Der Verein Malaika Smile hat ein lange geplantes Großprojekt begonnen: den Bau eines Schulkomplexes in Uganda. In einem ersten Schritt soll eine Grundschule entstehen. Zugleich blickt der Verein auf sein fünfjähriges Bestehen zurück. Gegründet wurde er von Christine und Uwe Irtenkauf, die zuvor ein Kinderheim in der Hauptstadt Kampala ins Leben gerufen hatten.
Im „Malaika-Smile-Home“ finden heute bis zu 15 Kindern ein Zuhause. Insgesamt ermöglicht der Verein inzwischen 70 Kindern auch aus der dörflichen Umgebung Schulbildung und ganzheitliche Erziehung. Die älteren „Malaika-Smile-Kids“ erhalten Zugang zu Praktika und landwirtschaftlichen Projekten; vier von ihnen sind schon in der beruflichen Ausbildung.
„Wir haben auch Arbeitsplätze für einheimische Erwachsene geschaffen“, sagt Christine Irtenkauf. Inzwischen werde zudem das Behindertenprojekt der Organisation Toruwu finanziell unterstützt.
Schulbildung als Schlüssel für Zukunftsperspektiven
Die enorme Nachfrage nach Schulbildung, aus Sicht der Vorsitzenden ein Schlüssel für mehr Zukunftsperspektiven der Kinder in der Region, habe den Verein bewogen, mit eigenen finanziellen Mitteln den Bau einer großen Schule anzugehen.
„Das Land dafür wurde uns zu diesem Zweck von der Dorfgemeinschaft von Kyankwanzi geschenkt. Der Ort liegt etwa 150 Kilometer nordwestlich von Kampala. Strom- und Wasserleitungen müssen verlegt, Straßen oder befestigte Wege gebaut werden. Außerdem benötigen wir einen Brunnen.“
Nach langer Planungsphase sei vor wenigen Tagen die erste Bohrung erfolgt: „Etwa zwei Tage später sprudelte das Wasser aus 60 Metern Tiefe. Ein bewegender Moment für die ganze Malaika-Smile-Familie.“ Auch die Qualitätsprüfung des Grundwassers sei positiv ausgefallen. „Alle sind dankbar dafür!“
Mithilfe von Solarpaneelen soll das Wasser künftig in einen großen oberirdischen Tank gepumpt werden, wie sie weiter erzählt. „Diese Arbeiten werden ein paar Wochen dauern, weshalb wir Sicherheitspersonal eingestellt haben. Ein Mann passt auf, dass kein Material von der Baustelle entwendet wird.“
Die Kosten für die Anlage decke der Verein über Spenden. „Als nächstes muss ein Zaun um das Grundstück gezogen werden. Das hat auch damit zu tun, dass wir die von einigen unserer Kids dort gepflanzten Bäume vor Tierfraß schützen möchten. Das nötige Geld nehmen wir aus den Vereinsrücklagen.“
Für den eigentlichen Schulbau fehle nur noch die Unterschrift einer ugandischen Behörde, mit Blick auf die Baupläne müssten noch Kleinigkeiten ergänzt werden. „Und dann stehen wir vor einer Herkulesaufgabe: Wir suchen für die Kosten in Höhe von über 250.000 Euro Sponsoren. Das Projekt können wir als Verein nicht alleine finanzieren.“
Verkauf von Handarbeiten auf Märkten in der Region
In den nächsten Monaten wird Malaika Smile auf vielen Märkten in Bühl, Steinbach, Sinzheim, Ottersweier und Baden-Baden präsent sein – nicht nur, um über den Verein und sein „Herzensprojekt“ zu informieren: Zugleich werden Handarbeiten verkauft, teils in Uganda hergestellt, und eine Jubiläumsbroschüre.
„Mit den Einnahmen bezahlen wir einen Teil der Ausbildungsgebühren unser ugandischen Kids“, sagt Irtenkauf. Die Vorsitzende hofft, trotz aktueller Krisen Menschen zu finden, „die uns helfen, nun auch unseren Traum von einer Schule zu verwirklichen“.
Ihre Schützlinge und das junge Vorstandsteam im Malaika-Smile-Home wird sie übrigens bei ihrer fünfwöchigen Uganda-Reise im November und Dezember wiedersehen.