Auch nach mehr als vier Monaten Wahlkampf um den Bürgermeistersessel in Rheinmünster sind bei Thomas Lachnicht keinerlei Abnutzungstendenzen erkennbar. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Greffern stellte sich der derzeit als Hauptamtsleiter in Gernsbach tätige Verwaltungsbeamte dem Dialog mit etwa 25 Besuchern voller Elan, selbstbewusst und bei den kommunalpolitischen Themen gut vorbereitet . Angesprochen auf die Belastungen während der längsten Kampangne aller vier Bewerber um den Bürgermeisterposten in der Rheingemeinde antwortete er augenzwinkernd: „Man gewöhnt sich dran“.
Lachnicht für Sanierung des Hallenbads
Lachnicht punktete im Schifferdorf bei dem gut zweistündigen Treffen mit konkreten Vorstellungen zu den wahlkampfbeherrschenden Themen. „Ich werde alles für eine erfolgreiche Sanierung des Hallenbades tun“, betonte er und bezog damit eindeutig Position für einen zwar kostenintensiven, aber von einem Großteil der Rheinmünsteraner Wahlberechtigten gewünschten Erhalt der auch von Schülern der Nachbarkommunen genutzten gemeindlichen Einrichtung. Es müsse aber geklärt werden, räumte der Familienvater ein, wie das Bad langfristig wirtschaftlich und nachhaltig betrieben werden könne.
Sobald Lösungen auf dem Tisch liegen, versprach er, werde es eine zügige Umsetzung geben. Im Zuge der Hallenbadsanierung soll nach seinen Vorstellungen auch der Sanierungsstau bei der im gleichen Gebäudekomplex untergebrachten Sporthalle aufgelöst werden.
Gespräche mit Haus- und Grundstücksbesitzern geplant
Mit einem ganzen Maßnahmenpaket will Lachnicht dringend benötigten Wohnraum in Rheinmünster schaffen. Neben der Ausweisung neuer Baugebiete solle insbesondere vorhandenes Immobilienpotenzial besser genutzt werden. Hierzu gehöre die Aktivierung leerstehender Häuser und die Schließung von Baulücken.
Intensive Gespräche mit Haus- und Bauplatzeigentümern sollen dabei helfen, innerörtliche Kapazitäten aufzuspüren und für Interessenten nutzbar zu machen. Bei der Ausweisung von Neubaugebieten kann sich Lachnicht eine Lösung nach dem Kuppenheimer Vorbild vorstellen. An seiner ehemaligen Wirkungsstätte sei nicht nur den Käufern von Bauplätzen eine Frist zur Bebauung auferlegt worden, sondern auch den am Umlegungsverfahren beteiligten Eigentümern.
Ehrenamtsbeauftragter als Dienstleister für Vereine
Der Christdemokrat machte sich bei der Wahlkampfveranstaltung in Greffern für die Installation eines Ehrenamtsbeauftragten als „Dienstleister für die Vereine“ stark. „Die Gemeinde lebt schließlich von diesen Aktivitäten“, unterstrich Lachnicht die Bedeutung der Vereine für das gesellschaftliche Leben in einer Kommune. Außerdem plant er die Wiedereinführung regelmäßiger Treffen von Vereinsvertretern und die Erstellung eines Veranstaltungskalenders als Ausfluss von Terminabstimmungen unter den Trägern der örtlichen Kultur.
Nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollte sich Lachnicht bei der Frage eines Bürgers nach seiner Haltung zu den Ortschaftsräten in Rheinmünster. Den noch vorhandenen Bürgervertretungen sicherte er seine Unterstützung zu. Falls in einem oder mehreren Ortsteilen Ortsteilgremien nicht mehr gewünscht würden, könnten sich die kleinsten kommunalen Zellen jedoch nur selbst auflösen, erklärte er.
Kindergartenplätze und Verkehr im Blick
Als drängendste Aufgabe sieht der 35-jährige Bewerber um das Amt des Bürgermeisters in Rheinmünster neben der Hallenbadsanierung die Schaffung von Kindergartenplätzen und die Klärung verkehrsrechtlicher Fragen, insbesondere von Geschwindigkeitsbegrenzungen in allen Ortsteilen.
Diese Themen dulden seiner Ansicht nach keinen Aufschub. Mit Blick auf seine beruflichen Perspektiven bekannte sich Lachnicht zu einem dauerhaften Engagement in der Rheingemeinde, er wolle sich mit seiner Familie langfristig in Rheinmünster niederlassen und das Bürgermeisteramt nicht als Sprungbrett für weitergehende Ambitionen nutzen, versicherte er.
Ob ihm der Sprung auf den kommunalen Chefsessel gelingt, wird sich an diesem Sonntag, 6. November, oder bei einer erforderlichen Stichwahl zwei Wochen später am 27. November nach der Stimmenauszählung zeigen.