Skip to main content

Antrag von GAL, SPD und FDP

Ein neuer Anlauf zu einer Fußgängerzone in der Hauptstraße in Bühl

Autos raus aus der Hauptstraße: Diese Forderung wurde in Bühl schon oft erhoben, Folgen hatte es keine. Jetzt unternehmen GAL, SPD und FDP einen neuen, gemeinsamen Vorstoß für eine Fußgängerzone zwischen Rathaus und Nordtor.

None
Die Diskussion um eine Fußgängerzone in der Bühler Hauptstraße hat durch einen Antrag dreier Gemeinderatsfraktionen neue Nahrung erhalten. Foto: Bernhard Margull

Eine in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mal geführte Diskussion kommt erneut auf die Tagesordnung: Soll die Bühler Hauptstraße zwischen Eisenbahnstraße und Rheinstraße zur Fußgängerzone werden?

In den Haushaltsberatungen des Verwaltungsausschusses hat Walter Seifermann auf einen entsprechenden gemeinsamen Antrag seiner GAL-Fraktion, der SPD und der FDP hingewiesen. Der Anlass war der geplante Ausbau der Gartenstraße. Der grüne Fraktionsvorsitzende sagte, dass bei einer Ausweisung der Hauptstraße als Fußgängerzone verschiedene Straßen als Einbahnstraßen ausgewiesen werden müssten. Deshalb solle überlegt werden, ob man mit der Gartenstraße nicht noch warten könne, bis eine Entscheidung über den Antrag und die möglichen Folgen gefallen sei; zumindest solle mit der Begrünung abgewartet werden. Das sei nicht möglich, beschied ihm Oberbürgermeister Hubert Schnurr: „Da können wir nicht zurück, das Thema ist durch.“

Forderung in Wahlprogrammen

Auf Nachfrage der ABB-Redaktion sagte Seifermann am Dienstag, dass GAL, FDP und SPD den Wunsch nach einer Fußgängerzone unabhängig voneinander in ihre Programme zur Kommunalwahl in diesem Mai aufgenommen hätten. „Wir haben uns dann beraten und einen gemeinsamen Antrag an den Oberbürgermeister gerichtet. Die Verwaltung greift das Thema auf und beauftragt den Verkehrsplaner, nach entsprechenden Lösungen zu suchen.“ Sollten die Autos aus diesem Teilbereich der Hauptstraße verbannt werden, so Seifermann, sei klar, dass nach Umgehungen und Schleichwegen gesucht werde. Genau deshalb sollten verschiedene Straßen nur noch in einer Richtung befahren werden dürfen.

Es braucht einen "Pfropf"

"Wir reden in Bühl seit 25 oder 30 Jahren von einer Verkehrsberuhigung, es ist aber nicht wirklich etwas geschehen“, sagte Seifermann. Vom Verkehrsplaner sei schon vor vielen Jahren gesagt worden, dass es für eine Verkehrsberuhigung einen „Pfropf“ brauche, „und den haben wir bis heute nicht“. Wenn mit einer Fußgängerzone ein solcher „Pfropf“ eingezogen werde und mit verkehrslenkenden Maßnahmen wie Einbahnstraßen verbunden werde, sei dies „im Sinne von Fußgängern, Radfahrern und Einzelhandel“.

Großer Konsens nötig

Lutz Jäckel (FDP) machte im ABB-Gespräch klar, dass die Voraussetzung für eine Fußgängerzone eine intelligente Verkehrsplanung sei, bei der ausführliche Gespräche mit allen Betroffenen geführt werden, ob Anwohner oder die Einzelhandelsgemeinschaft Bühl in Aktion: „Wenn wir keinen relativ großen Konsens erhalten, können wir das vergessen.“ Eine gesperrte Straße führe zu einem Verdrängungswettbewerb, „irgendwo müssen die Autos hin“. Um hier zu einer klaren Lösung zu kommen, müssten neue Verkehrszahlen auf den Tisch, auf deren Grundlage der Planer nach Möglichkeiten suchen kann. Jäckel sieht in dem gemeinsamen Vorstoß einen „ersten Schritt, um weiterzukommen. Diesen Schritt müssen wir wagen. Aber die Umsetzung ist nur mit allen Beteiligten möglich.“

Tempo-20-Zone nicht mehr zeitgemäß

Das sieht auch Peter Hirn (SPD) so: „Wir können das erst machen, wenn es für alle Seiten zufriedenstellend ist.“ Das Thema sei nicht neu, und in einem Gespräch habe ihm der zuständige Verkehrsplaner auch gesagt, dass eine Fußgängerzone in die Planung aufgenommen werden könne. Wie Seifermann und Jäckel sieht auch Peter Hirn das Problem in den Umgehungsstrecken, ob in der Graben- oder in der Humboldtstraße. Hier müssten zuerst Lösungen gefunden werden. Dass in der Hauptstraße aber etwas geschehen müsse, das ist für Hirn klar: „Die Tempo-20-Zone ist nicht mehr zeitgemäß. Die Autofahrer halten sich nicht an die Geschwindigkeit, und die Fußgänger kommen nicht über die Straße.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang