Perfekteres Umzugswetter hätten sich die Bühlertäler für ihren traditionellen Rosenmontagsumzug nicht wünschen können. So bekamen die Besucher gleich doppelt eingeheizt: einmal von den wirklich intensiven Sonnenstrahlen vom blauen Himmel und einmal durch die entsprechend gut gelaunten Narren, die den kompletten Ort mit ihren Stimmungsliedern beschallten.
„Der Zug hat keine Bremse“, tönte es aus Lautsprechern und Kehlen gleichermaßen – übersetzt für den Bühlertäler Umzug hieß es eher „Der Zug hat keine Grenze“. Schließlich erlebten tausende von Besuchern einen grenzenlosen spaßigen Nachmittag in Bühlertal.
70 Fasnachtsvereine beim Umzug am Start
70 Fasnachtsvereine hatte die Bühlertäler Fasnachtsvereinigung für den begehrten Umzug eine Zusage erteilt. Das Ergebnis war ein bunter Mix von bekannten Häsgruppen aus der Region, von neuen unbekannteren Narren aus dem Schwäbischen und dem Schwarzwald.
Dabei war es den Umzugsmachern gelungen, nicht nur Hexengruppen für den Lindwurm zu gewinnen, sondern auch ausgefallene Kostümgruppen. So liefen Vogelscheuchen aus Neuhausen, Scafhusa Hoga aus Weil der Stadt, aber auch Nachtschwärmer aus Gernsbach durch die Straßen von Bühlertal.
Da galoppierten zudem die Feuerpferde von Butschbach durchs Tal, waren die Hexajäger ausm Eschelbachdal im Einsatz und waren die letzten Heuler aus Sasbachried zu hören und zu sehen.
Aus Heuweiler wagten sich die Lehenheckbestien ins Tal und aus Bahlingen die Kaiserstühler Vulkanbrut. Dazwischen mischten sich Nashörner aus Obergrombach, Bergwalddeifel aus Gengenbach sowie viele Hexen, Dämonen, Trolle und Wölfe.
Aus dem Wald wagten sich Bühlertaler Waldmännle heraus
Den Auftakt des traditionsreichen Umzuges übernahmen die „Hausherren“ selbst – schließlich ist Bühlertal mit zwölf verschiedenen Vereinen eine Narrenhochburg in der Region. Eingerahmt wurden die Bühlertäler Zünfte von den Bühlertäler Musikanten sowie dem Sportverein. Als Engel und Teufel verkleidet, pries die SV-Bühlertal-Gruppe ihr Teufelswasser aus dem Teufelstal an.
Konfettiduschen gab es mit allen Bühlertäler Vereinen, die aber auch nicht an den klassischen „Gutsele“ und anderen Leckereien sparte. Die Bohnestädtler verteilten ihre schokoladigen Schnapsbohnen, während die Gertelbachdämonen so manchen unter ihrem großen Umhang nahmen und mit Konfetti beglückten. Aus dem Wald wagten sich Waldmännle heraus ebenso wie die Talwölfe.
Aus allen Ecken des Tales kamen sie gekrochen: die Schreggen vom Völlerstein, die Elendshexen, die Kellergnome wie auch die Felsenteufel und Blutwurzeldrolle. Und natürlich durften die legendären Schwarzwaldhexen nicht fehlen. Nach mehr als drei Stunden war der Spuk vorbei.