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Gemeinsam mit der Kabs

Bühl sagt der Asiatischen Tigermücke den Kampf an

Die Asiatische Tigermücke ist in Bühl angekommen. Um ihre weitere Verbreitung zu verhindern, setzt die Stadt auf eine präventive Bekämpfung. Die ist auch geboten.

Asiatische Tigermücke
Einwanderer: Die Asiatische Tigermücke ist erstmals 2007 in Deutschland angekommen. Mittlerweile breitet sie sich auch im Oberrheingraben aus. Foto: Björn Pluskota/Kabs

Bühl geht ab sofort gegen die Asiatische Tigermücke vor. Beauftragt hat die Stadt mit der Bekämpfung der aus Südostasien stammenden Art die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs). Der Verein ist von Ende April bis Ende September aktiv und arbeitet dabei nach Auskunft der Stadtverwaltung auch mit dem Gesundheitsamt zusammen.

Xenia Augsten ist Sprecherin der Kabs. Die Biologin berichtet auf Anfrage der Redaktion von 16 sicheren Populationen im Bereich der Kabs, und dazu gehört auch Bühl.

Die kleine Population ist erstmals im vergangenen Jahr nachgewiesen worden, und zwar südlich der Klostergärten von Maria Hilf. Die Zahl der in mehr als vier Wochen gemachten Funde, so Augsten, sei ein sicherer Nachweis: „Wir hatten positive Funde, die aufgrund der Entfernung zwischen den zufällig positionierten Fallen unabhängig voneinander waren.“

Erster Tigermückenfund in Deutschland 2007

Albanien meldete 1979 das erste europäische Vorkommen. Etwa zehn Jahre später war die Tigermücke in Genua angekommen. In Deutschland wurde sie laut Umweltbundesamt erstmals 2007 nachgewiesen. Dass sie sich nun im Oberrheingraben ausbreitet, liegt laut Augsten an den hier herrschenden klimatischen Bedingungen.

Wie wichtig die Bekämpfung ist, verdeutlicht die Biologin mit dem Satz: „Man möchte die Tigermücke nicht im eigenen Garten haben.“ Die Stadtverwaltung schreibt in einer Pressemitteilung von einem nicht unerheblichen potenziellen Gesundheitsrisiko. Die Tigermücke könne eine Vielzahl von Krankheitserregern wie das Dengue-, Zika-, Chikungunya- oder das Westnil-Virus auf den Menschen übertragen.

Wirkstoff tötet Stechmückenlarven ab

Wie wird eine Ausbreitung verhindert? Im Fokus der Bekämpfung stehen die Brutstätten der Tigermücke. Das können Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder offene Regentonnen sein.

Wer präventiv einer Ansiedlung entgegenwirken möchte, kann zu Beginn des Frühjahrs Garten, Balkon oder Fensterbretter auf mögliche Brutstätten überprüfen und über den Sommer Wasseransammlungen möglichst vermeiden.

Stadt Bühl: Brutstätten sollten biologisch behandelt werden

Wo dies nicht möglich ist, wenn etwa Wasseransammlungen im Sommer zum Gießen der Pflanzen im Garten genutzt werden sollen, ist laut Stadt eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten notwendig. Der verwendete Wirkstoff aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis töte gezielt Stechmückenlarven ab. Für andere Insektengruppen wie Bienen als auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen sei er unbedenklich.

Die Brutstätten sind nicht leicht zu identifizieren, da die Tigermücke auch kleinste wassergefüllte Hohlräume nutzt. Deshalb ist ein geschultes Auge notwendig. Grundstückseigentümer, deren Liegenschaft sich in einem Verbreitungsgebiet der Tigermücke befindet, werden im Vorfeld der Bekämpfung informiert. Für den Kabs-Einsatz entstehen Betroffenen keine Kosten. Eine Begehung vor Ort dauert in der Regel maximal 15 Minuten.

Bühl setzt auf Mithilfe der Bevölkerung

Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete frühzeitig zu erkennen, seien Tigermücken-Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung hilfreich.

Die im Vergleich zur heimischen Stechmücke relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar.

Vor allem Fotos helfen bei der Einschätzung, ob es sich um eine Asiatische Tigermücke handelt. Für die Meldung einer Sichtung oder auch bei Fragen wendet man sich an die Kabs, tigermuecke@kabsev.de.

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