
Als das Ergebnis mit 72,09 Prozent feststand und die Rheinmünsteraner mit einem ganz deutlichen Votum Thomas Lachnicht zu ihrem neuen Bürgermeister bestimmt hatten, war erst einmal Händeschütteln angesagt.
Während das vereinte Blasorchester aus Schwarzach und Stollhofen schwungvoll den Konzertmarsch „Abel Tasman“ intonierte, reihten sich die Bürgerinnen und Bürger in der Aula der Realschule in Schwarzach zu einer langen Schlange. Gratulationscour für den neuen Rathauschef. Und auf der Wahlkampf-Homepage des Siegers stand schon sehr bald in großen Lettern „Danke!“ samt den Ergebnissen.
Und weil die so deutlich für sich sprechen, musste der Gernsbacher Hauptamtsleiter, der mit Ehefrau Eva-Maria und den beiden Kindern in Bühl lebt, sehr, sehr viele Hände schütteln. Die Worte der Gratulanten kamen von Herzen, und viele gaben ihrer Freude Ausdruck, dass Lachnicht das Rennen gemacht hat. 2.449 Rheinmünsteraner hatten dem Verwaltungsmann ihre Stimme gegeben.
Sein Hauptkonkurrent Patrick Birnesser kam auf 27,4 Prozent (931 Stimmen). Frank Tschany, Zeitungszusteller und Selbständiger in der Hausmeister- und Reinigungsbranche, erhielt 13 Stimmen (0,4 Prozent), zwei Rheinmünsteraner wählten Dauerkandidat Samuel Speitelsbach, der in seinem persönlichen Trend blieb: Die Null steht vor dem Komma. 0,1 Prozent.
Um 18.52 verkündete der Wahlausschuss-Vorsitzende das Ergebnis in Rheinmünster
Es war ein Wahlabend, an dem viel hätte passieren können im Rennen der beiden Topleute im Rennen um den Chefsessel im Rathaus in Schwarzach. Sowohl der spätere Sieger Thomas Lachnicht als auch Patrick Birnesser haben das Zeug, eine Gemeinde wie Rheinmünster zu führen.
Um 18.52 Uhr verkündete der parteilose Amtsinhaber Helmut Pautler – er trat nach drei Amtsperioden nicht mehr an – als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses das Ergebnis. Die Wahlkampf-Arena war gut gefüllt und es brandete kräftiger Beifall auf. Pautler würdigte die Kandidaten für ihr Engagement, sprach von einem „fairen Wahlkampf“. Damit wurde das Ergebnis gut fünf Minuten früher verkündet als vor acht Jahren. Damals stand Pautler als Sieger in der Arena.
Patrick Birnesser, der in Söllingen aufgewachsen ist, hatte sich mehr erwartet, vor allem angesichts der vielen Gespräche, die er in den vergangenen neun Wochen geführt habe. Als Erstes gratuliere er Thomas Lachnicht zum Wahlsieg, so Birnesser im Gespräch mit der Redaktion. Vom Ergebnis sei er enttäuscht. Er bedanke sich bei seinen Wählerinnen und Wählern und müsse das Erlebnis jetzt erst einmal sacken lassen. So war es für ihn ein trauriger Abend, während der künftige Verwaltungschef der 7.000-Einwohner-Gemeinde an vielen Punkten gefordert war.
Für die künftige First Lady gab es einen bunten Blumenstrauß, überreicht von Amtsinhaber Pautler, und natürlich musste Lachnicht zum Badener Lied auch das Dirigat des Blasorchesters übernehmen. Lachnicht hatte in den Ortsteilen Schwarzach, Stollhofen und Greffern die Nase deutlich vorn, ebenso bei der Briefwahl. Birnesser konnte Söllingen für sich entscheiden. Dort holte er 265 Stimmen, das sind 62,1 Prozent. Lachnicht kam dort auf 161 Stimmen (37,7 Prozent).
Wahlbeteiligung bei 61,1 Prozent fast auf dem Niveau von 2014
Die Wahlbeteiligung lag bei 61,1 Prozent und damit nur geringfügig unter der von 2014 (62,4 Prozent). Allerdings muss man sehen: Es waren jetzt auch etwa 140 Wahlberechtigte mehr und damit ungefähr so viele Wähler wie damals.
Und dann ging es an den Umtrunk. „Die Rechnung geht heute Abend auf mich“, ließ der neue Bürgermeister verlauten, was von den Bürgerinnen und Bürger in der Wahl-Arena denn auch dankbar angenommen wurde.
Die Ereignisse des Wahlabends können hier nachgelesen werden. Und alle Ergebnisse im Überblick gibt es hier.