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Traditionsveranstaltung

Nach der Corona-Zwangspause: Im dritten Anlauf klappt es mit dem 73. Zwetschgenfest in Bühl

Zwei Jahre ohne Zwetschgenfest: Das in Bühl Unvorstellbare wurde Wirklichkeit. Jetzt aber soll das Traditionsfest zurückkehren. Festwirt Jürgen Kohler hat dafür einen Kracher verpflichtet.

Zwetschgenfest 2019
Hoheit sind wieder gefragt: Jessica Stiefel (rechts) repräsentiert als Zwetschgenkönigin das Bühler Traditionsobst. Foto: Bernhard Margull

Das Zwetschgenfest 2022 hatte das Potenzial für eine ganz besondere Veranstaltung. Es sollte die 75. Auflage des Bühler Großereignisses werden.

Mangels der Ausgaben 73 und 74 wird daraus aber nichts. Einen besonderen Charakter erhält das Fest aber doch: Es wird zum Neustart nach der Corona-Zwangspause.

Bei einem Pressegespräch zur Veranstaltungsreihe „Kultur im Klappstuhl“ haben Bürgermeister Wolfgang Jokerst, und Julia Huber, die Abteilungsleiterin Kultur – Sport – Generationenarbeit, auf Anfrage bestätigt: Es wird wieder ein Zwetschgenfest gefeiert. Es findet statt vom 8. bis zum 12. September.

Zwetschgenfest in Bühl hat Tradition: 2020 riss eine lange Serie

Drei Jahre werden dann vergangen sein seit der bislang letzten Ausgabe der Großveranstaltung. Im Frühjahr 2020 hatte die Stadtverwaltung die Entscheidung noch lange hinausgezögert, ehe das Fest wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Auflagen ersatzlos gestrichen werden musste.

Nicht irgendein Wald-und-Wiesen-Fest verschwand da vom Terminkalender, sondern ein Fest mit langer Tradition: 1927 erstmals gefeiert, 1949 wieder begonnen und seither Jahr für Jahr ein Publikumsmagnet. 2020 riss diese Serie ab, 2021 fiel das Fest ein weiteres Mal pandemiebedingt aus, die eher vagen Pläne für ein „Zwetschgenfest light“ verschwanden wieder in der Schublade.

Das Programm ist so weit fertig. Es wird sein wie vor der Corona-Pause.
Julia Huber, Abteilungsleiterin Kultur – Sport – Generationenarbeit

Nun aber, nach dem Wegfall der allermeisten Corona-Auflagen, geht das Fest wieder mit vollem Gewicht an den Start. „Das Programm ist so weit fertig“, sagt Julia Huber. „Es wird sein wie vor der Corona-Pause.“ Bühl bekomme ein Zwetschgenfest, wie man es von früher kenne. Vergnügungspark, Festzelt, Weindorf, Umzug – alles kehrt zurück. Das Programm, so der städtische Pressesprecher Matthias Buschert, werde wie gewohnt im Sommer vorgestellt.

Oktoberfest-Export auf der Bühne beim 73. Zwetschgenfest

Sicher ist: Jürgen Kohler trägt seinen Teil zum Fest wieder bei. Der Vimbucher Gastronom hat ein weiteres Mal die „Blechblos’n“ aus München verpflichtet, die schon manches Mal das prall gefüllte Festzelt in Bühl wackeln ließen. Mit ihrem Auftritt beginnt am Donnerstag, 8. September, das 73. Zwetschgenfest; der Vorverkauf für den Oktoberfest-Export startet am 1. Juli im „Engel“ in Vimbuch.

Es war alles zwei Jahre lang eingemottet. Wir schauen, was noch geht.
Jürgen Kohler, Festwirt

Er freue sich schon darauf, verrät Kohler. Eine Portion Skepsis steckt aber auch drin: „Es war alles zwei Jahre lang eingemottet, da müssen wir schauen, was noch geht.“ Er verhehlt auch nicht, lange überlegt zu haben, ob er als Festwirt weitermachen solle.

Nachdem „so gut wie alle“ Mitglieder seiner Festmannschaft wieder dabei seien, habe er für ein weiteres Jahr zugesagt. Ohne diese Unterstützung wäre ihm das nicht möglich gewesen. Ein weiterer Punkt, der Kohlers Entscheidung beeinflusst hat: „Wir wollten keinen solchen Abschied“, blickt er auf die Zwangspause.

Vimbucher Festwirt denkt über Ausstieg nach

Vor 33 Jahren habe er das Festzelt übernommen, mittlerweile denke er über den Ausstieg nach. Langfristige Pläne mache er nicht mehr, als Festwirt unterzeichne er nur noch für jeweils ein Jahr. Die Entscheidung treffe er im Sommer, damit die Stadtverwaltung frühzeitig Bescheid weiß. Schon jetzt stehe aber für ihn fest, dass es nach dreieinhalb Jahrzehnten „in dieser Dimension künftig nicht mehr weitergehen wird“.

Jetzt blickt er aber erst einmal dem Zwetschgenfest Nummer 73 entgegen. Das Programm habe sich ein Stück weit von allein aufgestellt. Vor drei Jahren habe er bereits einige Verträge für 2020 unterschrieben, die nun eben zwei Jahre später erfüllt werden. Auch das macht das Zwetschgenfest 2022 zu einer außergewöhnlichen Ausgabe.

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