Mit einer großen Resonanz hatte Bühls Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) angesichts des Infoabends rund um den Breitbandausbau in Moos schon gerechnet. Dass es am Ende aber mehr als 100 Bürger wurden, die sich am Montagabend in der Karl-Reinfried-Halle über die Verlegung des Glasfasernetzes in ihrem Dorf informieren wollten, das hat dann auch den Oberbürgermeister überrascht.
Schnurr war gemeinsam mit seinen Breitband-Experten Georg Friedmann, Leiter des Netzservice der Bühler Stadtwerke, und Markus Benkeser, Leiter der Abteilung Breitband und Energie, nach Moos gekommen. Gemeinsam wollten sie den Bürgern erläutern, wie der Anschluss ans Glasfasernetz ablaufen soll.
„Uns ist technisch immer viel versprochen worden. Der letzte Ausbau war 2012 von der Telekom. Damals wurde uns gesagt, die Zukunft ist Glasfaser“, erklärte Markus Benkeser über die Hintergründe des eigenverantwortlichen Ausbaus. 2016 sei die Glasfaser dann aber mit einem Mal überall aus der Werbung verschwunden.
Die Telekom habe auf VDSL gesetzt und damit weiterhin auf Datenübertragungen über die in ihrer Leistung sehr begrenzten Kupferkabel. Damals habe man sich entschlossen, sich selbst um einen Glasfaser-Ausbau zu kümmern. Mit diesen nur kugelschreiberdicken Leitungen sei in Sachen Übertragungsleistung nach oben alles möglich.
Derzeit werden Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen
Mittlerweile, so Benkeser, sei man schon weit gekommen. In Lichtenau werde derzeit noch gearbeitet, Söllingen, Oberbruch, Weitenung und alle Gewerbegebiete seien bereits vollständig ausgebaut. Derzeit würden Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen und man arbeite sich auch nach Neusatz vor.
In Moos solle noch in diesem Jahr der Startschuss fallen. Markus Benkeser sprach von einer geplanten Hausanschlussquote von rund 90 Prozent. Für das Ausbaugebiet Balzhofen und Moos spreche man von Investitionen in Höhe von 1,6 Millionen Euro und einem Landeszuschuss von etwa 580.000 Euro. Dafür werde das Netz flächendeckend ausgebaut.
Nach derzeitigem Stand seien 463 Hausanschlüsse möglich. „Wir werden dafür in Moos die Gehwege einmal umgraben müssen“, bereitete Markus Benkeser die Einwohner auf einige Monate vor, die von Bauarbeiten geprägt seien. Noch einmal erklärte er dabei die Abläufe der Arbeiten. Spätestens wenn die Bagger anrollten, müsse sich jeder Hauseigentümer entschieden haben, ob sein Haus ans Glasfasernetz angeschlossen werden solle.
Der erste Bauabschitt beginnt Mitte Oktober
Über die geplanten Bauarbeiten informierte Georg Friedmann, Leiter des Netzservice der Bühler Stadtwerke. Die Leitungen würden gebündelt, stellte der dann in Aussicht. Die Anschlusspauschale für ein Haus betrage 750 Euro. Dabei würden auch überall dort, wo etwa der Strom noch über Freileitungen in die Haushalte komme, gleichzeitig auch kostenlos Erdkabel-Anschlüsse verlegt.
Der erste Bauabschnitt an der Mooser Straße solle laut Plan bereits Mitte Oktober beginnen und sich dann ins Neubaugebiet Hofmatten, Engelstraße und bis zur Kirche ziehen. Im Januar möchte sollen die Arbeiten nach Plan fertig sein. Im ersten Quartal 2022 beginne Bauabschnitt zwei. Zwei weitere Bauabschnitte folgen dann jeweils im zweiten und dritten Quartal 2022. Gleichzeitig würden die Bürger gefragt, ob sie Interesse an Ergasanschlüssen haben. Denn auch die würden dann im Nachgang verlegt.
Gleichzeitig sei das nicht möglich, da Strom und Glasfaser im Bürgersteig verlegt würden, Gas und Wasser dagegen in den Straßen. In den Folgejahren würde dann aus Richtung Balzhofen eine Ergasleitung gelegt und eine Erdgasversorgung in Moos aufgebaut.
Ein Beraterteam hatten Oberbürgermeister Schnurr und seine Breitband-Experten gleich mit nach Moos gebracht. So konnten die Bürger im Anschluss an die Info-Vorträge und eine allgemeine Fragerunde gleich vor Ort weitere Beratungssgespräche vereinbaren.