Skip to main content

Vertreter der Erzdiözese Freiburg

„Ich hatte ein bisschen Angst“: Sternsinger aus Rheinmünster-Schwarzach beim Kanzler

Zum Bundeskanzler kommt auch nicht jeder. Aber alljährlich überbringt eine Delegation Sternsinger den Haussegen. Dieses Mal war ein Quartett aus Rheinmünster-Schwarzach dabei.

Gruppe mit Sternsingern und Bundeskanzler Olaf Scholz
Mit Kanzler: Malte Durst, Sibel Durst, Domvikar Stefan Ottersbach von der Katholischen Jugend (BDKJ), Theresa Pautler, Frederik Koch, Andelina Durst und Pfarrer Dirk Bingener, Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ (von links). Foto: Ralf Adloff/Kindermissionswerk

Seit fast 40 Jahren bringen Sternsinger den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. In diesem Jahr waren als Vertreter der Erzdiözese Freiburg vier Jugendliche der Pfarrgemeinde Sankt Peter und Paul aus Rheinmünster-Schwarzach in der Berliner Regierungszentrale zu Gast. Insgesamt beteiligten sich 108 Kinder und Jugendliche aus den 27 Diözesen an der Zeremonie.

Ich war vor dem Treffen sehr nervös.
Sibel Durst, Schwarzacher Sternsingerin

Für das Sternsingerquartett und ihre erwachsenen Begleitpersonen war die Reise in die Bundeshauptstadt ein besonderes Erlebnis. „Ich war vor dem Treffen sehr nervös und angespannt“, gibt eine der drei „Hoheiten“, Sibel Durst, unumwunden zu. Allein der Gedanke, einmal vor dem mächtigsten Mann Deutschlands zu stehen, könne die Knie schon mal weich werden lassen.

Ihrem Bruder Malte erging es ähnlich, denn die „Angst, etwas falsch zu machen“ sei irgendwie ein ständiger Begleiter seit der Ankunft auf dem Berliner Hauptbahnhof gewesen. Nach der Ankunft in der Bundeshauptstadt gab es zwar Gelegenheit, etwas die Stadt zu besichtigen, aber ansonsten war der Zeitplan trotz vieler Wartezeiten recht eng getaktet.

In der Nähe der gleichnamigen Straßenbahnhaltestelle „Ostkreuz“ gelegenen Jugendherberge waren alle Sternsinger und ihre Begleiter untergebracht.

Mit Blaulicht ins Bundeskanzleramt

Am Tag des Empfangs transportierten Busse der Bundespolizei die Gruppen mit Blaulicht zum Kanzleramt. Nach der Sicherheitskontrolle trafen sich alle Teilnehmer in einem großen Saal. Schon beim gemeinsamen Mittagessen und erst recht beim anschließenden Anlegen der königlichen Gewänder stieg die Pulsfrequenz unter den Jugendlichen merklich.

Nicht gerade zur Entspannung beigetragen hat die Wartezeit auf den Kanzler: Bei Theresa Pautler, die noch vor der Abreise nach eigenen Angaben „cool und chillig“ unterwegs gewesen sei, wurde nervös. „Ich hatte auch ein bisschen Angst, dass was schief läuft“, blickt die Schülerin auf die aufregenden Minuten vor der Ankunft von Olaf Scholz zurück. Dann endlich, wegen der Beisetzung des emeritierten Pontifex, Papst Benedikt XVI., in Rom traf der Bundeskanzler eine Stunde später als ursprünglich geplant in der Regierungszentrale ein.

Durch seine ruhige Ausstrahlung hat er mir die Angst genommen.
Frederik Koch, Schwarzacher Sternsinger

Was dann kam, werden die Schwarzacher Sternsinger in ihrem Leben wohl nicht mehr vergessen: Olaf Scholz begrüßte alle Teilnehmer und ihre Begleiter mit Handschlag. Im Gegensatz zu den Gästen aus Mittelbaden wirkte der Kanzler sehr gelassen. „Durch seine ruhige Ausstrahlung hat er mir die Angst genommen“, so Frederik Koch.

Lediglich Malte Durst glaubte bei ihm Anzeichen von Stress wegen der nur wenige Stunden zuvor stattgefundenen Beisetzung erkennen zu können. Danach ging alles sehr schnell. In seiner kurzen Ansprache lobte Scholz das Engagement der Kinder: „Ihr macht euch für Gemeinschaft stark. Das finde ich wichtig und gut. Sich für Kinder stark zu machen, könnte nicht aktueller sein“, befand er und wünschte den engagierten Sternsingern, dass sie viele offenen Türen finden mögen.

Dann erklangen gemeinsam gesungene Lieder, bevor eine ausgewählte Vertretung dem Kanzler schließlich den Segen überbrachte.

Nach der Rückkehr waren alle geschafft

Das Resümee der Berlin-Fahrer aus Schwarzach fiel positiv aus. Etwas stressig empfanden die „Heiligen drei Könige“ und ihr Sternträger allenfalls die direkt nach dem Empfang angetretene sechsstündige Rückreise. Am darauffolgenden Morgen stand schon wieder der Sternsingergottesdienst im Münster auf dem Programm. „Da waren wir alle sehr müde“, verriet Sabine Pautler, die zusammen mit Andelina Durst die Schwarzacher Sternsinger im Bundeskanzleramt begleitete.

nach oben Zurück zum Seitenanfang