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Umzug aus ökologischen Gründen

Die Bühler After-Work-Party steigt in diesem Sommer am Bühlot-Strand

Die After-Work-Partys im Bühler Stadtgarten haben im Schnitt 1.500 Besucher angelockt. Mit dem Umzug auf den Marktplatz stellen sich die Organisatoren eine maßgebliche Frage.

Junge Leute auf Stufen
An der Bühlot und auf dem angrenzenden Marktplatz steigen in diesem Sommer sechs After-Work-Partys. Sie stehen unter unterschiedlichen Mottos. Foto: Bernhard Margull

Kultig und anders: So bewerben die Organisatoren im Internet ihre Bühler Veranstaltungsreihe „After Work“. 2016 begonnen, nehmen sie in diesem Sommer nach zweijähriger Corona-Pause den Faden wieder auf. Und tatsächlich wird etwas anders sein als gewohnt, ganz anders sogar: Gefeiert wird am Feierabend nicht mehr im Stadtgarten, sondern auf dem Marktplatz.

Die Stadtverwaltung hatte 2015 den Anstoß für die After-Work-Partys gegeben. Mittlerweile liegt die Organisation komplett in den Händen von Gastronomen und Kreativen. Auf den Neustart haben sich nun Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) und das Organisationsteam verständigt. Dass die Reihe aus dem Stadtgarten, wo der Großherzog-Friedrich-Brunnen im Mittelpunkt stand, ein paar Meter weiter nach Osten zieht, hat laut Stadtverwaltung ökologische Gründe.

Im Juli 2019, die vierte und bislang letzte After-Work-Reihe hatte gerade begonnen, hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit für Bühl den Klimanotstand ausgerufen. Die Zusammenhänge von (Klein)Klima und Stadtgarten, die Frage, ob die abendlichen Treffs Flora und Fauna im Park nicht zu stark belasteten, war immer wieder mal ein Thema.

Umzug für den Schutz des Baumbestandes

Jetzt, im ersten After-Work-Party-Jahr nach der Ausrufung des Klimanotstands, setzt die Stadt auf einen anderen Standort. Hubert Schnurr sieht einen guten Kompromiss: „Damit kann weiterhin an sechs Mittwochabenden in der Innenstadt gefeiert werden, und zugleich müssen wir nicht befürchten, dass der attraktive Stadtgarten und sein sensibler Baumbestand zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden.“

Sergio Corsano ist der Sprecher des Organisationsteams. Der Gastronom kann sich mit der neuen Lösung anfreunden. Eines aber werde sich erst noch zeigen müssen: „Wie nimmt das Publikum die Neuerung an?“ Das sei am Ende die für ihn entscheidende Frage. Für die Wirte könnten sich die Voraussetzungen verbessern, meint Corsano. Anders als im Stadtgarten seien auf dem Marktplatz die notwendigen Anschlüsse schon vorhanden.

Sand und Palmen am Bühlotstrand in der Innenstadt

Das sei zwar angenehm, aber eben auch nachrangig: „Maßgebend ist, dass die Leute sich hier wohlfühlen.“ Um das richtige Party-Ambiente zu schaffen, verwandelt sich ein Teil des Marktplatzes zum Bühlotstrand: Zur ersten Veranstaltung wird Sand aufgeschüttet, der dann bis zum Saisonende bleibt. „Aus After Work am Brunnen wird so After Work am Bühlotstrand“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung, die die Kosten für die Aufschüttung übernimmt.

Sergio Corsano freut sich über dieses Entgegenkommen. Die Stadt profitiere von den Veranstaltungen aber auch: „Sie bringen viel Renommee und stehen bei vielen Menschen schon im Kalender. Kein Werbefilm unserer großen Firmen kommt mehr ohne Bilder von den After-Work-Partys aus.“

Mit dem Team hoffe er, „durch den Bühlotstrand auf dem weitläufigen Kirchplatz eine vergleichbar schöne Atmosphäre wie im Stadtgarten zu schaffen“, sagt Sergio Corsano. Dazu könne auch „die eine oder andere Palme“ beitragen. Der Platz liege an Sommerabenden im Schatten, das sei sicher ein Vorteil. Die Möglichkeit, direkt an der Bühlot sitzend zu feiern, habe auch ihren Reiz.

Corsano möchte mit seinen Kolleginnen und Kollegen schauen, wie auf dem Marktplatz die Stände und Stelltische verteilt werden, um es nicht übervoll werden zu lassen und die aus dem Stadtgarten gewohnte heimelige Atmosphäre zu bewahren. Dort seien im Schnitt geschätzte 1.500 Besucher zu den einzelnen Partys gekommen.

Nun blickt Corsano auf den 22. Juni, wenn die erste Party des Sommers ansteht. Alle sechs seien etwas ganz Besonderes. Aber auf eine freue er sich immer noch einen Tick mehr: „Beim Salsa-Abend kommen viele Besucher von auswärts und es wird viel getanzt. Da fühlt man sich gleich wie im Urlaub.“

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