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Ein Ohr für die Bürger

Der 35-jährige Patrick Birnesser besucht rund 3.000 Haushalte in Rheinmünster

Patrick Birnesser ist einer von vier Kandidaten, die am kommenden Sonntag zur Bürgermeisterwahl in Rheinmünster antreten. Bis dahin will der 35-Jährige etwa 3.000 Haushalte besucht und die Bürger gefragt haben, wo sie der Schuh in der Kommunalpolitik drückt.

Direkter Kontakt: Bürgermeisterkandidat Patrick Birnesser sucht das Gespräch in den letzten Tagen vor der Wahl.
Direkter Kontakt: Bürgermeisterkandidat Patrick Birnesser sucht das Gespräch in den letzten Tagen vor der Wahl. Foto: Ulrich Philipp

Die BNN haben Patrick Birnesser am Samstag bei seiner Wahlkampftour durch Greffern begleitet. „Für uns ist die Sache klar“ erklärt eine Bewohnerin der Industriestraße, als sie die Haustür öffnet.

Als sie Birnesser erkennt lacht sie und macht mit ihrer Hand eine Geste in die Luft, als ob sie einen Haken hinter eine Sache macht. Sie und ihr Mann haben sich bereits für Birnesser entschieden und der zeigt sich dankbar: „Das freut mich sehr“ erklärt der gebürtige Rheinmünsterer, dessen Onkel hier lange Gemeinderat war und der von der Frau sehr geschätzt wird, wie sie durchblicken lässt.

An der nächsten Haustür öffnet niemand und Birnesser hinterlässt einen Türhänger mit seinen Kontaktdaten, ähnlich wie die „Bitte nicht stören“ Schilder in Hotels. Am nächsten Haus öffnet ein Ehepaar. Auch der Mann und seine Frau sind Birnesser freundlich zugewandt, der immer gleich signalisiert, dass er nicht lange stören will, bei Bedarf aber gerne zu einem Gespräch bereit ist.

Zu lauter Verkehrslärm

„Mich ärgern die Geschwindigkeitsbegrenzungen, die sind wenig sinnvoll und sollten heruntergesetzt werden“ sagt er. Der Verkehrslärm ist ihm zu laut und viele Autos zu schnell unterwegs.

„Obwohl wir beide schnelle Autos haben“, fährt er fort und blickt auf seine Frau. „Dieses Thema kommt oft“ erwidert Birnesser und erklärt: „Hauptstraßen sind oft keine gemeindeeigenen Straßen, sondern gehören dem Kreis oder dem Land“. Daher könne die lokale Verwaltung die Geschwindigkeit nicht immer begrenzen. „Das Problem kann man aber über einen Lärmaktionsplan lösen, wenn die Dezibel zu hoch sind, kann man tätig werden“ sagt Birnesser.

„Das geht aber nicht von heute auf morgen, so ehrlich muss man sein“ ergänzt er. Im Greitweg klingelt der Bürgermeisterkandidat anschließend an einem Haus, über dessen Eingangstür das Wort „Heimat“ steht.

Eine Frau mit ihren zwei kleinen Kindern öffnet. Der Junge besucht seit einiger Zeit die Grundschule, das Mädchen geht noch in den Kindergarten.

Betreuungszeiten der Kitas sind ausbaufähig

„Wir haben Glück, Oma und Opa wohnen gegenüber“ betont die Frau mit Blick auf die Betreuungszeiten der Kitas im Ort. „Ich bin selbständig und arbeite ganztags, das wäre ohne die Großeltern nicht möglich“, gibt sie Birnesser mit auf den Weg, der selbst Vater eines elf Monate alten Sohnes ist.

Sein nächster Gesprächspartner hilft in seinem Hof gerade beim Holzspalten. „In Ottersweier habe ich noch etwas bekommen“ berichtet der Mann, für den es in Rheinmünster offenbar nicht mehr genügend Holz gegeben hat. Birnesser erklär später gegenüber dieser Zeitung, er favorisiere einen Energiemix und wolle auf gemeindeeigenen Immobilien Fotovoltaikanlagen aufstellen lassen, wenn er Bürgermeister wird. Außerdem habe er Gespräche mit dem Betreiber der Biomasse-Anlage auf dem Baden Airpark geführt.

Dabei sei ihm signalisiert worden, Kapazitäten könnten noch erhöht werden und man sei offen für weitere Gespräche. An der nächsten Haustür öffnet eine ältere Frau, die uns gleich hereinbittet.

Lob für das Hallenbad

In der Küche legt sie noch eine frische Tischdecke auf, bevor sie sich ebenfalls setzt. Sie kommt auf das Hallenbad im Ort zu sprechen. „Das Schwimmbad ist toll, ich habe meine Kinder damals schon früh zum Schwimmkurs angemeldet“ berichtet sie und Birnesser erwidert, auch er habe in dem 50 Jahre alten Bad sein „Seepferdchen“ gemacht.

„Es gibt hier so viel Wasser, es ist wichtig, dass die Kinder schwimmen können“ stellt Birnesser fest. Die Erhaltung des Bades sei eine Kostenfrage aber auch wichtig, um die Gemeinde für Familien lebenswert zu machen. Als wir uns wieder von der alten Dame verabschieden, zeigt sie sich sehr angetan von dem Besuch, bedankt sich und gibt Birnesser mit auf den Weg: „Und dass Sie dann hoffentlich Bürgermeister werden“.

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