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Gemeinde investiert in Sanierung der Duschen 150.000 Euro

Rekordtempo: Im Hallenbad Rheinmünster darf nach Legionellenbefall bald wieder gebadet werden

Die Gemeinde Rheinmünster macht den Legionellen im Hallenbad im Ortsteil Greffern im Rekordtempo den Garaus. Nach der Sanierung der Wasserversorgung und der Duschen wird das Bad Ende Oktober wieder öffnen.

Nur noch Schrott: Die alten Wasserleitungen im Hallenbad Rheinmünster waren ein idealer Nährboden für Legionellen.  Im Vordergrund: Bürgermeister Helmut Pautler.
Nur noch Schrott: Die alten Wasserleitungen im Hallenbad Rheinmünster waren ein idealer Nährboden für Legionellen. Im Vordergrund: Bürgermeister Helmut Pautler. Foto: Ulrich Coenen

Es ist eine kleine Sensation. Das Hallenbad Rheinmünster, das seit dem 14. März wegen Legionellen in den Duschen geschlossen ist, öffnet vermutlich wieder Ende Oktober. Am Dienstagnachmittag informierte Bürgermeister Helmut Pautler die Presse vor Ort, dass die Sanierungsarbeiten deutlich schneller vorangeht als ursprünglich gedacht. Gegenüber dieser Zeitung hatte Pautler noch im Juni von einem Wiedereröffnungstermin frühestens Ende des Jahres gesprochen.

Jetzt geht alles plötzlich sehr schnell. Die im Gemeinderat zunächst umstrittene Sanierung der Trink- und Brauchwasserversorgung in den Duschen des Hallenbades und in der benachbarten Sporthalle wird im Rekordtempo in Ordnung gebracht. Überdimensionierte und korrodierte Leitungen aus der Erbauungszeit, in denen sich die Legionellen bei Temperaturen zwischen 20 und 55 Grad vermehren konnten, werden ausgewechselt.

Ein Problemfall war die Mischstation für das Duschwasser im 1976 im Ortsteil Greffern eröffneten Hallenbad, die noch aus der Erbauungszeit stammt. Das Duschwasser wurde bereits im Keller auf eine Temperatur von 40 Grad Celsius gebracht und dann nach oben geschickt. Vor allem, wenn das Wasser über Nacht in die Leitungen stand, konnten sich die Legionellen ungebremst vermehren. Das war bei einer Routineprüfung im Frühjahr aufgefallen.

Das Bad musste schließen. Nachdem es im Gemeinderat zunächst keine Mehrheit für eine Sanierung gab, machte eine Bürgerinitiative den Kommunalpolitikern Druck. Bei Bürgermeister Helmut Pautler, der diese für eine Gemeinde mit nur 7000 Einwohnern einmalige Einrichtung auf jeden Fall erhalten wollte, lief sie offene Türen ein.

Ein neues Hallenbad würde aber 16 Millionen Euro kosten
Helmut Pautler, Bürgermeister

Udo Weber vom Ingenieurbüro Bender und Urich in Karlsruhe erklärte, wie die Sanierung so schnell gelingen kann. Das Wasser wird jetzt nicht mehr im Keller, sondern in den neuen Duschpaneelen erhitzt, die in der Damen- und der Herrendusche über den Fliesen montiert werden. Die Legionellen haben deshalb keine Chance mehr.

Die Duschen werden nach der Wiedereröffnung außerdem automatisch regelmäßig gespült. Bei Bedarf kann das Wasser in den Duschpaneelen auch auf 70 Grad Celsius erhitzt werden, um garantiert alle Bakterien abzutöten. Gleichzeitig werden die alten Rohre im Keller ausgewechselt.

„Alle Arbeiten werden so ausgeführt, dass sie nicht bei der mittelfristig anstehenden Generalsanierung des Hallenbades nicht erneuert werden müssen“, betont Pautler. Nachhaltigkeit ist also das klare Ziel. Unabhängig von den jetzigen Arbeiten, in die die Gemeinde rund 150.000 Euro investiert, gibt es in dem viereinhalb Jahrzehnte alten Gebäude trotz seiner guten Bausubstanz einen erheblichen Sanierungsstau, der weit über die Trink- und Brauchwasseraufbereitung hinausgeht.

Die gesamte Schwimmbadtechnik und die Teile der Gebäudehülle wie die große Glasfassade müssen erneuert werden. Bürgermeister Pautler hofft auf Bundeszuschüsse und hat auch die beiden mittelbadischen Landtagsabgeordneten Tobias Wald (CDU) und Hans-Peter Behrens (Grüne) um Hilfe gebeten.

Die Gemeinde rechnet mit Sanierungskosten in der Größenordnung von 9,5 Millionen Euro. Weil auch in der benachbarten Sporthalle noch einiges zu tun ist, könnte es teurer werden. „Ein neues Hallenbad würde aber 16 Millionen Euro kosten“, sagt Pautler.

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