Skip to main content

Wahrzeichen in Gefahr

Deshalb sorgt sich das Hänferdorf in Bühl um alte Linde

Die mächtige, alte Linde gehört zum Hänferdorf wie die Fastnacht und der Schüttekeller. Doch das Naturdenkmal ist in Gefahr.

Linde im Hänferdorf
In Gefahr ist die stadtbildprägende Linde im Hänferdorf. Die Stadt sagt, sie sei nicht mehr standsicher – und hat deshalb abgesperrt. Foto: Bernhard Margull

Stolze 26 Meter ist sie hoch, und sie steht vielleicht schon seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts an ihrem Platz an der Ecke Hänfer- und Grabenstraße in Bühl. Die mächtige Linde im Hänferdorf ist auf jeden Fall ein Wahrzeichen.

Doch sie ist in Gefahr. Ein Gutachter hat festgestellt: Der stadtbildprägende Baum ist nicht mehr standsicher. Es drohen Äste abzubrechen und herunterzufallen. Das geht auch aus einer Pressemitteilung der Bühler Stadtverwaltung vor.

Nun ist die Hänferstraße gesperrt. Orangefarbene Absperrgitter stehen weithin sichtbar im Straßenraum, der Weg im Bereich der Hausnummern 1 bis 5 ist dicht. Kein Durchkommen, das merkt eine Seniorin mit Fahrrad.

Vor der auffallenden Barrikade stehen Silke Espiritu, Mitglied der AG Stadtgrün und des Klimabeirats in Bühl sowie Schüttekeller-Impresario Rüdiger Schmitt. Beide bewegt das Thema Hänferlinde sehr. „Dieser große Baum ist wie eine Klimaanlage“, sagt Schmitt.

Silke Espiritu ist Anwohnerin. Sie ist ziemlich sauer, dass die Linde fallen könnte. Schon wieder werde in Bühl ein alter Baum abgesägt, könnte man da nicht – wie bei der Linde vor der Kirche in Kappelwindeck – eine Baumsanierung vornehmen? Überhaupt kocht im Hänferdorf nun der Volkszorn.

Vielleicht gibt es ja eine kleine Hoffnung zumindest auf einen Teilerhalt nach einem baumchirurgischen Eingriff. Claus Knechtel, Fachagrarwirt für Baumpflege und -sanierung und gleichzeitig erster Hüter der Bühler Stadtbäume, will das in einem Gespräch vor Ort mit Espiritu, Schmitt und dem Reporter nicht ausschließen.

Zweiter Gutachter kommt nach dem Bühler Zwetschgenfest

Es ist allerdings ein „Wenn“ dabei: Die anstehende, weitere Untersuchung durch einen zweiten Gutachter direkt nach dem Zwetschgenfest in Bühl müsste zum Ergebnis kommen, dass die Linde zumindest im unteren Bereich noch die nötige Vitalität und Standsicherheit hat.

Aller Voraussicht nach nimmt Experte Nummer Zwei bereits am Zwetschgenfest-Montag die Linde in Augenschein, berichtet Matthias Buschert auf Anfrage dieser Redaktion.

Laut Stadt-Pressesprecher machen vor allem zwei Faktoren der Linde das Leben schwer. Sie ist ein Stadtbaum und dazu kommt der Klimawandel. Naturdenkmal darf sich der stolze Baum schon seit rund vier Jahrzehnten nennen.

Service

Während der Zeit der Sperrung sind die Abfallbehälter laut städtischer Pressemitteilung mit Name und Anschrift zu markieren und an den Kreuzungen Hänfer-/Grabenstraße sowie Hänfer-/Blumenstraße bereitzustellen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang