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Mit elf Events ins zweite Jahr

Bühler „Kultur im Klappstuhl“: Aus der Notlösung wird ein Erfolgsmodell

Es wird Zeit, den Klappstuhl wieder auszugraben: In Bühl geht die Veranstaltungsreihe Kultur im Klappstuhl“ ins zweite Jahr – mit bewährtem Konzept, aber mehr Spielstätten.

Drei im Freien sitzende Leute
Klappstuhl, Klappe zwei: Wolfgang Jokerst, Corinna Doba und Julia Huber (von links) präsentieren das neue Programm von „Kultur im Klappstuhl“. Foto: Wilfried Lienhard

Es wird Zeit, den Klappstuhl wieder auszugraben – zumindest sich schon mal daran zu erinnern, wo er verbuddelt ist: Am Freitag, 24. Juni, geht die Reihe „Kultur im Klappstuhl“ in ihr zweites Jahr. „Grabt den Klappstuhl aus“, heißt es im Erfolgsfilm „Der Schuh des Manitu“ – für die Vorstellung des Programms genügte es, die Klappstühle aus dem Bürgerhaus Neuer Markt in den Pausenhof der Aloys-Schreiber-Schule zu tragen.

Bürgermeister Wolfgang Jokerst (Grüne) übernahm gleich mal die Arbeit des Redakteurs und präsentierte, wenn sie denn gefalle, eine Schlagzeile: „Aus einer Notlösung zum Erfolgsmodell“ – gerne doch. Nach der kulturellen Brache des ersten Corona-Jahres habe 2021 nicht zum zweiten Abstinenzjahr werden sollen.

Das Team aus Bürgerhaus und Kulturbüro habe große Kreativität entwickelt und ein Konzept erstellt, das sofort zum Publikumsliebling avanciert sei: „Die Veranstaltungsorte und die Kultur wirken zusammen und bieten eine besondere Atmosphäre.“ Die Entscheidung sei leichtgefallen: „Wir machen es wieder.“ Sie tun es wieder, und sie tun es noch intensiver, noch breiter gestreut. Bis zum 6. August sind elf Veranstaltungen vorgesehen, mit denen Julia Huber, die Leiterin der städtischen Abteilung Kultur – Sport – Generationenarbeit, ein breites Spektrum abgedeckt sieht.

Von Kabarett über Musik bis zum Picknick in Weiß

Es reicht von Kabarett über Impro-Theater bis zu diversen Musikstilen; auch das Picknick in Weiß steht wieder auf dem Programm. Neue Spielstätten kommen dazu, etwa die Stadtwerke, der Trottenplatz in Eisental oder der Platz hinter dem Haus Harmonie in Balzhofen. „Das Angebot kommt in den Stadtteilen unheimlich gut an“, weiß Bürgerhaus-Leiterin Corinna Doba. So habe man sich auf die Suche nach weiteren Spielstätten begeben. Das Konzept bleibt unverändert, inklusive der Ticketpreise von fünf Euro.

Sitzgelegenheiten sind selbst mitzubringen, 200 Gäste sind die Obergrenze, gespielt wird nur bei passendem Wetter, ein Wettertelefon wird geschaltet, Vereine besorgen das Catering. „Das ist auf sehr viel Zuspruch gestoßen“, berichtet Doba. Es habe das in der Pandemie darbende Vereinsleben gestärkt.

Service

Das detaillierte Programm und Details zu dem am Montag, 9. Mai, beginnenden Kartenvorverkauf finden sich unter www.buehl.de/klappstuhl.

Nach dem Auftakt mit der Kabarettistin Marianne Schätzle im Hof der Tullaschule Vimbuch warten die unterschiedlichsten Konzerte, etwa der Auftritt von „Blind Foundation“ auf dem Eisentaler Trottenplatz (24. Juni): Die Band besteht aus zwei blinden und zwei sehenden Musikern. Ausnahmen von der Konzeptregel gibt es mehrere: Am 2. Juli wird ab 14 Uhr ein Mitmach-Programm für die jungen Besucher des Bühler Samstags angeboten, wozu der Eintritt ebenso frei ist wie bei der Partnerschaftsfeier zur 20-jährigen Verbindung mit Vilafranca.

Im Sommer werden viele Veranstaltungen aus der Corona-Zeit nachgeholt

Zu diesem Anlass spielen am 23. Juli im Pausenhof der Aloys-Schreiber-Schule eine katalonische Band und das „Jazz Exchange Quartett Bühl“. Irische Musik hat „Síolta“ dabei, deren Auftritt bei den Stadtwerken am 16. Juli unabhängig vom Wetter stattfinden wird. Das Programm aufzustellen, sei nicht immer einfach gewesen, berichtet Doba: „Es werden viele Veranstaltungen nachgeholt, gerade im Sommer. Wir schauen auch darauf, dass wir uns in der Region nicht gegenseitig Konkurrenz machen.“

Und immer noch gebe es eine gewisse Unsicherheit, fügt Wolfgang Jokerst hinzu: „Niemand weiß, wie es im Herbst aussieht.“ Eine Ahnung, was die kommenden Jahre bringen werden, hat der Bürgermeister aber mit Blick auf die Klappstuhl-Reihe: „Wir gehen in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht weg davon, es war erfolgreich und macht Spaß.“ Eine Absage an den Kultursommer mit den Veranstaltungen auf dem Europaplatz sei das aber nicht: „Wenn Corona das öffentliche Leben nicht mehr prägt, können wir wieder darüber nachdenken.“

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