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Weihnachtspakete für Obdachlose

Tierschutzhilfe Bühl unterstützt Obdachlose

Insgesamt 450 Päckchen erfreuen Menschen sowie Hunde und Katzen gleichermaßen.

Menschen und Tiere
Viele Bürger aus Bühl und den umliegenden Gemeinden unterstützten die Aktion „Weihnachtspakete für Obdachlose“ mit ihren Spenden. So konnte der Tierschutzverein Bühl 450 Geschenke an Menschen verteilen, die mit ihren Tieren auf der Straße leben, wie hier in Freiburg. Foto: Tierschutzverein Foto: Tierschutzverein

Weihnachten und der Jahreswechsel, das heißt für viele Menschen Zeit mit der Familie verbringen und leckeres Essen genießen. Für wohnungslose Menschen sind die Weihnachtstage jedoch eine schwierige Zeit - für Obdachlose mit einem Hund oder einer Katze oft noch schwerere.

Gerade im Winter, wenn es kalt ist, gibt es zwar Notunterkünfte, aber in dem meisten Fällen haben Hunde dort keinen Zutritt. Dann müssen sich die obdachlosen Menschen entscheiden. Und diese Entscheidung fällt in den meisten Fällen immer gleich aus: Für den Hund oder die Katze und gegen das warme Bett.

Keiner kennt diese Probleme besser als der Tierschutzverein Bühl. Die gemeinnützige Organisation hatte daher vier Wochen vor Weihnachten zu einer Sammelaktion für Obdachlose mit einem Tier aufgerufen. Der Erfolg war überwältigend. „Mit dem Projekt wollten wir für wohnungslose Menschen einen Hauch von Weihnachten auf die Straße bringen.

Wegen der Corona-Lage finden nämlich viele Weihnachtsfeiern für Bedürftige nicht statt“, berichtet die Vorsitzende Sigrid Rheinschmitt. „Unsere Aktion hat einen enormen Anklang gefunden. Es haben sehr viele Leute gespendet und so konnte das Team vom Tierschutzverein Bühl rund 450 Päckchen auf den Weg bringen, um wohnungslosen Menschen und ihren Tieren eine Freude zu bereiten.“

Die Leute sind Schlange gestanden, um ihre Spenden abzugeben.
Sigrid Rheinschmitt , Vorsitzende Tierschutzverein Bühl

Natürlich musste vor der Auslieferung der Weihnachtspakete viel Vorarbeit geleistet werden. Vom 1. November bis 1. Dezember wurden daher in den Räumen des Tierschutzvereines in der Fridolin-Stiegler-Straße in Bühl fleißig Pakete geschnürt und in weihnachtliches Papier verpackt. Eine Mammutaufgabe? „Oh ja“, erinnert sich Sigrid Rheinschmitt schmunzelnd. „Die Leute sind Schlange gestanden um ihre Spenden abzugeben“, freut sich sich immer noch. „Es waren so viel tolle Sachen, dass wir schließlich ein Paket für Herrchen oder Frauchen und ein extra Geschenk für Bello oder Minka gepackt haben.“

Vor allem kuschelige Schlafsäcke, warme Winterjacken, Handschuhe, Mützen, Hygieneartikel für den täglichen Bedarf, Lebensmittel in Dosen, Leckerlis für die Hunde und Süßigkeiten für die Menschen wechselten in diesen Tagen vor Weihnachten den Besitzer. „Es war wunderbar, was die Leute alles vorbeigebracht haben“, erinnert sich Sigrid Rheinschmitt noch immer sehr gerührt.

Manchmal lagen auch persönliche kleine Nachrichten oder selbstgemalte Bilder den Paketen bei. „Ein Mann hat eine Kinderzeichnung wie einen kostbaren Schatz in seinem Rucksack verstaut. Das hat mich doch bewegt“, sagt Rheinschmitt.

Nicht nur die Kälte und das nasse Wetter mache den Obdachlosen zu schaffen. Vor allem der Ausschluss von vielen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens sei ein gravierendes Problem. Daher will das Team des Tierschutzvereines Bühl diesen Menschen eine Lobby geben und ihnen die oft fehlende Wertschätzung entgegenbringen.

In diesem Jahr hat der Bühler Verein diese Aufgabe mit folgenden Organisationen gemeistert: dem Verein Abseits Freiburg, der Bahnhofsmission Offenburg, dem Caritasverband Achern und Umgebung, der Diakonie Bühl und der Diakonie Baden-Baden, sowie dem Caritas Baden-Baden, der Caritas Rastatt, der Caritas Karlsruhe und der Bahnhofsmission Karlsruhe. Die Vorsitzende des Bühler Tierschutzvereins ist voll des Lobes über die Zusammenarbeit: „Es war ein tolles Miteinander und unsere Pakete wurden von allen dankbar angenommen.“

Die Aktion „Weihnachtspakte für Obdachlose mit einem Tier“ soll daher keine Eintagsfliege bleiben. Auch 2021 werden im Haus der Vereine wieder Weihnachtspakete auf die Reise gehen. „Für unser Tierschutzvereinsteam waren diese Tage sehr emotional“, zieht man dort Bilanz. „Jeder durfte einen oder mehrere Tage beim Verteilen der Geschenke helfen.“

Gab es eine Begegnung, die besonders Emotionen geweckt hat? „Eine? Viele!“, erklärt Sigrid Rheinschmitt. „In Freiburg wurden die Geschenke aus einem Anhänger heraus verteilt,“ blickt sie zurück. „Die Frauen und Männer waren so unglaublich dankbar für jedes Paket und gingen sehr rücksichtsvoll miteinander um. Ihre Hunde waren alle sehr gepflegt und auch gut erzogen. Jeder hat gespürt, dass sie ihre Tiere über alles lieben. Nie mehr werde ich die leuchtenden Augen der Beschenkten vergessen.“

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