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Storchenpaar zurückgekehrt

Storchenküken auf dem Bühler Kirchplatz sind geschlüpft: Wie stehen die Überlebenschancen?

Den Jungstörchen auf dem Bühler Kirchplatz drohen etliche Gefahren, von der Witterung bis zu fremden Störchen. Ob sie im Gegensatz zum vergangenen Jahr durchkommen?

Storchennest
Volles Nest: Mindestens drei Jungstörche sitzen im Horst auf dem Bühler Kirchplatz. Foto: Oliver Braxmeier

Sicher ist: Das Storchenpaar vom Bühler Kirchenplatz hat Nachwuchs bekommen. Um die Frage, wie viele hungrige Mäuler gestopft werden müssen, exakt beantworten zu können, braucht es dagegen noch ein bisschen Zeit.

Elke Henschel, die ehrenamtliche Storchenbeauftragte für den südlichen Landkreis Rastatt und das Baden-Badener Rebland, berichtet im Gespräch von mindestens einem Jungstorch: „Das ist auf einem Instagram-Foto dokumentiert.“ Dass die Zahl der Jungstörche noch nicht konkret benannt werden kann, habe einen einfachen Grund: „Wir können nicht in das Nest hineinsehen.“

Bei anderen Horsten im südlichen Landkreis ist das dank installierter Webcams anders. Aus diesen Aufnahmen weiß Henschel beispielsweise von drei Jungstörchen im Nest auf dem Feuerwehrgerätehaus in Stollhofen, von weiteren drei auf dem Unzhurster Rathaus, und in Ottersweier, auf dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus neben dem Rathaus, ist inzwischen schon der vierte Jungvogel geschlüpft.

Im Nest auf dem Bühler Kirchplatz ist es enger geworden

Das Bild, auf das sich Elke Henschel bezieht, stammt vom vergangenen Freitag. Oliver Braxmeier hat es aufgenommen. Er hat gewissermaßen einen Logenplatz: Braxmeier wohnt direkt gegenüber vom Nest und hat, wie er selbst sagt, einen Premium-Blick, er ist gewissermaßen die personifizierte Webcam für das Bühler Storchennest.

Da er im Homeoffice arbeitet und beim Blick aus dem Fenster direkt das Storchennest sieht, ist er immer bestens informiert, wie es in der Kinderstube von Familie Adebar aussieht. Seit Freitag ist es enger geworden. Bereits am Maifeiertag entdeckte Braxmeier den zweiten Jungstorch, am Dienstag schließlich den dritten.

Die Storchennester würden zwar regelmäßig besucht, die Kontrolle des Nisterfolgs gestalte sich aber schwierig, sagt Elke Henschel. „Exakt beziffern können wir das erst, wenn die Jungstörche so groß sind, dass sie im Nest stehen“, so die Expertin.

Im aktuellen Stadium könne es sein, dass gerade bei niedrigen Temperaturen die Altstörche sich auf die Küken setzen, um sie gegen die Kälte zu schützen.

Witterung birgt Gefahren für die Jungstörche

Die Witterung ist nicht die einzige Gefahr, die den Jungstorchen drohen könnte. Im vergangenen Juni hatte ein Fremdstorch die beiden Jungtiere im Nest auf dem Bühler Kirchplatz totgepickt.

Sie waren bereits so groß gewesen, dass ihre Eltern schon gemeinsam auf Futtersuche geflogen waren, der Nachwuchs blieb allein im Nest zurück. Einige Tage später hatten die Jungstörche beringt werden sollen.

Henschel hat vor Jahresfrist 30 Storchenkinder beringt. Wie viele es dieses Mal sein werden? Eine Antwort darauf wäre verfrüht, nicht nur, weil eine klare Aussage über die Zahl der geschlüpften Jungstörche noch nicht möglich ist.

Ein zu kalter und zu nasser Mai könnte böse Folgen für die jungen Störche haben. Im vergangenen Jahr zählte Henschel in Rheinmünster und Steinbach sechs vor Erschöpfung gestorbene Tiere, deren Flaum nicht mehr trocken geworden war. Wie zahlenstark der mittelbadische Storchenjahrgang 2022 wird, werden die kommenden Wochen entscheiden.

Storchenpaar brütete bereits vergangenes Jahr in Bühl

Eine andere in den vergangenen Wochen am Kirchplatz vielfach gestellte Frage ist dagegen eindeutig beantwortet: Bei dem Storchenpaar auf dem Bühler Kirchplatz handelt es sich um das gleiche wie im vergangenen Jahr.

„Die Ringnummern belegen es“, berichtet Henschel. Das Paar war im vergangenen Jahr das erste seit mehr als einem halben Jahrhundert, das wieder auf dem Bühler Kirchplatz brütete. Überrascht ist die Expertin davon nicht: „Störche sind horsttreu.“ Jetzt unternehmen sie einen neuen Anlauf zu einem Storchen-Happy-End.

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