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Uhrmacherhaus in Ottersweier und Reithalle in Achern

Tag des offenen Denkmals erlaubt Blick hinter Baustellen-Kulissen

Zwei interessante Baudenkmäler werden aktuell saniert. Es handelt sich um das Uhrmacherhaus in Ottersweier und die Reithalle in Achern. Beide können am Tag des offenen Denkmals besichtigt werden.

Hofansicht des Hauses Haft 43
Offene Tür am Tag des offenen Denkmals: Das Uhrmacherhaus in Haft kann am Sonntagnachmittag besichtigt werden. Foto: Ulrich Coenen

Der Tag des offenen Denkmals und die Stadt Bühl sind kein Traumpaar. Nun ist es keineswegs so, dass sich die Menschen in Bühl nicht für ihre historischen Gebäude interessieren. Leider fällt aber der Tag des offenen Denkmals seit 1993 immer auf den zweiten Sonntag im September.

An diesem Datum findet bereits seit vielen Jahrzehnten das Bühler Zwetschgenfest statt, das größte Volks- und Erntedankfest in Mittelbaden. Die vielen tausend Besucher, die an diesem Tag in die Stadt strömen, machen einen eher beschaulichen Aktionstag wie den Tag des offenen Denkmals praktisch unmöglich. Nur in seltenen Ausnahmefällen gab es deshalb in den vergangenen knapp drei Jahrzehnten Angebote.

Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken
Motto des Tages des offenen Denkmals

Wegen der Corona-Pandemie muss das Zwetschgenfest in diesem Jahr ausfallen. Auch der Tag des offenen Denkmals, der dieses Mal unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ steht, findet unter den besonderen Bedingungen der Pandemie statt.

Aus diesem Grund hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die den Aktionstag koordiniert, alle Veranstalter aufgerufen den Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr auf neuen Wegen zu begehen. Die Denkmäler sollen digital erlebt werden. Dazu gibt es auf der Internetseite des Tages des offenen Denkmals viele Links, die zu Beschreibungen, Fotos oder virtuellen Rundgängen führen.

Das ist in Zeiten von Corona eine Alternative. Allerdings ist Architektur dreidimensional und deshalb ersetzen kein Bild und kein Film das persönliche Erleben.

Ein einmaliger Blick hinter die Kulissen eines mit viel Liebe restaurierten Fachwerkhauses ist am Sonntag im Ottersweierer Ortsteil Haft möglich. Die Familie Kist saniert seit 2013 das sogenannte Uhrmacherhaus, das seit 1835 in Familienbesitz ist. Die Sanierung geht aktuell in ihre finale Phase. Im Inneren sind längst noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen.

In Zusammenarbeit mit dem Historischen Bürgerverein laden Bettina und Klaus Kist Interessenten am Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr in ihr Haus in Haft ein. Wegen der Corona-Pandemie wurde allerdings ein strenges Hygienekonzept erarbeitet.

Wir lassen nur 15 Personen gleichzeitig ins Haus
Bettina Kist, Denkmalbesitzerin

„Beispielsweise lassen wir nur 15 Personen gleichzeitig ins Haus“, berichtet Bettina Kist. Das Ehepaar hat ein wenig Angst, dass es wegen der strengen Vorschriften eng werden könnte und nicht jeder Besucher Einlass findet. Doch auch von außen ist das Haus ein echtes Schmuckstück und es lohnt, einen Blick darauf zu werfen. Außerdem wird der Musikverein Trachtenkapelle Grüne Jäger Neusatz, bei denen Klaus Kist Posaune bläst, die Gäste im Hof unterhalten.

Es gibt auch ein Video, das die Familie Kist über ihr Haus zusammengestellt hat.

Die ehemalige Reithalle (Illenauer Straße 51) in Achern kann am Sonntag, 13. September, ebenfalls von 11 bis 19 Uhr, besichtigt werden. Das noch relativ junge Denkmal wurde 1946 erbaut und ist ein bauliches Relikt der Zeit Acherns als französische Garnisonsstadt. Die reithalle diente ursprünglich der Ausbildung von Offizieren. Das riesige Backsteingebäude mit seiner fast schon spektakulären Dachkonstruktion (Nagelbrettbinder) und einer Grundfläche von rund 1600 Quadratmetern, das seit vielen Jahren leer steht, wird zurzeit saniert.

Nicht nur die Baustelle kann am Sonntag besichtigt werden. Es gibt ebenfalls eine große von Jenny Masny-Schoenenberg organisierte Kunstausstellung.

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