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Sänger aus der Region willkommen

Warum die Kirchenchöre Altschweier und Bühlertal eine Ehe schließen

Die Kooperation begann bereits 2016, nun gründen die beiden Formationen einen gemeinsamen Chor.

Drei Personen schauen in die Kamera
Als Präses begleitet Diakon Georg Beier (links) den neu gegründeten Kirchenchor, den Vorsitz übernehmen Berthold Hörth und Barbara Karcher. Foto: Katrin König-Derki

Der „Katholische Kirchenchor Bühler Tal“, hervorgegangen aus den Kirchenchören St. Michael Bühlertal und St. Gallus Altschweier, ist am Freitag im Gallusheim offiziell aus der Taufe gehoben worden. An der Spitze stehen Berthold Hörth und Barbara Karcher, Dirigent bleibt Johannes Thäter.

Vorausgegangen waren die Jahreshauptversammlungen samt Auflösung der bestehenden Chöre. Die nunmehr gegründete Formation umfasst 50 Sängerinnen und Sänger, Präses ist Diakon Georg Beier.

Gemeinsam geprobt hatten die Chöre bereits seit 2016, wie auch Bürgermeister Hans-Peter Braun in Erinnerung rief. Er gratulierte zur besiegelten „Ehe“. Wie Hörth betonte, sind Sänger aus Nachbargemeinden herzlich willkommen: Auf diese Offenheit deute auch die getrennte Schreibweise „Bühler Tal“.

Blick auf die lange Historie

Die Versammlungen erwiesen sich als Formalie. Die Atmosphäre war von Humor und wohl auch von Erleichterung geprägt: Die bisherigen Vorsitzenden, Günter Meier (St. Michael) und Berthold Hörth (St. Gallus), beschrieben intensive Vorbereitungen, um die Neugründung vollziehen zu können. Diskussionen etwa um den neuen Namen seien harmonisch und vertrauensvoll verlaufen, so Meier.

In ihren Jahresberichten blickten beide auf die Historie ihrer Chöre. Die ist in Bühlertal bis ins Jahr 1808 hinein nachweisbar, wie Meier sagte. Schon bei der Gründung der Pfarrei St. Michael 1763 sei von „Singern“ die Rede gewesen. „In den letzten 100 Jahren ist uns mehr über den Chor bekannt.“ Unter den wechselnden Dirigenten habe vor allem Wolfgang Ammann Spuren hinterlassen, der die Formation 1951 übernommen und bis 2010 geführt habe.

„Die Mitgliederzahl pendelte sich auf 60 bis 70 ein.“ Auf Ammann folgte Andreas Meier (bis 2016), danach fand man sich unter dem Dirigat Thäters mit St. Gallus zusammen. „Unser Chor war zu allen Zeiten vorwiegend an den kirchlichen Hochfesten zu hören, je nach Anlass auch begleitet von der Orgel oder von Instrumentalensembles.“

Wir stehen jetzt an einer Weggabelung.
Günter Meier
Bisheriger Vorsitzender des Kirchenchors St. Michael

Zudem habe man weltliche Konzerte und Einsätze gestaltet. „In Altschweier haben wir einen Vorstand vorgefunden, der offen die anstehenden Themen und Ideen diskutiert und umgesetzt hat. Jetzt stehen wir an einer Weggabelung. Ich bin überzeugt, dass der Zusammenschluss der richtige Weg ist.“ 

Laut Hörth, seit 1987 Vorsitzender des Kirchenchores St. Gallus, gibt es über diesen erst ab dem Zweiten Weltkrieg Archivunterlagen, obschon er wohl bereits länger bestand. Als bedeutenden Chorleiter hob er Alfred Bauer hervor, der das Dirigat 1977 übernahm (bis 1982 noch im Wechsel mit Winfried Enz): „Ihm lag die Stärkung des Gemeindegesanges am Herzen. 1981 erreichte der Chor mit 59 Sängerinnen und Sängern seinen Höchststand.“

Rechtliche und organisatorische Einheit

Im Gegensatz zu St. Michael habe die Formation auch passive Mitglieder; diese Tradition finde nun ein Ende. „Erste Kontakte mit Bühlertal gab es schon vor 2016, weil Andreas Meier beide Formationen leitete. Die anschließende Bildung einer Chorgemeinschaft hat sich als richtige Entscheidung erwiesen. Wir sind richtig zusammengewachsen.“

Nun werde man „auch rechtlich und organisatorisch“ gemeinsam in die Zukunft gehen. Kassenprüfer gebe es nicht mehr, informierte Sebastian Marcolini, Pfarrer der für beide Pfarreien zuständigen Seelsorgeeinheit Bühlertal. Fortan wickle die katholische Verrechnungsstelle in Bühl die Finanzen ab, jedenfalls bis auf eine Handkasse.

Die „Auflösungsfrage“ beschieden die Mitglieder beider Chöre positiv. Alle Vorstandsämter wurden den Vorschlägen der Vorsitzenden entsprechend besetzt. Zum neuen Team zählen demnach auch Christine Grubisic, Vera Huber, Christel Vetter, Sabine Hochstuhl, Helmut Wolf, Rosemarie Lienert, Luzia Hörth, Herbert Kandler und Ewald Frey.

Johannes Thäter sprach von einem „sehr schönen Weg“. Und: Der Name denke eine Vergrößerung des Einzugsgebiets weiter. Er kündigte an, dieser Öffnung auch gerecht zu werden, „indem wir die Geografie von Bühl bis Sand bespielen“. Zudem hoffe er, dass es neue Strömungen mit Blick auf die Nachwuchsarbeit gebe.

Beier versprach seine Begleitung „in liturgischer und spiritueller Hinsicht“, der Altschweierer Ortsvorsteher Manfred Müller wünschte „der neuen Riege“ Glück und Freude am Singen, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Inge Schmidt lobte den „aktiven und produktiven Kirchenchor“. Die Verabschiedung der scheidenden Vorstandsmitglieder steht Hörth zufolge im November an.

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