„Phänomenal“ – so charakterisiert Oberbürgermeister Hubert Schnurr (Freie Wähler) das 73. Zwetschgenfest. Als die Verantwortlichen am Dienstag im Friedrichsbau Bilanz der fünf vergangenen Tage ziehen, sind alle zufrieden.
Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Corona-Pandemie strömten Gäste aus ganz Baden-Württemberg nach Bühl. Die Hotels waren ausgebucht.
Klaus Dürk, Leiter des Fachbereichs Bildung – Kultur – Generationen im Rathaus, spricht von 80.000 bis 100.000 Menschen in der Stadt. „Nicht nur der Zuspruch war enorm“, meint Hubert Schnurr. „Es war auch ein ausgesprochen friedliches Fest und es gab kaum Alkoholprobleme.“
Verantwortliche in Bühl sind zufrieden
Die Vorbereitung des Zwetschgenfestes war dieses Mal besonders anspruchsvoll, weil die Stadt wegen der Pandemie damit erst vor einem halben Jahr gestartet ist.
Dank der intensiven Planung habe alles hervorragend geklappt, urteilt Dürk. „Der bunte Umzug und die kulturelle Vielfalt waren Höhepunkte. Unsere Gäste haben sich gefreut, dass sie wieder feiern dürfen.“
Martina Rumpf vom städtischen Kulturbüro war maßgeblich an der Programmgestaltung beteiligt. Sie sieht ihre Arbeit belohnt. „Trotz Regen am Freitag und Samstag wollten die Leute raus und feiern“, stellt sie fest.
Zwetschgenkönigin Jessica Stiefel ergänzt: „Die Schausteller waren begeistert, dass die Menschen trotz der Niederschläge geströmt sind.“ „Wir Bühler sind eben wetterfest“, ergänzt Hubert Schnurr.
Zwetschgenfestumzug profitiert von gutem Wetter
Dass pünktlich zum Start des Festumzugs am Sonntagnachmittag die Sonne vom Himmel strahlte, war der verdiente Lohn für die Mühen der Organisatoren.
Dabei hatten die zunächst in der Kürze der Zeit Schwierigkeiten, genügend Teilnehmer zu finden. Doch die Vereine zogen mit. Rumpf lobt deren Kreativität. Dass es schließlich einer der längsten Umzüge der vergangenen Jahre wurde, war das i-Tüpfelchen.
Ich fand gigantisch, wie viele Leute unterwegs warenJessica Stiefel, Zwetschgenkönigin
„Was für ein Fest!“, findet auch Bürgermeister Wolfgang Jokerst (Grüne). „Alle Beteiligten haben ihr Bestes gegeben.“ Jokerst berichtet, dass die großen Delegationen aus den Partnerstädten, die nach Bühl gereist waren, „restlos begeistert“ waren. Die hätten bestätigt: „So ein Fest kann es nur in Bühl geben.“
Ordnungsamtsleiter Andreas Bohnert, der für den Vergnügungspark zuständig ist, berichtet von zufriedenen Schaustellern. „Wir haben eine Handvoll neuer Schausteller, die noch nie in Bühl waren, und die bestätigen, dass wir nicht nur ein tolles Publikum, sondern auch wenig Probleme mit Alkohol haben“, erklärt er.
Die Besucherresonanz war an den beiden letzten Festtagen ausgezeichnet. „Mehr als am Sonntag und Montag ging nicht“, findet Bohnert. „Schade, dass es am Samstag geregnet hat.“
„Ich fand gigantisch, wie viele Leute unterwegs waren“, sagt Jessica Stiefel. „Wahnsinn war auch, wie viel am Samstag trotz Regen los war.“
Bühler Stadtverwaltung sucht Wirt für 2023
Weil nach dem Fest vor dem Fest ist, macht man sich im Bühler Rathaus bereits jetzt Gedanken über einen Nachfolger für den ausscheidenden Festwirt Jürgen Kohler.
„Wir haben genügend Interessenten“, berichtet Jokerst. „Wir werden unsere Wahl sehr sorgfältig treffen und dabei alle wichtigen Aspekte berücksichtigen.“ Der neue Festwirt müsse zu Bühl passen, konstatiert der Bürgermeister.
Die Stadt suche ausdrücklich keinen Wirt, der nur ein einziges Fest ausrichte. „Nach so einer langen Zeit mit Jürgen Kohler wollen wir eine neue Ära beginnen“, sagt Jokerst.
„Der neue Wirt sollte aber nicht nur geschäftliche Interessen haben, sondern auch Herzblut mitbringen.“ Damit spielt der Bürgermeister auf das attraktive Rahmenprogramm an, das Kohler seinen Gästen in den vergangenen Jahren regelmäßig geboten hat.