Das zu Kindergartenräumen umgebaute Lehrschwimmbecken der Franziska-Höll-Schule ist am 25. September offiziell seiner Bestimmung übergeben worden, etwa einen Monat nach der Inbetriebnahme durch den katholischen Kindergarten St. Michael.
Aus der Umgestaltung gingen zwei Gruppenräume hervor, ebenso Intensiv- und Ruhezonen, ein offener (Spiel-) Bereich mit Sitzmöglichkeiten zum Essen, ein Büro, separate WC für Personal und Kinder sowie zwei Erker mit Podesten zum Spielen, zugleich als Zugang zum Garten konzipiert.
Die Außenanlage geht in den Spielplatz der bestehenden Einrichtung über, der Komplex fügt sich also zu einer Gesamtheit. Der Festakt im Beisein von Bürgermeister Hans-Peter Braun, Architekt Georg Metzinger, Kindergartenleiterin Cornelia Brügel sowie Pfarrer Sebastian Marcolini ging mit einem Tag der offenen Tür einher.
Projekt „wahnsinnige Herausforderung“
Die Umgestaltung einer großen Schwimmhalle zum Kindergarten, sagt Metzinger, bedeute eine „wahnsinnige Herausforderung“, biete aber zugleich gute Chancen. „Positiv war, dass wir nicht allzu sehr in die bestehenden Strukturen eingreifen mussten; die Statik ermöglichte die Schaffung verschiedener Raumzonen. Es entspricht auch dem Trend der Zeit, statt ‚Abriss und Neubau‘ aus dem Bestand Nutzen zu ziehen, möglichst viel zu bewahren.
Darüber hinaus haben wir neue Elemente ergänzt.“ Das Konzept sei in intensiver Teamarbeit entstanden: „Wir wollten die ‚DNA‘ des Beckens erhalten, dem Raum also einen individuellen Charakter lassen. In Anlehnung an die ursprüngliche Identität des Gebäudes haben wir ein passendes Farb- und Oberflächenkonzept erstellt; wir integrierten zum Beispiel ein Deckensegel mit Wellenmotiv und verwendeten blaue Farbe.“
An den zwei Ebenen – Boden und Umlauf des Beckens – sei bewusst festgehalten worden. „Ein Lift ermöglicht den barrierefreien Zugang.“ Mit Blick auf die Lichtverhältnisse habe sich als ideal erwiesen, dass die Fassade zum Garten hin mit überschaubarem Aufwand geöffnet werden konnte.
„Große Fenster bringen nun Licht und Transparenz. Da es sich um die Nordseite handelt, ist kein Sonnenschutz nötig; die Kinder haben freien Blick auf den Hof bis hin zu den Rebhängen.“ Die sehr gute Raumakustik erhöhe die Aufenthaltsqualität zusätzlich.
Die durch Corona und den Ukrainekrieg entstandenen Rahmenbedingungen hätten den Bauablauf verzögert und erschwert, räumt er ein. „Wenn man sich anschaut, wie sich die Situation jetzt darstellt, haben wir aber gerade noch Glück gehabt.“
Kosten belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro
Bürgermeister Braun betont, dass die Bauzeit mit knapp einem Jahr dennoch im gesetzten Zeitrahmen blieb. Die Kosten inklusive Neugestaltung der Außenanlage beziffert er auf rund 1,3 Millionen Euro. „In den Räumen können nun 50 Kinder betreut werden.“
Das begeisterte Echo der Bürger am Tag der offenen Tür freut ihn sehr: „Einige von ihnen haben in dieser Halle noch schwimmen gelernt. Wir erhielten nur Lob für die Umgestaltung.“
Metzinger spricht von einem „Aha-Effekt“ bei den Gästen. Und Pfarrer Marcolini bestätigt: „Viele Besucher haben zum Ausdruck gebracht, dass sie es sich nicht vorstellen konnten, wie man aus einem alten, jahrelang ungenutzten Schwimmbecken so einen schönen und modernen Kindergarten machen kann. Ein gelungenes Werk!“
Auch die „Hauptpersonen“, Kinder und Erzieherinnen, sind glücklich über die Erweiterung, wie Cornelia Brügel mitteilt. „Alle fühlen sich sehr wohl, und es tut gut zu sehen, wie fröhlich die Kinder über den Hof laufen und sich darüber freuen, die anderen Kinder, aber auch die Erzieherinnen zu besuchen.“