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Info-Veranstaltung

Lohnt sich das? Großes Interesse an erneuerbaren Energien in Eisental

Großer Andrang bei der Info-Veranstaltung rund um die erneuerbaren Energien in Bühl-Eisental. Unter dem Stichwort „Photovoltaik: Lohnt sich das?“ gab es ein lebhaftes Interesse an den Energie- und Wärmekonzepten.

Auf einer Energiekarte suchen Anwohner die eigene Immobilie in Eisental. Farblich wird angezeigt, welche Dachseite für eine PV-Anlage sinnvoll ist.
Recherche: Auf einer Energiekarte suchen Anwohner die eigene Immobilie in Eisental. Farblich wird angezeigt, welche Dachseite für eine PV-Anlage sinnvoll ist. Foto: Andreas Bühler

Die zentrale Frage ist: Mit welchem Wärmekonzept plane ich jetzt angesichts der neuen Richtlinien mit einem Abschied von Öl und Gas? Das lebhafte Interesse der Bürger zeigte sich bei der Informationsveranstaltung am Mittwochabend in der gut gefüllten Schartenberghalle in Eisental.

„Ich hätte nicht gedacht, dass unser Angebot so eine Resonanz findet. Aber es ist klar, die Bürger haben begriffen, dass Öl und Gas keine Zukunft mehr haben“, sagt Gerald Peter von der Arbeitsgruppe Energie für Eisental. „Ich spüre hier viel Verunsicherung und gleichsam ein großes Interesse an fundierten Informationen für das persönliche Strom- und Wärmekonzept im eigenen Heim“, bilanziert er an seinem Infostand.

Positive Einstellung älterer Bürger

„Die Bürger zeigen ein großes Interesse, weil sie sich fragen, wie es mit ihrer Wärme- und Energieversorgung nun angesichts des bevorstehenden Energiegesetzes weitergeht“, spiegelt Stadtwerke-Geschäftsführer Rüdiger Höche die Stimmung. „Viele Fragen zielen auf das Thema: Lohnt sich eine Photovoltaikanlage für mich an meinem Standort?“

In vielen Gesprächen spüre er auch bei älteren Mitbürgern eine positive Einstellung gegenüber den neuen Lösungen. „Gut ist, dass die Leute offensichtlich begriffen haben, dass es allein mit einer Wärmepumpe nicht getan ist und dass es auf eine gesamtheitliche Lösung für das jeweilige Gebäude und dessen Nutzung ankommt“, stellt Höche fest.

Die Stadtwerke zeigen auf einer Karte von Eisental genau auf, in welchen Straßen möglicherweise ein Klärungsbedarf besteht, etwa beim Ausbau von Photovoltaik (PV) und dem verstärkten Einsatz von Wallboxen für E-Autos. „Wir sind in Kontakt. Es gibt viel zu besprechen“, bilanziert Höche.

Intensive Beratungsgespräche

„Lass mal sehen, wo wir hier auf der Karte sind“, sagt eine Mitbürgerin und steuert mit dem Zeigefinger auf der Karte von Eisental entlang, bis sie stoppt: „Schau her. Das hätte ich nicht gedacht. Die Hälfte unseres Daches ist dunkelrot. Da scheint sich für uns ja eine Solaranlage zu lohnen“, meint die Eisentälerin zu ihrem Ehemann, der sich gleich daran macht, einen der Energieexperten an den Gesprächstischen aufzusuchen.

Ihm ist klar: „Eine PV-Anlage allein macht meines Erachtens keinen Sinn. Wir brauchen zusätzlich einen Batteriespeicher für die Übergangszeiten“, stellt er fest.

Individuelle Lösungen

Individuelle Lösungen sind für den Energieberater Kevin Schad von der Energieagentur Mittelbaden an der Tagesordnung. In seinem anschaulichen Vortrag über starke 45 Minuten streift er deshalb auch die komplette Palette, von der Frage, ab wann sich eine PV-Anlage rechnet, Volleinspeisung oder eher Eigennutzung, über Batteriespeicher bis hin zur viel diskutierten und allgemein favorisierten Wärmepumpe.

PV-Anlage nicht nur auf Süd-Dach

Viele Fragen beantworten auch die Initiatoren der Aktionsgruppe, die selbst Erfahrungen mit alternativen Wärmekonzepten und PV-Anlagen haben und auch Bühls Klimaschutzmanager Martin Andreas ist nach den Vorträgen in intensive Gespräche verwickelt. „Wir haben hier unsere Laptops aufgestellt und können schnell zeigen, wie wirtschaftlich eine PV-Anlage funktioniert, wenn die Bürger uns die entsprechenden Gebäudedaten und den durchschnittlichen Verbrauch angeben“, bietet Martin Meier von der Arbeitsgruppe an.

Mittlerweile habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine PV-Anlage nicht ausschließlich auf einem Süd-Dach installiert werden muss. „Für eine sinnvolle Leistung über den Tag verteilt ist eher eine Ausrichtung auf Ost-West-Seite von Vorteil. Und auch eine Dachgaube ist kein Hindernis, denn rund 50 Prozent der Leistung einer PV-Anlage resultiert aus diffusem Lichteinfall“, berichtet er aus der eigenen Praxis.

Rendite von drei Prozent plus

Für viele war die frohe Botschaft eine Rendite von rund drei Prozent plus, je nach Standort und Leistung der Anlage sowie der eigene Verbrauch, so dass diese in der Regel ab zwölf bis 14 Jahren bezahlt ist. „Die Gesamtbetrachtung des Gebäudes ist wichtig und das daraus resultierende Gesamtkonzept. Maßnahmen zur Energieeffizienz rechnen sich sicher auf lange Sicht. Eine PV-Anlage amortisiert sich durch die garantierte Rendite“, gibt Energieberater Kevin Schad zu bedenken.

Die Lösung sei jedoch generell technologieoffen. Bei einer Wärmepumpe sei es wichtig, einen zuverlässigen und erfahrenen Fachbetrieb aus der Region zu engagieren. „Wenn die Regeltechnik nicht richtig funktioniert, bekommen Sie das Haus nicht warm. Da ist es wichtig, einen Experten vor Ort zu haben.“

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