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Östlich der Schulstraße

Anwohner wehren sich gegen geplantes Neubaugebiet in Lichtenau

Das geplante Neubaugebiet in Lichtenau stößt bei einigen Anwohnern auf Kritik. Jetzt will die Stadt den Vorentwurf des Bebauungsplans öffentlich auslegen.

Bäume, dazwischen Seniorenwohnheim, rechte Seite Bebauung mit Häusern
In idyllischer Ortsrandlage des Lichtenauer Ortsteils Ulm soll neuer Wohnraum geschaffen werden. Damit ist aber nicht jeder einverstanden. Foto: Anne-Rose Gangl

Im September 2019 hatte der Lichtenauer Gemeinderat bei drei Gegenstimmen die Aufstellung des Bebauungsplanes „Östliche Schulstraße“ im Ortsteil Ulm beschlossen. Seitdem wehren sich rund 40 Bürgerinnen und Bürger, meist Anwohner, gegen das geplante Neubaugebiet.

Nun soll der Vorentwurf des Bebauungsplanes vom 10. Mai bis 11. Juni öffentlich ausgelegt werden. Dies entschied der Gemeinderat einvernehmlich in öffentlicher Sitzung.

Rund 1,5 Hektar oder rund zwei Fußballfelder groß ist das Plangebiet zwischen Schwarzacher Straße, Schulstraße und Seniorenzentrum, auf dem 15 Einzelhäuser, sechs Doppelhäuser und fünf Mehrfamilienhäuser im Ortsteil Ulm entstehen könnten.

Stadt plant 53 Wohnungen in Lichtenau

Insgesamt soll Wohnraum für 53 Wohneinheiten geschaffen werden. Wie der Vertreter des beauftragten Ingenieurbüros Zink aus Lauf informierte, soll das Plangebiet über eine Ringstraße von der Schulstraße erschlossen werden.

Drei Mehrfamilienhäuser sind entlang der Schwarzacher Straße geplant, zwei weitere sollen gegenüber dem Seniorenwohnheim entstehen. In einem könnten Multifunktionsräume angeboten werden, die als Arztpraxen genutzt werden könnten, wie Bürgermeister Christian Greilach (CDU) sagte.

Während die Stadt sich bei der Aufstellung des Bebauungsplanes „Östliche Schulstraße“ des Paragraphen 13b des Baugesetzbuches bedient, um neuen Wohnraum zu schaffen, machen sich viele Anwohner Sorgen um die zunehmende und jetzt schon oftmals gefährliche Verkehrssituation in der Schulstraße, in der Seniorenheim und Kindergarten ansässig sind.

Doch auch die Streuobstwiesen und Obstbaumbestände sowie das vom Nabu nachgewiesene Steinkauz-Brutgebiet liegen ihnen am Herzen.

40 Bürger tragen im Gemeinderat Lichtenau Bedenken vor

Immer wieder tragen sie ihre Anliegen vor, haben eine Bürgergemeinschaft gegründet, sich mit Flyer-Aktionen an Ortschaftsrat und Gemeinderat gewandt, doch nie das Gefühl gehabt, mit ihren Sorgen ernst genommen zu werden. Rund 40 besuchten am Donnerstag die Gemeinderatssitzung, um ihre Bedenken zum wiederholten Male vorzutragen.

„Sie erleben heute einen Tag der Demokratie. Da geht mir das Herz als Bürgermeister auf. Wir leben nicht in einer Diktatur, wir haben eine Bürgerfragestunde, die Sie ausnutzen können“, sagte Bürgermeister Greilach zu Beginn der Sitzung, wohl wissend, dass noch zahlreiche Bürger vor der Tür sich in Anwesenheitslisten eintragen mussten.

„Wir alle, die hier sitzen, haben die Verantwortung, uns mit allen Argumenten für und gegen den Bebauungsplan auseinanderzusetzen und die bestmögliche Entscheidung zu treffen“, so Greilach, der unter den Anwesenden auch Befürworter und Bauinteressenten begrüßte.

Stadt will Anregungen in Planentwurf aufnehmen

Alle während der vierwöchigen Auslegungszeit eingehenden Stellungnahmen und Anregungen sollen im Planentwurf aufgenommen und in öffentlicher Sitzung behandelt werden, versprach der Rathauschef.

Wie Bauamtsleiter Andreas Ludwig informierte, sei die vorzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung bei Anwendung des Paragraphen 13b nicht zwingend erforderlich.

Vielmehr könnte der Entwurf sofort in die Offenlage. Man wolle jedoch den Bürgern Gelegenheit geben, ihre Bedenken vorzutragen. Das gleiche gelte für die Träger öffentlicher Belange und die verschiedenen Gutachten, die eingeholt werden.

Es gebe genügend Argumente gegen das Baugebiet, sagte Margot Schneider-Söllner (Grüne). Ihre Fraktion stimme zu, sei aber der Meinung, es wäre logischer, das Verfahren erst dann weiterzuführen, wenn alle Berichte und Gutachten auf dem Tisch lägen. „Es ist unser Abwägungsprozess, den wir machen müssen, wenn alle Infos da sind“, bemerkte Gerhard Meier (CDU/SPD).

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