Skip to main content

Corona-Pandemie

Bühler Gemeinderat fordert Öffnungsstrategie für Einzelhandel

In einer einstimmig beschlossenen Resolution kritisiert der Gemeinderat Wettbewerbsverzerrung. Im Corona-Testzentrum sind bereits fast alle Termine bis Ostern ausgebucht.

Zelt vor dem Bürgerhaus
Große Nachfrage: Fast alle Termine beim kommunalen Testzentrum waren bereits vergeben. Die Stadt hat deshalb dessen Öffnungszeiten erweitert. Foto: Bernhard Margull

Einstimmig hat der Gemeinderat eine von Margret Burget-Behm (CDU) und Lutz Jäckel (FDP) initiierte Resolution für eine schnelle und sichere Öffnungsstrategie zur Rettung des Bühler Einzelhandels verabschiedet. Darin heißt es: „Wir fordern die Landesregierung in Baden-Württemberg auf, mit der Teststrategie wie zum Beispiel mit dem Tübinger Modell eine Öffnungsstrategie für den Einzelhandel zu verbinden. Wir fordern vom Land vorgegebene regionale Öffnungsstrategien und Regelungen, die durch die Landratsämter in Abstimmung mit den einzelnen Kommunen vor Ort umgesetzt werden. Wir fordern alle Bundestags- und Landtagsabgeordneten auf, sich in diesem Sinne aktiv für den Einzelhandel und für unsere Innenstädte einzusetzen. Dies gilt auch für alle anderen von den Lockdown-Regelungen betroffenen Berufsgruppen.“

Nach der dramatischen Erhöhung der Inzidenzwerte im Landkreis Rastatt sei die neuerliche Zwangsschließung zu erwarten gewesen. Zahlreichen Einzelhandelsgeschäften mit speziellem Warensortiment drohe aber bei Fortdauer der wirtschaftlich mit deutlichen Einbußen verbundenen Öffnungsbeschränkungen „ein erheblicher und mit zunehmender Dauer existenzbedrohender Schaden“.

Müssen viele Geschäfte aufgeben?

Die vorübergehende Möglichkeit von „Call&Meet“ habe zu bescheidenen Umsätzen geführt. Die Rückkehr zu „Click&Collect“ lässt Sebastian Böckeler, den Co-Vorsitzenden der Innenstadtgemeinschaft Bühl in Aktion, das Schlimmste befürchten: „Viele Kolleginnen und Kollegen werden diesen dritten Shutdown nicht überleben.“ Der Gemeinderat teilt die Befürchtung, „dass viele Geschäfte aufgeben müssen und es zu einer Verödung unserer Innenstadt kommt“.

Dass große Lebensmittelmärkte und Vollsortimenter mittlerweile uneingeschränkt alle Warengruppen verkaufen könnten, dem Einzelhandel diese Möglichkeit aber genommen werde, führe zu einer Wettbewerbsverzerrung. Die Einzelhändler hätten wiederholt nachgewiesen, dass sie mit einem effizienten Hygienekonzept nicht für den Anstieg von Inzidenzwerten verantwortlich seien.

Der Gemeinderat fordert daher „Handel mit gleichen Regeln“ und einheitliche, branchenunabhängige Kundenbegrenzungen von 15 Quadratmeter Verkaufsfläche je Person. Dieses Modell könne auch bei höheren Inzidenz-Zahlen angewandt werden. Die neue Teststrategie der Stadt mit tagesaktuellen Schnelltests sowie Einlasskontrollen könnten einen sicheren Einkauf garantieren.

Testzentrum fast ausgebucht

Das Testzentrum betreibt die Stadt in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Bühl/Achern. Bühler Bürger haben dort seit Mittwoch die Möglichkeit, sich einmal pro Woche „kostenlos, schnell und verlässlich auf das Coronavirus testen zu lassen“, sagte Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) im Gemeinderat. Die Kosten für die Stadt bezifferte er auf rund 2.000 Euro pro Woche.

Stand Mittwochnachmittag seien die bis Ostern über die städtische Webseite oder die Corona-Hotline zu buchenden Termine bereits fast vollständig vergeben gewesen. „Wir haben deshalb den Karfreitag, 10 bis 14 Uhr, als zusätzlichen Tag mitaufgenommen“, sagte Schnurr. Es sei aber auch möglich, ohne einen Termin das Zentrum aufzusuchen. Dann müsse allerdings eventuell mit Wartezeiten gerechnet werden. „Bei Bedarf wären wir jederzeit dazu in der Lage, weitere Testzentren zu eröffnen“, versicherte Schnurr. Ärzteschaft, Apotheken, Freiwillige und auch ein Drogeriemarkt könnten sich eine Mitwirkung vorstellen.

Die Schnelltest-Station auf dem Europaplatz ist geöffnet von Montag bis Freitag, jeweils von 17 bis 20 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr.

nach oben Zurück zum Seitenanfang