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Wichtiger Musikpreis

Musiker Thomm Jutz aus Bühl für Grammy nominiert

Große Überraschung für Thomm Jutz: Der aus Bühl-Neusatz stammende Musiker, der seit vielen Jahren in Nashville in Tennessee in den USA lebt und arbeitet, ist mit „To Live in Two Worlds, Vol. 1“ für einen Grammy in der Kategorie Bestes Bluegrass-Album nominiert.

Plattencover
Grammy-Kandidat: Mit „Two Live In Two World, Vol. 1“ ist Thomm Jutz in der Kategorie Bestes Bluegrass-Album des Jahres nominiert. Foto: Jefferson Ross

Thomm Jutz ist irgendwie sprachlos. Der Mann, der so großartige Songs schreibt, oft über historische Themen des amerikanischen Südens, findet keine Worte mehr? Ja, aber es ist nur eine kurzzeitige Sprachlosigkeit, und sie dokumentiert die große Überraschung, die ihm ins Haus in Nashville geflattert ist: Thomm Jutz ist in der Sparte Bestes Bluegrass-Album für einen Grammy nominiert, die international wohl bedeutendste Auszeichnung der Musikbranche.

Das Album „To Live In Two Worlds, Vol. 1“ , das der aus Neusatz stammende Musiker, der seit vielen Jahren in Tennessee lebt, im Frühjahr auf den Markt gebracht hat (der zweite Teil ist seit September auf dem Markt), ist damit nur noch einen Schritt vom absoluten Gipfel entfernt. Mit Danny Barnes, Steep Canyon Rangers, Billy Strings und dem John Hartfield Fiddle Tune Project konkurriert Jutz um die Auszeichnung, die am 31. Januar in Los Angeles vergeben wird. Sierra Hull, die wie Jutz schon beim Bühler Bluegrass-Festival zu Gast war, ist in den Kategorien bester American Roots Song („Ceiling To The Floor“) und bestproduziertes nicht-klassisches Album („25 Trips“) nominiert.

Jutz’ Album ist eine Hommage an seine musikalischen Helden, von Blind Willie McTell, Charlie Poole und den North Carolina Ramblers über Mac Wiseman, mit dem Jutz noch selbst gespielt hat, und Blind Alfred Reed bis zu Jimmie Rodgers und Cecil Sharp. Er verwebt Hillbilly,Folk, Bluegrass, Blues und Country und erzählt dazu großartige Geschichten aus vergangenen Zeiten, bis hin zum Amerikanischen Bürgerkrieg, dem er sich bereits in der Trilogie „1861 Project“ intensiv gewidmet hat.

Entstanden sind die Songs in den vergangenen zwei, drei Jahren. Die Idee war es, zwei Alben aufzunehmen: eines solo und eines in der Bluegrass-Besetzung. Als beide eingespielt waren, fiel Jutz auf, dass die Songs gut paarweise funktionieren, sei es thematisch, musikalisch oder historisch. Also stellte er sie neu zusammen, und lieferte eine Mischung aus Balladen (Zum Niederknien„Where The Bluebirds Call“), flotten Bluegrass- und Oldtime-Stücken (zum Mitgehen: „Moving Up, Moving On“), und auch der Blues hat seinen Leuchtturm: „I Long To Hear Them Testify“ ist ein grandioses Stück, in dem Jutz sich wünscht, nur einmal seine Helden wie Skip James live zu erleben. Hier klingt er an, der Albumtitel von den zwei Welten.

Nie habe er sich das träumen lassen, schrieb Jutz in einer ersten Reaktion auf die Nachricht von der Grammy-Nominierung. Für den International Bluegrass Music Awards war er 2018 und 2019 schon zum Songwriter des Jahres nominiert, 2017 gab es Nominierungen als Autor und Produzent in der Kategorie Song des Jahres und als Künstler und Produzent in der Kategorie Bestes Livealbum. Die Grammy-Nominierung aber ist nun noch mal eine Steigerung, und da kann dem Künstler schon mal die Sprache wegbleiben. Doch Jutz weiß, wie er sie wiederfindet: „Ich glaube, ich muss jetzt einen Spaziergang machen.“

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