Weil sie in den vergangenen Monaten auf verschiedene Bräuche, Rituale und Gottesdienste verzichten mussten, fanden die Kirchenteams neue kreative Ideen und Alternativen, so dass die Gläubigen an diesem Tag nicht aufs Feiern verzichten müssen.
„Wenn wir im Gottesdienst miteinander das Brot teilen, ist Jesus selbst in diesem gewandelten Brot“, erklärte Bettina Brugger, Gemeindereferentin der Seelsorgeeinheit Rheinmünster/Lichtenau, „normalerweise wird an Fronleichnam nach dem Gottesdienst die Hostie in einer Fronleichnams-Prozession durch die Straßen getragen.“
Die bunten Blumenteppiche zu Fronleichnam sind dabei laut Brugger gute Tradition. In diesem Jahr hat die Seelsorgeeinheit Rheinmünster/Lichtenau aber eine etwas andere Form der Gestaltung eines farbenfrohen Teppichs gewählt. An jeder Kirche erzählt ein Flickenteppich eine andere biblische Brot-Geschichte.
„252 unterschiedliche Flicken wurden nach einem kurzen Aufruf von Kindergärten, Grundschulen, Gruppen, Kreisen und Menschen aus Rheinmünster und Lichtenau bemalt und beklebt“, berichtete Brugger, „die Resonanz war überaus groß.“
Die fünf Flickenteppiche gibt es von Fronleichnam bis Sonntag auf einer Tour durch die Seelsorgeeinheit zu entdecken.
In den Bühler Kirchen wird dagegen an den traditionellen Blumenbildern festgehalten. Vor der Pandemie begann in Bühl die Prozession mit der Stadtkapelle, Kirchenchor, Erstkommunionkindern und Jugend der Pfarrgemeinde mit einem Gottesdienst beim Kloster Maria Hilf und führte über den Johannesplatz bis zum Erich-Burger-Heim.
Coronakonformer Open-Air-Gottesdienst auf dem Kirchplatz
Dieses Jahr gibt es stattdessen wie 2020 auf dem Kirchplatz einen coronakonformen Open-Air-Gottesdienst. Die Pfarrjugend gestaltet hierfür ein kleines Blumenbild vor dem Kirchenportal.
„Dies kam bereits vergangenes Jahr sehr gut an“, wusste der Bühler Pastoralreferent Nikolaus Wisser, „nach wie vor ist Fronleichnam für viele Katholiken ein hoher Feiertag, an dem man offen zeigt, dass man Christ ist.“
Auch in Kappelwindeck und Vimbuch will man auf den liebevoll gestalteten Blütenteppich in oder vor der Kirche nicht verzichten und bietet damit den Tag über einen Ort zum stillen Gebet oder zum Verweilen beim Spaziergang.
Lediglich in der Seelsorgeeinheit Ottersweier/Unzhurst/Neusatz werden die Gottesdienste in gewohnter Manier mit Prozessionen abgehalten – wenn auch unter den vorgeschriebenen Pandemieauflagen.
„Die Abstände müssen eingehalten werden und auch im Freien gilt die Maskenpflicht“, erklärte dazu Pfarrsekretärin Sabine Reimold. „Die Prozession in Ottersweier wird von der Pfarrkirche durch den Ort bis zu Wallfahrtskirche Maria Linden führen.“