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Grundstücksuche läuft

Das Autokino in Bühl ist gekommen um zu bleiben

Geschäftsführer Axel Sator will das Drive-In Autokino in Bühl dauerhaft etablieren. Die Suche nach einem Grundstück läuft. Sator rechnet damit, dass die Corona-Pandemie für unsere Welt und die Menschen bleibende Veränderungen bringt.

Axel Sator (Mitte) mit seinen Söhnen Max (links) und Mike im Drive-In in Bühl, wo neben Kinofilmen immer mehr Live-Veranstaltungen stattfinden.
Axel Sator (Mitte) mit seinen Söhnen Max (links) und Mike im Drive-In in Bühl, wo neben Kinofilmen immer mehr Live-Veranstaltungen stattfinden. Foto: Kathrin König

Von Katrin König

Axel Sator ist kein Mensch, der den Kopf in den Sand steckt. So formuliert es der Geschäftsführer von „Sator Events“ im Gespräch in Anspielung auf das voraussichtliche Ende seines bisherigen Geschäftsmodells. „Wir haben bis zum Ausbruch der Pandemie vorrangig Messen und große Events bedient“, so Sator. „Die Zeiten sind wohl vorbei.“

Geschäftsführer Sator ist überzeugt, dass auch auf lange Sicht strengere Auflagen gelten und eine Konsequenz der Krise eine bleibende Verhaltensänderung der Bürger sein wird. Mit dem Drive-In Autokino Bühl unter der Federführung von „Sator Adventure“, von seinem Sohn Max betrieben, hat die Familie sich neuen Horizonten geöffnet, in diesem Fall aus dem Wunsch heraus, den Menschen auch in Corona-Zeiten Unterhaltung zu bieten – und der von der Krise besonders betroffenen Kulturbranche eine Plattform für Live-Auftritte.

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In Zeiten von Netflix und Co eröffnet das Coronavirus die Möglichkeit, zumindest im Autokino zeitweise aus den eigenen vier Wänden herauszukommen. In Karlsruhe, Pforzheim, Burbach, Haueneberstein und Bühl werden jedoch nicht nur Filme gezeigt. Foto: Jan Woitas/dpa

Das Drive-In, betont Sator, sei ein Zuschussbetrieb, der nur dank zahlreicher Sponsoren realisiert werden könne. Auch die Stadt Bühl stehe hinter dem Konzept und werbe für die Veranstaltungen, die Stadtwerke lieferten gratis Strom, Schaeffler stelle das Grundstück zur Verfügung. Dennoch kann er sich vorstellen, darauf aufbauend ein neues, lukratives Event-Modell zu entwickeln, spezialisiert auf kleinere Veranstaltungen. „Ich bin in Gesprächen mit der Stadt Bühl, da ich ein Grundstück suche, wo wir uns fest etablieren können“, sagt er.

Kreativität ist das Gebot der Stunde

Ideen gibt es allerhand: „Neben dem Autokino, dessen Charme ich erlegen bin, und den Live-Acts, die großen Erfolg verzeichnen, haben wir uns ja auch für Gottesdienste, Betriebsversammlungen und Abschlussfeiern von Schulen geöffnet. Sogar Trauungen dürfen jetzt im Autokino stattfinden. Die Möglichkeiten sind längst noch nicht ausgeschöpft.“ Darüber hinaus liebäugelt er mit dem Gedanken, eins der früheren Standbeine von „Sator Adventures“, die Vermietung von Gator-Fahrzeugen und Kartfahren auf der Eisbahn, in abgewandelter Form aufrechtzuerhalten. „Zumindest das E-Kartfahren dürfte weiter funktionieren. Kritischer wird es mit Go-Karts: Wenn damit nur maximal zwei statt vier Personen fahren dürfen, wird es den Leuten zu teuer sein.“ Kurz: „Kreativität ist das Gebot der Stunde.“

Viel Lob erntet diese Haltung bei der Stadt Bühl. „Es ist super, was Sators auf die Beine gestellt haben“, konstatiert Wirtschaftsförderin Corina Bergmaier. „Wir unterstützen alle Ideen, die für das Drive-In entstehen, und prüfen sie gern auf die Umsetzbarkeit. Wir selbst erwägen eine After-Work-Party im Autokino.“ Ganz abwegig sei das nicht, befindet sie, und verweist auf die erfolgreiche Mallorca-Party. Die üblichen Gastronomen könne man schon aus hygienischen Gründen zwar nicht einbinden („Da würden wir auf das bestehende Angebot des Drive-In zurückgreifen“), vielleicht legten aber die DJs auf, eventuell zu Filmsequenzen vergangener Partys.

„Mit Einzelhandel und Gastronomen überlegen wir zudem, etwa einen in Bühl gedrehten Tatort aus den 1950er Jahren zu zeigen und Karten zu verlosen.“ Bettina Streicher, die städtische Partnerschaftsbeauftragte, hat wiederum Filmmaterial im Kontext mit den Partnerstädten in petto, und Julia Huber, Leiterin der Kulturabteilung, hält es für möglich, Konzerte im Drive-In zu organisieren.

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