-Baden die BT-Führungsetage um den scheidenden Geschäftsführer Wolfgang Hoffarth, Mitverlegerin Xenia Richters und den Sprecher der BT-Gesellschafter, Rechtsanwalt Rolf Metzmaier, den Belegschaften verkündet, dass die BNN 24 Prozent der Anteile der Badisches Tagblatt GmbH erworben hat. Angestrebt ist der hundertprozentige Erwerb der Traditionstageszeitung aus Baden-Baden.

Für beide Seiten, das betont Baur am Mittwoch erneut, sei das die beste Lösung gewesen. Er nehme die Zukunft des Badischen Tagblattes sehr ernst und fühle sich den Mitarbeitern verpflichtet. Soziales Handeln gehöre seit jeher zur Matrix sowohl der Badischen Neuesten Nachrichten als auch des Badischen Tagblattes.

Schnelle Änderungen in den Strukturen beider Zeitungen strebe er nicht an – sondern eine Parallelität mit einem freundschaftlichen Prozess zwischen den Häusern. Er habe, so Baur, keinen am grünen Tisch entworfenen Masterplan in der Tasche, sondern wolle die Menschen miteinbeziehen und in Zukunft journalistische Inhalte sorgfältig austarieren.

Denkverbote gebe es dabei keine, die beiden Zeitungsmarken BT und BNN sollen unter seiner Hand mit ihren Produkten „selbstlenkend“ weiterbestehen. „Ich möchte keine Kannibalisierung zwischen den Blättern“, so Baur.

Kein Abbau von Arbeitsplätzen geplant

Im Vordergrund stehe der gemeinsame Kampf zur Verteidigung der journalistischen Freiheit und Breite in Baden. Mit den BNN übernehme keine anonyme Aktien- oder Medienholding das BT, sondern ein vertrauensvoller und in der Region verankerter Nachbar und Partner.

Es gehe darum, in beiden Verlagshäusern „die Arbeitsplätze anspruchsvoll in die Zukunft zu führen“. Ein schneller und zeitnaher Abbau von Arbeitsplätzen stehe daher nicht zur Debatte.

So reagieren Prominente aus der Region:

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