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Kaum Besucher im Bürgerbüro

Bürgerbeauftragte in Bühlertal müssen wegen Corona viele Veranstaltungen verschieben oder absagen

Die Angst vor einer Ansteckung scheint Kunden vom Bühlertaler Bürgerbüro fernzuhalten. Die Bürgerbeauftragten planen dennoch eine Adventsfeier.

Petra Reisewitz, Erika Otto und Anni Schneider (von links) vor dem Alten Schulhaus, wo das Bürgerbüro noch bis zum Herbst untergebracht ist. Viele Besucher finden derzeit nicht hierher: Zu groß ist die Verunsicherung.
Petra Reisewitz, Erika Otto und Anni Schneider (von links) vor dem Alten Schulhaus, wo das Bürgerbüro noch bis zum Herbst untergebracht ist. Viele Besucher finden derzeit nicht hierher: Zu groß ist die Verunsicherung. Foto: Katrin König-Derki

Es ist Mittwoch, das Bürgerbüro hat geöffnet, die Bürgerbeauftragten beratschlagen. Das ist seit Wochen der Status Quo bei dem Trio, bestehend aus Petra Reisewitz, Erika Otto und Anni Schneider, ändern sich doch Auflagen und Möglichkeiten permanent. Hatte die Corona-Pandemie im März zur kompletten Schließung des Büros geführt, konnte dieses unter Auflagen im Juni zwar wieder geöffnet werden, doch: Die Frequenz der Besucher bleibt vergleichsweise gering.

Bei der im Rentenalter angesiedelten Zielgruppe, mutmaßt Reisewitz, herrsche wohl weiterhin Angst vor einer Ansteckung, angesichts wieder steigender Fallzahlen nicht verwunderlich. Auch Hilfsdienste in Haus und Garten würden kaum angefragt, berichtet Otto, die dies besonders bedauert, weil sich zwischenzeitlich vier Personen gemeldet haben, um solche zu übernehmen, darunter drei Schüler.

Freiwillige Corona-Helfer hatten noch keinen Einsatz

„Sie waren ganz motiviert, bisher aber nicht einmal im Einsatz“, so Reisewitz. Ein tierliebes Mädchen aus der Gruppe wünsche sich zum Beispiel, mit Hunden Gassi zu gehen, die Senioren nicht mehr so häufig und weit ausführen könnten: Eine Win-Win-Situation. Theoretisch. Denn auch hier gibt es derzeit keinerlei Bedarf, und wenn doch, dann wird er nicht angemeldet.

Auch auf anderen Ebenen ist Frust spürbar. Seit einem Faschingsfrühstück im Februar mussten alle Termine, etwa für Vorträge und Ausflüge, gestrichen werden. Die „Denk-Werkstatt“ ab September - auf eine Einführung durch Sozialpädagogin Bettina Jasper sollte bis Februar eine wöchentliche Kursreihe unter Leitung von Waltraud Fritz folgen - haben die Bürgerbeauftragten schweren Herzens abgesagt.

„Das Bauchgefühl“, so Schneider, „war nicht gut, auch wenn es im Haus des Gastes und unter den üblichen Hygiene- und Abstandsregeln stattgefunden hätte“. Anvisiert ist der Start in dieses „Gedächtnistraining“ nun für das Frühjahr, fest steht ob der dynamischen Corona-Entwicklung indes nichts.

Pandemie bremst sogar Gehtreff zum Spazierengehen aus

„Wir hatten auch einen Gehtreff geplant, um einmal pro Woche gemeinsam mit Senioren spazieren zu gehen“, erzählt Otto weiter. „Die Gemeinde hat aber signalisiert, dass die Verantwortung zu hoch wäre.“

Richtig traurig stimmt die Damen, dass ein kleines Platzkonzert im Freien, wie sie es für den 25. August am Brunnenplatz geplant hatten, letztlich scheiterte. „Wir hatten die Organisation bereits geklärt“, betont Reisewitz. „Die Gemeinde gab grünes Licht, Axel Sator hätte uns gegen einen symbolischen Preis Stühle geliefert, der Hausmeister des HdG hatte zugesagt, die Bühne, die ohnehin steht, zu richten und die WC zu öffnen.“ Zudem hätte man die Besucher registriert.

Doch: „Womit wir überhaupt nicht gerechnet hatten, geschah“, sagt Reisewitz, noch immer verwundert. „Es gab auf unsere Anfrage keine Musiker vom MV Bühlertal, die sich bereit erklärt hätten, in einer kleinen Formation aufzutreten.“

Eine einzige Veranstaltung bleibt weiterhin geplant

Derzeit, resümiert sie, sei also nur klar, „dass wir im Herbst mit unserem Büro ins ehemalige Rathaus II umziehen“. An einer Aktion wollen die Frauen aber festhalten: Der Adventsfeier. Dem Ist-Stand folgend, sagt Otto, werde sie am Brunnenplatz stattfinden, ein Instrumentalensemble habe sein Mitwirken zugesagt.

Vielleicht, hofft Reisewitz, werde es künftig auch Vereine geben, die flexible Konzepte entwickelten, um das Leben der Senioren vor Ort wieder ein wenig bunter zu gestalten. „Wir alle müssen umdenken“, sagt sie. „Den Kopf in den Sand zu stecken ist keine Option.“

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