
Beim Blick auf die Bühler Mediathek liegt der Gedanke an Christo nahe. Da der bulgarische Verhüllungskünstler aber bereits vor drei Jahren verstorben ist und der Vergleich auch zu offensichtlich ist, soll der Gedanke erst gar nicht weiterverfolgt werden. Die Verhüllung der Bildungseinrichtung folgt auch keiner künstlerischen Idee, sie ist vielmehr der Ausdruck von reinem Pragmatismus: Die notwendige Fassadensanierung hat begonnen. Sie erhält einen neuen Oberputz.
Nach dem Aufbau des Gerüsts samt Netzplane und der Absicherung der Baustelle per Bauzaun ging es mit Schleifarbeiten inklusive Staubabsaugung los. Wie Matthias Buschert, der Pressesprecher der Bühler Stadtverwaltung, weiter berichtet, sollen die Arbeiten bis in die letzte Novemberwoche dauern – gutes Wetter vorausgesetzt. Für die erste Woche im Dezember sehe der Bauzeitenplan den Abbau des Gerüsts vor.
Arbeiten in Bühl werden deutlich günstiger als erwartet
Danach soll sich die Fassade des in den Jahren 2000 und 2001 errichteten Gebäudes wieder in einem besseren Licht präsentieren. Sie war einmal strahlend weiß gewesen, ist aber seit längerer Zeit stark verschmutzt.
Schon für das vergangene Jahr hatte Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) eine Fassadensanierung angekündigt, 250.000 Euro standen im Haushalt zur Verfügung. Jetzt werden für die Arbeiten 115.395 Euro fällig. Das sind 40 Prozent weniger, als nach der rathausinternen Kostenberechnung zu erwarten war.
Bühler Gebäude erhält andere Art von Putz
Die zweite Fassadensanierung – die erste war vor 15 Jahren erfolgt – bringt auch eine grundlegende Veränderung. Die Putzoberfläche in einer Spachteltechnik wird durch einen weniger empfindlichen Rauputz ersetzt. „Aufgrund der jetzt gewählten Sanierungsvariante ist eine künftige Hydrophobierung nicht mehr erforderlich“, hatte Wolfgang Eller, der Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung – Bauen – Immobilien, bei der Arbeitsvergabe im Gemeinderat gesagt.
Bei einer Hydrophobierung werden die oberflächennahen Poren eines Putzes gegen das Eindringen von Regenwasser imprägniert. Der jetzt gewählte raue Putz soll das überflüssig machen, indem er bewirkt, dass Regenwasser abperlt und die Fassade nicht mehr so schnell verschmutzt.