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FDP ist für abgespeckte Version

Stadt Bühl sieht „Zwetschgenfest light“ skeptisch

Auf FDP-Anfrage beurteilt die städtische Verwaltung auch ein „Zwetschgenfest light“ wegen der Corona-Inzidenz als nicht vertretbar. Stattdessen wird es im Sommer und Herbst ein Open-Air-Kulturprogramm geben.

Zwetschgenfest light: Das fordert die FDP-Fraktion und hofft, dafür eine Mehrheit im Gemeinderat zu finden.
Zwetschgenfest light: Das fordert die FDP-Fraktion und hofft, dafür eine Mehrheit im Gemeinderat zu finden. Foto: Siegfried Kachel

Das Zwetschgenfest in Bühl ist bereits Mitte Mai von der Stadt abgesagt worden. Da die Inzidenzzahlen nun deutlich gesunken sind und die Corona-Regeln zunehmend gelockert werden, unternimmt die FDP-Fraktion einen zweiten Anlauf.

Sie fordert ein „Zwetschgenfest light“. Doch die Stadtverwaltung spricht sich in der Verwaltungsvorlage für die Gemeinderatssitzung auch gegen eine Light-Version aus.

Die endgültige Entscheidung, ob auch in diesem Jahr das Zwetschgenfest ausfällt, treffen die Gemeinderäte in ihrer Sitzung am 7. Juli.

FDP fordert „Zwetschgenfest light“

Anlass für die abermalige Stellungnahme der Stadt ist ein Antrag der FDP-Fraktion für die kommende Gemeinderatssitzung. In diesem sprechen sich die Freien Demokraten dafür aus, dass das traditionsreiche Bühler Fest in diesem Jahr wieder möglich sein soll.

Der Umzug, das Auftreten von großen Bands und die Fahrgeschäfte, die zahlreiche Besucher anlocken, könnten als „abgespeckte Version“ stattfinden oder müssten ganz abgesagt werden.

Die FDP-Fraktionsmitglieder schlagen in ihrem Schreiben an die Stadtverwaltung vom 10. Juni deshalb ein „Zwetschgenfest light“ mit regionalen Musikvereinen und einem kleineren Programm von Festwirt Jürgen Kohler vor.

Doch die Stadtverwaltung erteilt eine Absage. Die Begründung: „Die überregionalen Erwartungen an ein Zwetschgenfest und die damit notwendige Lenkung der Besucherströme können aufgrund der geltenden Corona-Regelungen nicht erfüllt werden.“

Der Veranstaltungsplatz müsse rundherum abgeriegelt werden, um die Besucheranzahl zu kontrollieren und die persönlichen Daten aufzunehmen. Organisatorisch und technisch könne die Stadt das nicht leisten.

Auf dem Festgelände gelte zudem die Abstandsregel von 1,50 Metern und nach der derzeitigen Inzidenzregelung im Landkreis Rastatt ab 200 Besuchern die Maskenpflicht. Ohnehin könnten nach derzeitigem Stand nur maximal 750 Personen auf das Festgelände.

Das Fazit: Die Stadtverwaltung hält Veranstaltungen wie das Zwetschgenfest, den Bauernmarkt, das Streetfood Festival und das Late Night Shopping aufgrund der momentan noch instabilen Infektionslage nach wie vor für nicht vertretbar. Das geht aus der Verwaltungsvorlage für die Gemeinderatssitzung hervor.

Open-Air-Kulturprogramm als Ersatz

Stattdessen wird es über die gesamte Sommer- und Herbstzeit eine Open-Air-Kulturreihe geben, kündigt die Stadtverwaltung an. Vorbild ist das Format „Kultur im Klappstuhl“. Ein „Corona-konformer Wiedereinstieg in das Kulturleben der Stadt“ sei so möglich.

Derzeit laufen die Planungen für zwölf Veranstaltungen, mit denen alle Generationen erreicht werden sollen. Am traditionellen Zwetschgenfest-Wochenende vom 10. bis zum 12. September wird es ein Kulturprogramm auf dem Europaplatz geben.

Ein Ersatz für „eines der größten Heimat- und Dankfeste im süddeutschen Raum“ sei dies jedoch nicht, heißt es in dem Schreiben der Verwaltung.

Die Kosten für das Kulturprogramm werden im Vergleich zum Zwetschgenfest allerdings nur unwesentlich geringer ausfallen, schätzt die Verwaltung. Bei den Standgebühren werden die Einnahmen sinken und durch die Organisation der Zugangskontrollen entstehen Zusatzkosten in Höhe von zirka 20.000 bis 30.000 Euro.

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