
Er sei selbst ein bisschen überrascht, dass seine Mannschaft im Kampf um Punkte so gut aus den Startblöcken gekommen ist, sagt Christian Coratella, der Trainer des Fußball-Landesligisten VfB Bühl. Drei Siege, ein Unentschieden bedeuten zehn Punkte und Platz zwei nach vier Partien. „Nach unserer kurzen und eher schlechten Vorbereitung hatte ich doch ziemlich Bauchweh“, so der Coach.
Das ist auch verflogen, weil Petrit Muslija schon ein halbes Dutzend und teilweise sehr wertvolle Tore für den VfB erzielt hat. Zum Beispiel die 1:0-Führung beim 2:1-Sieg in Sinzheim am ersten Spieltag, einen Dreierpack gegen den FC Obertsrot und am vergangenen Samstag beim Kehler FV. Die aus der Fußball-Verbandsliga abgestiegenen Gastgeber waren schon auf dem Weg zu drei Punkten.
Doch dann machte der Cousin von Florent Muslija, Fußballprofi beim SC Paderborn in der Zweiten Bundesliga und kosovarischer Nationalspieler, aus einem Bühler 1:2-Rückstand noch einen 3:2-Sieg. Die Treffer erzielte Petrit Muslija erst in der 88. und der sechsten Minute der Nachspielzeit.
Petrit Muslija sieht sich eher als Vorbereiter
„Er ist technisch sehr gut, laufstark und torgefährlich, trainingsfleißig und konditionsstark“, sagt VfB-Coach Coratella über Petrit Muslija. Womit dessen späte Tore im Rheinstadion zu erklären wären. Dabei ist der 27-Jährige eigentlich kein Stürmer. „Ich bin mehr so der Vorbereiter, aus dem offensiven Mittelfeld, zentral oder über außen“, sagt Petrit Muslija über sich selbst. Er stecke gerne mal den Ball durch, zum Beispiel für Bühls eigentliche Goalgetter Jens Wartmann oder Darwin Jacinto Sabando Cedeno.
Aber auch seine Standards sind gefährlich. Nach fünf Toren in der vergangenen Runde hatte sich Petrit Muslija für diese Saison ursprünglich vorgenommen, die zehn zu knacken. Auch nach schon mehr als der halben Strecke zu diesem Ziel hat er sich darüber hinaus noch keine Gedanken gemacht.

Viel wichtiger als der persönliche Erfolg wäre es ihm, „mit dem VfB aufzusteigen“, sagt Petrit Muslija. Denn: „Ich möchte so hoch wie möglich spielen.“ Nach Jahren auf der Wanderschaft – Oberachern, Kehl und Achern – ist er fußballerisch beim VfB gewissermaßen sesshaft geworden und jetzt schon in der dritten Saison. „Ich fühle mich sehr wohl in Bühl. Wir sind ein verschworener Haufen“, sagt der Fußballer.
Von größeren Verletzungen und längeren Ausfällen ist er bisher verschont geblieben, was sicher auch mit seinem Beruf als Fitnesstrainer und Sporttherapeut sowie dem damit verbundenen Körperbewusstsein zu tun hat. „Ich tue auch privat in diesem Bereich sehr viel“, sagt Petrit Muslija.