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Die regionalen Erzeuger bieten diese Saison keine großen Gebinde an

Regionaler Glühwein aus dem Rebland zwischen Baden-Baden und Bühl ist kaum gefragt

Ein Weihnachtsmarkt ohne Glühwein? Undenkbar! Weil aber die Veranstaltungen abgesagt sind, registrieren regionale Glühwein-Erzeuger einen deutlichen Absatzrückgang.

 Der Klassiker auf dem Weihnachtsmarkt: Glühwein gehört für viele Menschen zur Vorweihnachtszeit.
Beliebt: Glühwein vom regionalen Winzer. Wenn Weihnachtsmärkte ausfallen, geht jedoch der Absatz zurück. Foto: Jens Kalaene/zb/dpa

Es gibt Zusammenhänge, die bleiben trotz unangenehmer Störfaktoren weiter bestehen. Dazu zählt der immer beliebter werdende Glühwein, der im wahrsten Sinne des Wortes in der Vorweihnachtszeit heiß begehrt ist. Die Verbraucher zeigen sich auch in dieser Hinsicht durchaus qualitätsbewusst: Der Winzer-Glühwein, hergestellt aus dem Rotwein aus der Region, ist zu einem wahren Renner geworden. Die Weinerzeuger zeigen sich dennoch optimistisch.

„Natürlich gehört der Glühwein zur Vorweihnachtszeit. Aber mit Blick auf die Corona-Einschränkungen und den sich abzeichnenden Ausfall der vielen Weihnachtsmärkte haben wir vorsorglich keine großen Gebinde mit unserem Glühwein abgefüllt“, berichtet Leo Klär gegenüber dem ABB. Das müsse jedoch nicht automatisch heißen, dass es einen erheblichen Umsatzeinbruch geben wird. „Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Menschen jetzt mit Freunden zusammentun und im privaten Bereich sich das wärmende Getränk schmecken lassen“, gibt sich der Kellermeister der Affentaler Winzer optimistisch.



Der Trend zum Glühwein habe sich auf den einschlägigen Weihnachtsmärkten in der Region in den vergangenen Jahren deutlich etabliert. „Die Kunden schmecken die Unterschiede deutlich heraus. Die sogenannten Winzer-Glühweine, von denen man weiß, woher sie kommen, sind als regionales Produkt wirklich angesagt“, stellt Leo Klär fest. Die Winzer-Glühweine haben im Angebot schon seit geraumer Zeit die Nase vorn. Mittlerweile gibt es auch ausgesuchte Weinexperten, die ihre Nase schon mal in die verschiedenen heißen Becher stecken, um darauf dann meist die Winzer-Glühweine zu favorisieren. Noch werden bislang nur vereinzelt Glühwein-Flaschen bei den Weinerzeugern geordert.

Die Affentaler haben deshalb weiter die Ein-Liter-Flasche mit dem beliebten Getränk im Angebot. Das zeigt sich auch bei den fusionierten Winzern vom Mauerberg in Neuweier. „Ja, auch wir haben das große Gebinde mit drei Liter Glühwein Bag in Bag aktuell nicht im Angebot. Und das ist auch gut so, denn die Nachfrage ist wegen der komplett ausfallenden Weihnachtsmärkte ringsherum gleich Null“, stellt Geschäftsführer Thomas Goth fest. Er weiß aber auch, dass „Glühwein es richtig anrollt, wenn die Temperaturen deutlich fallen.“

Kunden legen weiter Wert auf Qualität

Was das Weihnachtsgeschäft insgesamt angehe sieht er zwei maßgebliche Trends: „Wir spüren, dass die Kunden sehr viel Wert auf Qualität legen und dafür auch mehr ausgebe. Schließlich waren viele überhaupt nicht im Urlaub und allenthalben muss auf Gastronomie und Kulturveranstaltungen wegen Corona verzichtet werden“, setzt Goth auseinander. Da sei es verständlich, dass mehr Geld auf der Genuss-Seite ausgegeben werde.

„Der andere Trend ist gegenläufig. Viele Geschäftsleute halten sich zurück und nehmen von Weihnachtsgeschenken Abstand mit Rücksicht auf die Belegschaft, wenn diese zum Beispiel kurz arbeiten muss“, gibt Thomas Goth zu bedenken.

Er ist gespannt, was in diesem Jahr die Oberhand gewinnt. „Klar ist doch, dass Weihnachten auf jeden Fall stattfindet, ganz abgesehen von Corona“, stellt er fest. Die Menschen würden sich deshalb anders orientieren und vermehrt Akzente in der eigenen Familie setzen. Goth: „Und das wird sich wahrscheinlich bei den Geschenken und dem Essen am Weihnachtsabend und drumherum zeigen.“

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