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Engpass ab 2023

Kindergartenplätze werden in Ottersweier wieder knapp

Ab 2023 reichen die Kindergartenplätze in Ottersweier nicht mehr aus. Die Gemeinde braucht neue Lösungen - und hat bereits Ideen. Zuvor werden aber die Beiträge steigen.

Blick auf den blau angestrichenen Anbau des Kindergartens St. Michael neben dem Rathaus in Ottersweier.
Der Anbau wurde extra mit einer Platzreserve ausgestattet. Doch schon 2023 wird der Kindergarten St. Michael in Ottersweier wieder zu klein sein. Foto: Michaela Gabriel

Die Gemeinde Ottersweier muss sich etwas einfallen lassen. „Ab März 2023 reichen die Plätze nicht mehr aus. Zum Ende des Kindergartenjahres 2022/23 fehlen im Kindergarten St. Michael 21 Plätze”, hat Bürgermeister Jürgen Pfetzer (CDU) in der Gemeinderatssitzung am Montag erklärt.

25 Seiten lang ist der Kindergartenbedarfsplan, den Julia Metzinger von der Verwaltung fortgeschrieben hat. Darin geht es um Betreuungs- und Öffnungszeiten, Zahlen, Statistiken und Elternbeiträge. Zur pädagogischen Entwicklung stand für Stefan Bernhard (FWV) zu wenig darin. Gut fände er zu erfahren, dass Mitarbeiter sich zum Thema Waldpädagogik weiterbilden. Seine Fraktion fordere seit acht Jahren die Einführung eines Naturkindergartens.

Der sich abzeichnende Platzmangel im Ottersweierer Kindergarten biete die Chance, neue Konzepte umzusetzen, meinte Nico Paulus (Grüne). Einen Waldkindergarten anzustoßen sei jetzt richtig.

„Dass es eng wird, liegt mit Sicherheit nicht an der Planung der Gemeinde”, betonte Herta Finkbeiner-Schilling (SPD). Nicht-öffentlich habe man schon diskutiert, welche Möglichkeiten eine Außengruppe bieten würde: „Doch das steht und fällt mit der Nachfrage der Eltern.”

Dass es eng wird, liegt mit Sicherheit nicht an der Planung der Gemeinde.
Herta Finkbeiner-Schilling, SPD

Deutlich mehr Plätze und Personal als noch vor einigen Jahren habe man in den drei Kindergärten, betonte Annette Zink-Maurath (CDU). Bei den Anbauten an alle drei Einrichtungen habe man auch an Reserven gedacht. Um Engpässe zu überbrücken, könnte der Wechsel von der Kinderkrippe in den Kindergarten flexibler gestaltet werden. Bevor eine reine Außengruppe installiert werde, müsse man die Eltern gut über die pädagogische Arbeit in der Natur informieren. Das kündigte der Bürgermeister für die zweite Jahreshälfte an.

Kinderbetreuung in Ottersweier: Bürgermeister will um Tageseltern werben

Er will auch weiter um Tageseltern werben, die Kinder zu Hause betreuen: „Da sind wir schwach aufgestellt.” Das Geld, das die Gemeinde für die Tagespflege zur Verfügung stelle, werde nur zum Teil abgerufen.

Waldtage für die Ottersweierer Kindergartenkinder könnten wieder anlaufen, erklärte er noch. Am Seebusch in Unzhurst sei dies bereits möglich. Um ein zweites Grundstück in der Nähe von Ottersweier kümmere man sich gerade. Dorthin solle dann der Pavillon versetzt werden, den die Kinder bisher bei der Burg Windeck besuchten. Wegen Sturmschäden, die noch nicht aufgearbeitet seien, könne dieser Platz aktuell nicht genutzt werden.

Kindergartenbeiträge und Mittagessen werden teurer

Der Gemeinderat stimmte der erforderlichen Erhöhung der Arbeitszeiten in den Bereichen Hauswirtschaft und Reinigung und der Anhebung des Preises für das Mittagessen um 40 Cent zu. Auch mit jährlichen Beitragserhöhungen um zwei Prozent in den kommenden drei Jahren waren alle einverstanden.

Nico Paulus sagte dazu mit Bauchschmerzen Ja. „Kindergärten sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – wie Schule auch”, ist seine Überzeugung. Er kritisierte die Pläne des kirchlichen Trägers, die Kita-Info-App einzuführen. Sie habe viele schlechte Bewertungen erhalten.

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