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Treffen vor ernstem Hintergrund

Partnerschaftsfest auf dem Bühler Zwetschgenfest: Wert der Freundschaft im Fokus

Der Überfall auf die Ukraine machte beim Bühler Partnerschaftsfest deutlich, wie wichtig das Miteinander über die Grenze hinweg ist.

Gruppenbild
Im Beisein der Bühler Zwetschgenkönigin Jessica Stiefel empfing Johann Schmidt die Bürgermedaille von OB Hubert Schnurr, hier mit Delegationen der Partnerstädte und dem Ensemble 92 aus Villefranche. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Bei der Partnerschaftsfeier mit Kalarasch, Schkeuditz und Villefranche wurde Johann Schmidt eine besondere Ehrung zuteil. Oberbürgermeister Hubert Schnurr zeichnete ihn für seine besonderen Verdienste mit der 35. Bürgermedaille der Stadt Bühl aus.

Schnurr freute sich, die jeweils seit 30 Jahren währende Freundschaft mit Kalarasch und Schkeuditz sowie 35 Jahre Jumelage mit Villefranche in gebührendem Rahmen feiern zu können. Über einen regen Austausch werde die kulturelle Vielfalt der Nachbarn erlebt, der Dialog gefördert und den Kommunen internationaler fachlicher Austausch ermöglicht. Europa sei weder ein fertiges Werk noch fehlerlos und bedürfe der ständigen Weiterentwicklung, bekräftigte Schnurr mit einem Dank an all jene, deren facettenreiches Wirken diese Städtepartnerschaften mit Leben erfülle.

Maire Thomas Ravier aus Villefranche freute sich, endlich wieder gemeinsam die „Fete de la Quetsche“ feiern zu können. Er bezeichnete das Jahr 2022 als historischen Wendepunkt in der Geschichte Europas, auf dessen Boden erstmals wieder ein Krieg ausgebrochen sei. Ravier rief dazu auf, sich den Herausforderungen zu stellen, denn „das Europa der Bürger lebt dank Ihrer Energie und Ihrem Willen“.

Haben erlebt, was ungewollte Moskauer Freundschaft bedeutet.
Rayk Bergner Oberbürgermeister

Oberbürgermeister Rayk Bergner aus Schkeuditz mahnte ebenfalls, gemeinsam den Freiheitskampf der Ukraine zu unterstützen „wir Schkeuditzer und unsere Freunde aus Calarasi haben erlebt, was ungewollte Moskauer Freundschaft bedeuten kann“. Mit warmen Worten bedankte sich Bergner für die Unterstützung der Bühler, „die uns mit viel Kraft und Herzblut geholfen haben, eine kommunale Selbstverwaltung aufzubauen, eigene Stadtwerke zu gründen und die Innenstadt vor dem Verfall zu retten“.

Vize-Rajonspräsidentin Zinaida Turcanu betonte, 30 Jahre Partnerschaft zwischen Bühl und Kalarasch hätten sich gewandelt in echte Freundschaft. „Großartige Menschen mit offenen Herzen haben unschätzbare Hilfe für uns geleistet“ bedankte sie sich im Namen der Bürger für den Aufbau der Freiwilligen Feuerwehr und viele Hilfstransporte mit technischem Gerät, schulischer Unterstützung, Bekleidung und vieles mehr.

Ihre Rede wurde übersetzt von Johann Schmidt, der im Anschluss für sein vielfältiges Engagement mit der Bürgermedaille ausgezeichnet wurde. Geboren im rumänischen Banat, studierte er Chemie und zog nach der Mitarbeit bei verschiedenen Forschungsinstituten 1988 mit seiner Frau Veronica und den drei Kindern nach Deutschland. In Ottersweier übernahm er ein Jahr später die Leitung eines Labors. Über seine Frau, Klavierlehrerin an der Städtischen Schule für Musik und darstellende Kunst, entstand der Kontakt zur Bühler Stadtverwaltung.

Johann Schmidt half an vielen Stellen

Johann Schmidt begleitete 1992 erstmals einen Hilfstransport in den Rajon Kalarasch und war von da an eine tragende Säule in der Kommunalpartnerschaft. „Schmidt versteht es, diplomatisch und klug mit Grenzposten zu verhandeln oder zahllose Schreiben und Anträge zu übersetzen, damit die Transporte auch an ihrem Ziel ankommen“ lobte Oberbürgermeister Schnurr den Geehrten.

Es gibt kaum ein Projekt, bei dem er nicht in irgendeiner Form ehrenamtlich tätig war. Er unterstützt die Jugendfreizeit Youto, hilft bei der Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine und ist zweiter Vorsitzender im Bühler Partnerschaftskomitee. „Johann Schmidt lebt vorbildlich den europäischen Gedanken der Völkerverständigung und des Friedens, ohne sich jemals in den Vordergrund zu stellen“ war Schnurr voll des Lobes.

Neben der Bürgermedaille und einer Urkunde überreichte er dem Geehrten eine Filztasche mit Bühler Produkten und, zur großen Freude des leidenschaftlichen Gourmets, ein Kochbuch. Musikalisch wurde die Feier umrahmt von einem Teil der Formation „Lucky Southern“ von der Bühler Musikschule sowie dem Ensemble 92 der Musikschule Villefranche unter ihrem Dirigenten Fabien Bernoud.

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