Skip to main content

Ende eines Politikums

Der neue Kommandowagen der Bühler Feuerwehr ist da

Schneller als erwartet hat die Bühler Feuerwehr ihren neuen Kommandowagen erhalten. Das Wunschfahrzeug ist es dank einer knappen Gemeinderatsmehrheit nicht geworden.

Günter Dußmann an Kommandowagen
Neuzugang für die Feuerwehr: Der im vergangenen Jahr heiß diskutierte Kommandowagen ist eingetroffen. Kommandant Günter Dußmann freut sich über ein Mehr an Sicherheit. Foto: Wilfried Lienhard

„Achtung, Achtung, hier spricht die Feuerwehr“: Es ist ein denkbares Szenario, dass aus einem Fahrzeug der Bühler Feuerwehr eine solche Durchsage ertönt. Der neue Kommandowagen bietet diese Möglichkeit.

Sie sei wichtiger, als es auf den ersten Blick scheinen möge, sagt der Bühler Kommandant Günter Dußmann. Beim Bombenalarm Anfang Februar dieses Jahres in Rastatt habe sich gezeigt, dass solche Durchsagen an die Bevölkerung nur noch aus (zu) wenigen Fahrzeugen heraus gemacht werden können.

Die Ausstattungsnorm fordere dieses Detail nicht, weiß Dußmann, der auch stellvertretender Kreisbrandmeister ist. Er räumt aber ein: „Wir haben das in der Vergangenheit auch nicht mehr so richtig ernst genommen.“ Das hat sich spätestens nach Rastatt geändert, und so ist der Kommandant froh, dass es im Fuhrpark der Bühler Feuerwehr jetzt zwei Fahrzeuge sind, die im Ernstfall eine Information an die Bevölkerung ermöglichen.

Bühler Gemeinderat schafft ein Politikum

Dies ist eines der Details, die Dußmann von einer deutlichen Verbesserung gegenüber dem bisherigen Fahrzeug sprechen lassen. Der Kommandant sagt das, auch wenn der VW Tiguan Allspace nicht seine erste Wahl war.

Tatsächlich hatte sich die Neuanschaffung im vergangenen Jahr zu einem Politikum ausgewachsen. Feuerwehr und Verwaltung favorisierten einen Audi Q5. Der erschien bei Kosten von rund 62.000 Euro einer knappen Mehrheit des Gemeinderats zu teuer. Sie erzwang eine Neuausschreibung. Diese führte zur Bestellung des VW Tiguan Allspace.

Billiger kam der nicht, auch wenn der Mehrpreis nur einige hundert Euro beträgt. Dafür ist aber die Ausstattung nicht auf dem Niveau des Wunschfahrzeugs. Dußmann kartet nicht nach, lediglich das Fehlen eines adaptiven Fahrwerks schmerze etwas. Dieses ermögliche das Anheben der Karosserie um einige Zentimeter: „Die Bodenfreiheit ist gerade bei Einsätzen im Wald hilfreich.“ Ansonsten aber gäben sich die beiden Fahrzeuge nicht viel.

Bei jeder Einsatzfahrt gibt es gefährliche Situationen.
Günter Dußmann Feuerwehrkommandant

Wichtig ist Dußmann das Mehr an Sicherheit und Flexibilität. „Bei jeder Einsatzfahrt gibt es gefährliche Situationen“, berichtet er. Deshalb komme vor allem dem Abstandswarner und dem Bremsassistenten große Bedeutung zu. In einer entsprechenden Situation „haut das System die Bremse, so schnell kannst du selbst nicht bremsen“.

Die Flexibilität wiederum hängt mit dem Vorgängerfahrzeug zusammen. Der zwölf Jahre alte Audi bleibe weiterhin im Dienst und werde künftig der Rufbereitschaft zur Verfügung stehen: „Das ist nicht zwangsläufig der Kommandant.“ Die Rufbereitschaft müsse dann nicht erst zum Feuerwehrgerätehaus fahren.

Nach Ostern möchte Dußmann das Fahrzeug in Betrieb nehmen. Bis dahin wird es noch ausgestattet mit den notwendigen Gerätschaften. Ein wenig müsse auch noch nachgearbeitet werden. Bei Einsatzmeldungen wird von der Leitstelle eine Navimeldung geschickt, die bisher auf einem Zusatzgerät angezeigt wurde. Nun kann es direkt aufs Armaturendisplay. Dafür muss aber noch einmal Hand angelegt werden.

Bei Expo in Bühl-Oberbruch wurde Kommandowagen geweiht

Das ist für Dußmann indes nicht weiter von Bedeutung. Wichtig sei, dass das neue Fahrzeug seit dem vergangenen Donnerstag auf dem Feuerwehrgelände steht.

Am Sonntag erhielt er bei der Expo in Oberbruch auch die kirchlichen Weihen. Am Ende ist es deutlich schneller gegangen, als Dußmann das erwartet hätte: „Wir haben mit dem Fahrzeug für Oktober gerechnet.“ Er selbst hat im Übrigen nur für vergleichsweise kurze Zeit etwas vom neuen Kommandowagen: Nach dann 33 Jahren bei der Bühler Feuerwehr geht Dußmann im nächsten Jahr in den Ruhestand.

nach oben Zurück zum Seitenanfang