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500 neue Stellen geplant

Schaeffler setzt in Bühl künftig auf E-Motoren

Eingebrochene Absatzzahlen und Technologiewandel: In der Krise der Autoindustrie strebt Schaeffler die Fertigung von E-Motoren in Bühl an. Bis 2025 soll der erste Motor ausgeliefert werden. 500 Stellen würden geschaffen.

Firmengebäude
Neue Perspektiven: Schaeffler geht in Bühl stärker in Richtung E-Mobilität. Dadurch sollen mittelfristig rund 500 Stellen geschaffen werden. Die Mitarbeiter werden bereits geschult. Foto: Andreas Bühler

Um die Perspektiven von rund 5.000 Beschäftigten am Produktionsstandort Bühl sollte es gehen beim Gespräch von Vertretern der Schaeffler-Führungsebene und Oberbürgermeister Hubert Schnurr. „Die Lage ist angespannt. Neue Strategien sind gefragt, die wir in Bühl mit der Produktion eines Elektromotors umsetzen. 2025 soll die Produktion starten. Das bedeutet Sicherung von 500 Arbeitsplätzen“, stellte Matthias Zink, Vorstand Automotive bei Schaeffler, fest.

„Mit der Entwicklung und Fertigung bekommt der Standort Bühl, verbunden mit 500 neuen Stellen in diesem Bereich, eine gute Zukunftsperspektive in einer nicht einfachen Zeit“, betonte Oberbürgermeister Hubert Schnurr das „gute Zeichen für den Technologiestandort“.

Automobilproduktion ist in Corona-Zeiten im Rückwärtsgang

Charts zeigen den tiefen auch durch Corona bedingten Nachfrageeinbruch auf. Die Automobilproduktion befindet sich im Rückwärtsgang und gleichzeitig im Wandel. Dies ist eine besondere Herausforderung für die Geschäftsleitung.

„Ich gehe davon aus, die Serienfertigung bis 2025 hier hochzufahren, so dass dann die ersten Kunden einen E-Motor aus Bühl geliefert bekommen“, zeigte Jochen Schröder auf. Der Leiter des Schaeffler-Bereichs E-Mobilität bezeichnet den Standort als „Headquarter für Elektromobilität“.

Dies sei innerhalb des Schaeffler-Konzerns ein besonderes Merkmal und bedeute Kompetenz von der Entwicklung bis zur Fertigung. Vor allem in der Krise sei eine neue Perspektive viel wert. „Das Alte überdenken und die Fähigkeit, es neu zu interpretieren und umzusetzen, das ist jetzt gefragt“, umschrieb Schaeffler-Vorstand Zink die Herausforderung.

Es liefen umfassende Umschulungen, die den Mitarbeitern die Möglichkeit eröffnen, ihre Qualifikation auf die E-Mobilität zu erweitern und auszubauen. „Wir spüren ein großes Interesse an dieser Qualifikation“, ging Zink auf den Transformationsprozess ein, bei dem nicht unbedingt alte Fertigungsqualifikationen am Standort Bühl wegfielen, sondern vielmehr neu interpretiert würden.

„Es gibt nicht den Elektromotor, sondern eine ganze Bandbreite für verschiedene Anwendungen, die auch im Auto vom reinen E-Mobil bis hin zu verschiedenen Hybridarten reichen“, zählte Schröder die ganze Bandbreite auf.

Chance für Schaeffler-Mitarbeiter in Bühl

Bei der Ausrichtung von Innovation und der Umsetzung in Produktion gelte es viele Einflussfaktoren überein zu bringen. „Wir müssen möglichst breit aufgestellt sein. Auch auf der Automotive-Ebene ist es notwendig, verschiedene Anwendungen, vom Schiff bis zum Auto, abzudecken. Dabei vergessen wir auch nicht das Thema Wasserstoff“, zeigte Zink weitere Perspektiven auf.

Der Standort Bühl habe im Wettbewerb mit anderen Schaeffler-Standorten eine starke Magnetwirkung, was die schnelle und kompetente Umsetzung von anspruchsvollen Automotive-Komponenten angehe. „Das hat mit Sicherheit dazu beigetragen, die Produktion des E-Motors hier umzusetzen“, stimmte Schröder als Chef E-Mobilität zu.

Mit Blick in die Zukunft sieht die Schaeffler-Führung bei der Produktvielfalt eine Aufteilung von rund 30 Prozent E-Auto, 30 Prozent Teilen für die klassischen Verbrenner und rund 40 Prozent Komponenten für die unterschiedlichen Hybrid-Antriebe. Zink: „Das kann jedoch variieren. Denn es ist nicht klar, wohin die Reise geht bei den Subventionen, was die Märkte machen und vor allem, für welche Variante sich die Verbraucher letztendlich entscheiden.“

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