An negativen Einflüssen mangelte es im zurückliegenden Jahr nicht. Trotz Angriffskriegs, zunehmender Inflation und rasanter Zinserhöhung, die schwankende Wertpapiergeschäfte mit sich brachten, federte die Volksbank Bühl die negativen Einflüsse ab.
„Wir haben eine starke direkte Bindung zu unseren Kunden und arbeiten an individuellen Lösungen. Und wir verfügen über genügend Eigenmittel, um unsere Kunden auch weiterhin zuverlässig mit Krediten versorgen zu können“, sagte Vorstandssprecher Marco Feit bei Vorlage der Bilanz.
„Unsere Mitarbeiter legen eine gute Performance hin und deshalb haben sich gerade in diesen Zeiten unsere guten Kundenbeziehungen bewährt“, betonte Vorstandsmitglied Hans-Jörg Meier.
Schwankungen an den Märkten
Die Schwankungen im Wertpapiergeschäft sind dennoch nicht spurlos an der Bank vorbeigegangen. „Auch wir haben das in unseren eigenen Anlagen gespürt, aber wir sind solide aufgestellt. Dazu gehört eben auch, den anvisierten Beginn der umfangreichen Renovierung in Bühl aufs nächste Jahr zu verschieben“, stellte Feit klar.
Unabhängig davon gehen die Planungen, den Stammsitz in Bühl für „moderne Anforderungen fit zu machen“, weiter. Vor allem energetisch entspreche nicht nur die dreistöckige Empfangshalle nicht mehr den klimatischen Herausforderungen. Für die Renovierung stehe eine Investition bis zu neun Millionen Euro im Raum.
Unterm Strich sollen auch die 39.455 Mitglieder profitieren: Der Vertreterversammlung am 26. Juni wird eine Dividende von drei Prozent vorgeschlagen.
Trotz der recht rasanten Zinswende nach der lang anhaltenden Niedrigzinsphase zeigte sich das Kreditgeschäft weiter lebhaft. „Das hat unterschiedliche Gründe. Die einen wollten unbedingt jetzt noch einen Haken an ihre Immobilienpläne machen und zudem gab es generell in der Region eine hohe Investitionsbereitschaft, etwa, was die Sanierung oder die Unabhängigkeit gegenüber den hohen Energiekosten betrifft“, erklärte Feit. Er sieht auch das aktuelle Geschäft weiter im Aufwind.
Bausparen zieht weiter an: Volksbank Bühl verzeichnet Plus
Die privaten Wohnbaukredite sind bei der Volksbank vor allem im ersten Halbjahr 2022 um 32 Prozent auf insgesamt 162,7 Millionen Euro geklettert. Das wirke sich auch auf das Bausparen im Verbundgeschäft aus, sei es für Modernisierung, Sanierung oder zur Sicherung von zinsgünstigen Darlehen in der Zukunft. „Bausparen zieht weiter an, allein die 856 Abschlüsse im vergangenen Jahr sprechen für sich.“
Trotz allem „ist Größe nicht unser Ding und wir setzen hier als direkter Ansprechpartner ganz auf die Region“, unterstreicht Vorstand Hans-Jörg Meier. Das Netz der Geschäftsstellen wurde auf 15 reduziert, wobei der Ausbau einzelner Standorte diskutiert werde und auch das Kundendialog-Center aufgestockt wurde.
„Fast 100.000 Anrufe sind im Dialog-Center mit Sitz in Ottersweier aufgelaufen, weshalb wir die Betreuung personell deutlich gestärkt haben.“ Neben diesen Auskünften habe auch das Online-Banking mit einer Steigerung von sieben Prozent gepunktet.
Kernkapital legt zu
Eine Zunahme auch bei den wesentlichen Bilanz-Kennzahlen: Das betreute Kundenvolumen inklusive Vermittlung von Versicherungen und Bausparen nahm um sieben Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu. Die Bilanzsumme ist um 0,6 Prozent leicht auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen.
Die bilanziellen Kundeneinlagen kletterten um 4,2 Prozent erstmals auf rund 1,026 Milliarden Euro und das Kernkapital liege bei 145,9 Millionen Euro. Die Gesamtkapitalquote liege unterm Strich mittlerweile bei 17,5 Prozent.