Es sind die kleinen und doch so elementaren Details: Ein Zucken des Mundwinkels, wenn zum Beispiel ein Zeuge nicht so ganz die Wahrheit sagt. Ein erfahrener Richter sieht das sofort, hakt nach. „Sind Sie sich da ganz sicher, dass Sie an diesem Nachmittag bei Ihrer Oma den Rasen gemäht haben?“ Alltag in deutschen Gerichtssälen und somit auch am Amtsgericht in Bühl.
Doch dieser Alltag ist seit Beginn der Corona-Pandemie ein anderer geworden. Mit Mund-Nase-Bedeckung, Spuckschutzwänden aus Plexiglas und drastisch reduzierten Zuschauerplätzen. Zwischen ein- und demselben Gerichtssaal vor und nach Corona liegen allein optisch Welten.
Und wie war das jetzt noch mal mit der so wichtigen Mimik? „Wenn der Eindruck entsteht, dass ein Zeuge lügt, wird er vom Vorsitzenden gebeten, die Maske abzunehmen“, sagt Amtsgerichtsdirektor Sebastian Wußler.