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Zusammenarbeit mit Caritas

Schulsozialarbeit in Bühl: Selbstverletzung und Suizidgefahr sind Alltag

Selbstverletzung und Suizidgefahr sind Alltag für Schulsozialarbeiter. Das Bühler Team stellte seine Arbeit im Gemeinderat vor.

Schule Weitenung
Schule ohne Leistungsdruck: Schulsozialarbeit erfüllt in Bühl eine immer wichtigere Aufgabe, Das Foto zeigt die Grundschule in Weitenung. Foto: Ulrich Coenen

Noten und Leistungsbewertungen spielen keine Rolle. Die Bühler Schulsozialarbeiter stellten sich und ihre Arbeit im Gemeinderat vor. „Wir arbeiten schon länger mit dem Caritasverband zusammen“, berichtete Bürgermeister Wolfgang Jokerst (Grüne). Die beiden städtischen Sozialarbeiter wurden deshalb am 1. November fachlich an die Caritas angebunden.

Als Grund nannte Jokerst die bessere Vernetzung. Teamleiterin der Schulsozialarbeit bei der Caritas ist Isabel Komotzki. Das Team berichtete über seine Aufgaben und den Alltag in den Schulen. „Wir unterscheiden uns von allen anderen Akteuren an der Schule“, erklärten sie. „Wir haben Schweigepflicht und bieten einen Schutzraum für Schülerinnen und Schüler.“

Ziel sei die Beratung von Schülern, Eltern und Lehrern, aber auch die Schlichtung von Streit und die Hilfe bei Suizidgefahr. Es gibt offene Angebote wie ein Elterncafé. Mütter und Väter können aber auch Hilfe suchen, wenn sie mit dem herausfordernden Verhalten ihrer Kinder nicht klarkommen.

Corona-Pandemie hat Schulsozialarbeiter in Bühl vor große Herausforderungen gestellt

Schuldiscos und Tage der offenen Tür an den jeweiligen Schulen werden von den Schulsozialarbeitern unterstützt. Die Corona-Pandemie hat das gesamte Team vor große Herausforderungen gestellt. Während des ersten Lockdowns hielten die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter über einen eigenen Youtube-Kanal Kontakt zu den Schülern.

Daneben gab es weitere digitale Kommunikationsformen. Nach den Lockdowns stellten die Sozialarbeiter, in den Familien, in denen es vorher bereits nicht gut lief, verstärkt Probleme fest. Neben schulischen Versäumnissen berichteten sie von einer erhöhten Anzahl von Fällen selbstverletzenden Verhaltens.

Die Sozialarbeiter beschäftigen sich im Sinne ihrer Klienten nun mit dem Aufbau von Tagesstrukturen und sozialem Miteinander. Ihr Engagement an der Schule ist nicht mit dem der Lehrer vergleichbar. „Wir sitzen zwischen den Stühlen“, erklärte das Team. „Wir sind Bindeglieder im Schulalltag.“ Ulrich Nagel (SPD) interessierte sich für die Betreuung der Flüchtlinge.

Wenn Kinder und Jugendliche traumatisiert wurden, verweisen die Sozialarbeiter diese an Therapeuten. Karl Ehinger (FW) nannte die Schulsozialarbeit „wichtig“. Er wollte wissen, wie es mit Mobbing, vor allem auch in den sozialen Netzwerken, aussieht. Das ist für die Sozialarbeiter durchaus ein Thema. Drei Kollegen wurden deshalb in „Mobbingintervention“ ausgebildet. Sie versuchen deutlich zu machen, was Mobbing bei den Betroffenen auslöst.

EDV-Ausstattung der Schulsozialarbeiter könnte besser sein

Georg Schultheiß (FW) erkundigte sich nach den Arbeitsbedingungen der Bühler Sozialarbeiter: „Wie sehen die Räumlichkeiten aus und wie die Büroausstattung?“ Die ist offensichtlich von Schule zu Schule unterschiedlich. Ein Büro gibt es immer, außerdem ein Notebook und Büromaterial. „Über Handy sind wir immer erreichbar“, berichtete einer der Sozialarbeiter. Im Hinblick auf die EDV könnte die Situation aber besser sein. Ein Kollege muss mit einem elf Jahre alten Notebook arbeiten.

„Schulsozialarbeit ist nicht mehr wegzudenken“, folgerte Lutz Jäckel (FDP). Er wollte wissen, wie es mit den Respekt-Coaches an der Bachschlossschule weitergeht. Deren Finanzierung ist für das laufende Schuljahr gesichert. „Sie haben uns überzeugt“, stellte Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) am Ende der Präsentation fest. Er wünschte den Schulsozialarbeitern einen möglichst konfliktfreien Arbeitsalltag.

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