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Programm umfasst 14 Millionen Euro

Hochwasserschutz von Bühl bis Baden-Baden: Gegen Wassermassen muss viel Geld fließen

Hochwassereinsätze haben zugenommen, die Vorbeugung ist eine kostspielige Sache. Allein bis 2027 umfasst das Investitionsprogramm des Hochwasserzweckverbands Raum Baden-Baden/Bühl 14 Millionen Euro.

Menschen auf einer Brücke.
Daueraufgabe: Viviane Walzok (Mitte) hat für den Hochwasserschutz ein Gebiet von Haueneberstein bis Bühl. Hier informiert sie bei einer Bereisung den Bühler Gemeinderat. Foto: Wilfried Lienhard

Der Hochwasserschutz ist zweierlei: ein nicht endender Prozess und kostspielig. Das hat die Verbandsversammlung des Zweckverbands Hochwasserschutz Raum Baden-Baden/Bühl deutlich gemacht.

Allein 11,5 Millionen Euro an Haushaltsresten wurden in das laufende Haushaltsjahr übertragen. Sie fließen in 16 vorbeugende Aktionen im Verbandsgebiet zwischen dem Baden-Badener Stadtteil Haueneberstein und der Bühler Gemarkungsgrenze zu Ottersweier.

14 Millionen Euro schwer ist das auf sechs Jahre vorausberechnete Investitionsprogramm, das jährlich aktualisiert wird. Derzeit werde an sieben „Baustellen“ gearbeitet oder geplant, informierte Verbandsgeschäftsführerin Viviane Walzok.

Neben kleineren Arbeiten wie der Sanierung von Grundablassleitungen und Schiebern an Hochwasserrückhaltebecken in Bühl, Eisental, Steinbach und Sinzheim stehen bei zwei weiteren Becken in Neuweier und Steinbach größere Vorhaben an.

Dämme sollen erhöht werden

Zur weiteren Hochwasserentlastung sollen die jeweiligen Dämme erhöht werden: „Es geht um die Betriebssicherheit und die Anpassung an neue Standards“, sagte Walzok. In Steinbach ist eine Erhöhung um 40 bis 60 Zentimeter vorgesehen, in Neuweier sind es bis zu 80 Zentimeter.

Die Kosten seien für Neuweier mit 1,7 Millionen Euro und für Steinbach mit 1,5 Millionen Euro kalkuliert. Ob das aber auch so aufgehen werde, sei angesichts der aktuellen Preisentwicklungen ungewiss.

Gleichwohl will Walzok die Ausschreibungen nicht verschieben. Es brauche Klarheit über die tatsächlichen Kosten, und ob die Preise in der Zwischenzeit sinken, wisse niemand. Noch müsse sie aber mit der Ausschreibung warten, weil das Regierungspräsidium Karlsruhe eine Förderzusage von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten zwar mündlich gegeben, aber noch nicht schriftlich bestätigt habe.

Beginnen mit den Arbeiten würde Walzok gerne im März 2022. Sollten die Ausschreibungsergebnisse deutlich über der Kostenschätzung liegen, müsse man sich fragen, ob die Arbeiten verschoben werden können oder auch bei der Fördersumme nachgelegt werden könne.

Lieber einmal zu früh raus fahren als zu spät.
Viviane Walzok Verbandsgeschäftsführerin

Dass der Hochwasserschutz nicht nur eine teure Daueraufgabe ist, sondern auch jederzeit Dringlichkeit gewinnen kann, machte Viviane Walzok mit zwei Bildern aus der vergangenen Woche deutlich, die den prall gefüllten Rittgraben beim Areal des Bühler Reit- und Fahrvereins sowie den nicht minder vollen Engertgraben bei Eisental zeigten.

Letzterer sei auch über die Ufer getreten. Auch an diesem Montag waren wieder schwere Gewitter mit entsprechenden Niederschlägen angekündigt. „Wir haben eine ganzjährige Rufbereitschaft“, erläutert die Verbandsgeschäftsführerin die Vorkehrungen auf ABB-Anfrage.

„Wir beobachten ständig das Wetter, wir kontrollieren die Pegel. Und dann muss man aus der Erfahrung heraus agieren und Entscheidungen treffen.“ Und da gelte: „Lieber einmal zu früh raus fahren als zu spät.“ Solche Einsätze seien häufiger geworden und nähmen weiter zu, so Walzok: „Früher hatte ich immer die einzelnen Daten parat, wann die Bühlot mal den Pegel von einem Meter erreicht hat. Mittlerweile passiert das zu oft, um sich noch alle Daten merken zu können.

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