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Amtseinführung in Offenburg

Die nächste Krönung für Alisa Höll: Affentaler Weinkönigin ist nun auch Ortenauer Weinprinzessin

1976 war Premiere. Damals wurde erstmals eine Weinprinzessin für das Anbaugebiet Ortenau gewählt. Nach zwei Jahren Corona-Pause fand am Donnerstag wieder mal eine Wahl statt.

Porträt von Höll, die ein Glas Rotwein in der Hand hält
Alisa Höll wurde zur neuen Ortenauer Weinprinzessin gewählt Foto: Hubert Röderer

Die neue Weinregentin für die Region zwischen Baden-Baden und Gengenbach/Diersburg ist Alisa Höll aus Kappelwindeck. Zur Eröffnung des Ortenauer Weinfestes in Offenburg wurde sie am Freitagabend ins Amt eingeführt. Das Fest dauert bis einschließlich Montag.

Wer in das Amt einer Ortenauer Weinprinzessin gewählt wird, kann mit Fug und Recht von sich sagen, eine gehörige Portion Weinsachverstand und rhetorisch eine Menge auf dem Kasten zu haben. Nicht selten haben später auch Weinbaubetriebe von diesen Vorteilen profitiert, blieb doch manche Hoheit nach ihrer Amtszeit der Branche erhalten.

In den allermeisten Fällen haben die jungen Frauen mit ihrem öffentlichen Amt auch für ihre Persönlichkeit viel gewonnen – erst recht jene, die auch den nächsten Schritt gewagt haben: den zur Badischen Weinkönigin. Bei einem Erfolg folgt eine Kandidatur zur „Deutschen“ automatisch.

Amtierende Deutsche Weinkönigin kommt aus Durbach

Eine Ausnahme bildet Sina Erdrich, die noch wenige Tage amtierende Deutsche Weinkönigin aus Durbach. Die 25-Jährige hatte den Sprung zur „Badischen“ und „Deutschen“ pandemiebedingt sogar ohne die Zwischenetappe „Ortenauer Weinprinzessin“ geschafft: Sie wird ihr Krönchen am Freitag, 30. September, abgeben.

Bereits an diesem Samstag, 24. September, treten in Neustadt die Kandidatinnen aus acht Weinanbaugebieten um die Wahl der 74. Deutschen Weinkönigin gegeneinander an. Das Finale mit den fünf Besten der Vorwahl findet sechs Tage später statt.

Nach zwei coronabedingten Pausejahren wurde am Donnerstag in den Räumen der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg in Zell-Weierbach wieder eine neue Ortenauer Hoheit gewählt: Alisa Höll, bis vor Kurzem noch unter ihrem Mädchennamen Burkart bekannt. Sie hat im August geheiratet. „Es war eine sehr knappe Wahl zwischen sehr guten Kandidatinnen“, sagte Holger Klein, seit Jahresbeginn Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes.

Die Zahl der Bewerberinnen wollte er nicht nennen, das sei nicht üblich. Die neue Weinprinzessin ist in Bühl aufgewachsen und inzwischen in Kappelwindeck zu Hause, sie ist als Vermögensberaterin bei der Sparkasse Bühl tätig. Ihre Familie sei im Weinbau nicht zu Hause, sagte sie, die ihres Ehemannes Johannes sehr wohl. 1,5 Hektar Reben werden im Nebenerwerb bewirtschaftet.

Affentaler Weinkönigin mag am liebsten den Grauburgunder

Kenntnisse habe sie in den vergangenen Jahren zuhauf angeeignet, ob in den Reben, bei ihrer Weinguide-Ausbildung, die bereits zahlreiche Weinproben und Kellerführung mit sich gebracht hat, oder in ihrem Amt als Affentaler Weinkönigin: „Und ich habe schon als Kleinkind beim Herbsten geholfen.“ Ihre aktuelle Kandidatur habe ihr Mann, ein Vermessungsingenieur, unterstützt. Als ihren Lieblingswein bezeichnete die 24-Jährige den Grauburgunder: „Mit dem kann man alle erreichen.“

Für den in Freiburg residierenden Holger Klein war die Ortenauer Wahl Auswärts- und Heimspiel zugleich: Er kam 1978 im Josefskrankenhaus in Offenburg zur Welt und wuchs in Gengenbach-Reichenbach auf. Nach dem Abitur am Grimmelshausen-Gymnasium in Offenburg machte er eine Winzerlehre bei den Weingütern Freiherr von und zu Franckenstein in Offenburg und von Roeder in Diersburg.

Danach folgte ein Diplom-Studium in Weinbetriebswirtschaft in Heilbronn. Er gehörte ebenso der rund zehnköpfigen Jury an wie Bernd Hammes aus Diersburg, seit Januar 2020 als Nachfolger von Franz Benz (Bottenau) Bereichsvorsitzender.

Die Krönung am Freitagabend wurde von Jessica Himmelsbach aus Heitersheim vorgenommen, der amtierenden Badischen Weinkönigin, ihr zur Seite die beiden Prinzessinnen Lisa Huber aus Durbach und Geraldine Liebs aus Freiburg-Opfingen. Holger Klein prognostizierte für Offenburg: „Das kann ein Spitzenfest werden.“ Nach der Absage des Festes in Breisach sei „das Ortenauer Weinfest 2022 das größte in Baden“.

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