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Kostenloses Lastenrad und mehr

Bühl setzt Angebote für Radfahrer fort - auch ohne Fördergeld

Die hohen Spritpreise sind für die Stadt Bühl ein weiteres Argument, für den Umstieg aufs Fahrrad zu werben. Sie tut dies mit zahlreichen Angeboten – ein Zwetschgenblitz inklusive.

Vier Leute an Fahrradstation
Präsentation: Beate Link, Hubert Schnurr, Daniel Fritz und Martin Andreas erläutern in Weitenung das Jahresprogramm „Bühl fährt Rad“ und die neue Servicestation. Foto: Wilfried Lienhard

Das große Förderpaket als Radkultur-Kommune ist vollständig ausgepackt. In den vergangenen beiden Jahren hat das Land 50.000 Euro nach Bühl überwiesen, die Stadt selbst musste im Gegenzug weitere 25.000 Euro beisteuern.

Das Geld floss in die Radinfrastruktur und verschiedene Veranstaltungen, die für das Fahrradfahren als klimafreundliche Mobilitätsform warben. Ganz zum Schluss kam aus dem Paket noch die inzwischen vierte Radservice-Station, an denen Radler kleinere Pannen beheben können. Sie hat ihren Platz beim Friedhof in Weitenung.

Geld aus Stuttgart gibt es jetzt keines mehr, den Titel der Radkultur-Kommune darf die Stadt aber behalten. Das sehen Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) und die städtische Radverkehrsbeauftragte Beate Link als Auftrag, die fahrradfreundliche Mobilitätskultur in Bühl auch künftig zu stärken und weiterzuentwickeln.

„Dazu haben wir uns bei der Bewerbung um die Förderung bereits verpflichtet“, sagte Link bei der Vorstellung des Jahresprogramms von „Bühl fährt Rad“.

Große Nachfrage nach E-Lastenfahrrad zur kostenlosen Ausleihe

Etliche in den vergangenen beiden Jahren eingeführte Angebote werden nahtlos fortgeführt. Dazu zählt der „Bühler Zwetschgenblitz“. Interessierte könnten das E-Lastenrad im Design der Radkultur bis zu einer Woche kostenlos ausleihen.

Die Nachfrage ist groß, sagt Beate Link: „Seit dem Beginn am 1. Dezember ist es praktisch permanent vermietet.“ Privatleute nutzten es für Einkäufe oder Transporte, denkbar sei aber auch die Nutzung durch Handwerksbetriebe.

Ein weiterer Punkt ist das Meldeportal „RADar“, über das die Stadt ganzjährig Anregungen zur Verbesserung der Radinfrastruktur sammelt. Sie landen direkt bei der Radverkehrsentwicklung und beim Bauhof.

Diese Möglichkeit wird laut Link rege genutzt, mal würden Verunreinigungen gemeldet, oft aber Hinweise zu langfristigen Verbesserungen gegeben. Über eine Karte können die Anregungen punktgenau lokalisiert werden.

Es dient dem Klimaschutz und dem Portemonnaie.
Beate Link, Radverkehrsbeauftragte

Bei Fahrbahnschäden, erläutert Fritz Ell von der Abteilung Stadtentwicklung, werde vor Ort geprüft: „Bei Gefahr im Verzug wird sofort reagiert, wenn nicht, kommt die Stelle ins Sanierungsprogramm.“ Dabei gingen immer wieder auch Meldungen aus anderen Gemarkungen ein: „Das geben wir dann weiter.“ Vor allem nach Stürmen gebe es häufige und schnelle Reaktionen, so Ell. Das Thema seien dann meistens verdrehte Schilder.

Aktion „Toter Winkel“ soll Sicherheit von Radfahrern in Bühl erhöhen

Fortgesetzt wird auch die Aktion „Toter Winkel“. Aufkleber am Heck von Bussen oder Lkw machen Radler auf mögliche Gefahrensituationen etwa an einer Kreuzung oder einer Ampel aufmerksam.

Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht wieder das Stadtradeln, das am 1. Mai beginnt. Wer daran teilnimmt, tritt in die Pedale, um mit seinem virtuellen Team Kilometer zu sammeln. Bis zum 21. Mai geht es darum, möglichst viele Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen und das eigene Team an die Spitze der Tabelle zu strampeln.

Begleitend ist eine Fotoaktion „Einkaufen mit dem Rad“ geplant. Bürger, die in diesem Zeitraum ihren Einkauf mit dem Rad erledigen, ruft die Stadtverwaltung auf, Schnappschüsse von sich zuzusenden. Alle eingesendeten Fotos werden auf der städtischen Webseite veröffentlicht.

Weitere Radwege in Bühl in Planung

Neben Veranstaltungen gilt das Augenmerk auch der Infrastruktur, zu der auch die neue Radservice-Station zählt. Direkt am Pamina-Radwanderweg gelegen, ist das Zweirad-Aufkommen hier recht hoch. Oft werde der Friedhofs-Parkplatz auch als Startpunkt für Touren genutzt, weiß der Weitenunger Ortsvorsteher Daniel Fritz (CDU).

Hubert Schnurr rechnet mit einer noch höheren Frequenz, wenn der Bau des Radwegs zwischen Weitenung und Leiberstung abgeschlossen ist. Fritz Ell rechnet damit für Ende Juli. Weitere Radwege seien in der Vorplanung, lägen aber nicht in der Zuständigkeit der Stadt, sondern bei Landkreis und Regierungspräsidium. Dazu zählen der Lückenschluss beim „Rebstock“ in Müllenbach, die Verbindungen Balzhofen-Moos (inklusive einer Entschärfung der Situation am Ortseingang Balzhofen), Moos-Zell, Balzhofen-Zell und Neusatz-Ottersweier.

All das soll für den Umstieg auf das Fahrrad werben. „Es dient dem Klimaschutz und dem Portemonnaie“, sagte Beate Link mit Blick auf die hohen Benzinpreise. Gerade bei kurzen Strecken sei der Spritverbrauch hoch. Da sei das Fahrrad eine günstige und gerade in der Stadt oft auch eine schnellere Alternative.

Für den städtischen Klimaschutzmanager Martin Andreas erfüllt Bühl hier eine wichtige Aufgabe: „Für die Mobilitätswende ist es wichtig, als Stadt die notwendige Infrastruktur zu stellen.“

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