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Volksbank kürzt Öffnungszeiten von Geschäftsstellen

Volksbank Bühl: Bargeld kommt wegen Corona aus der Mode

Die Corona-Pandemie beschleunigt einen Trend der vergangenen Jahre. Die Menschen zahlen immer häufiger bargeldlos. Das spüren auch die Banken. Die Volksbank hat die Öffnungszeiten von gleich mehreren Geschäftsstellen verkürzt. Bargeld gibt es nicht mehr überall.

Corona beeinflusst das Bankgeschäft: Bruno Metzinger, Generalbevollmächtigter der Volksbank Bühl berichtet über die Folgen der Pandemie für das größte Kreditinstitut der Stadt.
Corona beeinflusst das Bankgeschäft: Bruno Metzinger, Generalbevollmächtigter der Volksbank Bühl, berichtet über die Folgen der Pandemie für das größte Kreditinstitut der Stadt. Foto: Ulrich Coenen

Die Corona-Pandemie hat erheblichen Einfluss auf das Bankgeschäft. Sie verstärkt und beschleunigt ein Kundenverhalten, das sich bereits in den vergangenen Jahren deutlich bemerkbar gemacht hat. Das Kreditinstitut reagiert mit einer Reduzierung der Öffnungszeiten in mehreren Filialen. Das berichtet Bruno Metzinger, Generalbevollmächtigter der Volksbank Bühl, im Gespräch mit dieser Redaktion.

28 Filialen betreibt das größte Bühler Kreditinstitut zwischen Bühl und Kehl. Daran soll sich auch zumindest mittelfristig nichts ändern, betont Metzinger. „Wir haben in den beiden vergangenen Jahrzehnten keine Geschäftsstelle geschlossen“, berichtet der Bankkaufmann. „Diese Filialen sind unsere Wurzel und unsere Verbindung in die Region. Die Nähe zu den Kunden gehört im Gegensatz zu den Großbanken zu unserem genossenschaftlichen Prinzip. Die Schließung von Filialen ist kein Allheilmittel gegen die strukturelle Bankenkrise.“

Für die Deutschen ist Bargeld etwas Besonderes.
Bruno Metzinger Generalbevollmächtigter der Volksbank Bühl

Dennoch betont Metzinger, dass die Geschäftsstellen regelmäßig auf dem Prüfstand stehen. „Selbstverständlich haben wir die jeweilige Kundenfrequenz stets im Blick“, meint er.

Bereits seit einer Reihe von Jahren sind nicht mehr sämtliche Volksbankfilialen täglich geöffnet und nicht mehr in allen kann der Kunde auch Bargeld abheben. Die großen Stammhäuser in Bühl und Kehl sind von dieser Entwicklung ebenso wenig betroffen wie die Häuser, von denen aus die vier Regionalmärkte betreut werden: Steinbach, Ottersweier, Lichtenau und Freistett. Vimbuch, Goldscheuer und Auenheim sind hingegen an vier Tagen in der Woche geöffnet.

Immer kürzere Öffnungszeiten

In den kleineren Beratungscentern in Bodersweier, Unzhurst, Eisental und Schwarzach haben sich durch die Corona-Krise aber spürbare Änderungen ergeben. Statt bisher an eineinhalb Tagen werden diese Filialen nur noch an einem Wochentag geöffnet.

Noch kürzer fallen die Öffnungszeiten in Kork, Linx, Sundheim, Greffern, Willstätt und zweimal Bühlertal (Ober- und Untertal) aus, Diese Beratungscenter sind jetzt noch einen halben Tag geöffnet.

Die kleinsten Geschäftsstellen der Volksbank haben ebenfalls nur noch einen halben Tag geöffnet (bisher ein voller Tag). Sie müssen aber schon seit Jahren ohne einen Geldautomaten auskommen. Es handelt sich um Leutersheim, Eckartsweier, Neumühl, Diersheim, Stollhofen, Kappelwindeck, Weitenung und Neusatz. „In diesen kleinen Filialen gibt es auch keine Barkasse mehr“, berichtet Metzinger.

Aus der Begründung macht der Bankkaufmann kein Geheimnis. „Das Bargeschäft nimmt deutlich ab“, sagt er. „Bereits vor Corona hat ein Drittel unserer Kunden bargeldlos bezahlt, inzwischen ist es die Hälfte. Das spüren wir natürlich an unseren Bargeldautomaten, aber auch an den Kassen deutlich.“

Metzinger weist darauf hin, dass der Trend zum bargeldlosen Zahlen in anderen europäischen Ländern, beispielsweise in Schweden, deutlich weiter fortgeschritten ist. „Für die Deutschen ist Bargeld etwas Besonderes“, räumt er ein. Metzinger geht aber davon aus, dass das Bargeld auch in der Bundesrepublik in Zukunft weiter zurückgedrängt wird.

Beratungsbedarf steigt

Für die Volksbank wenig überraschend hat während der Corona-Krise der Beratungsbedarf der Kundschaft zugenommen. Baufinanzierung, Alterversorgung und Vermögensanlagen sind die Schwerpunkte. Beispielsweise im Bereich der Baufinanzierung gab es im Hinblick auf die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr ein sattes Plus von 7,5 Prozent.

„Die Kunden informieren sich auch bei der Baufinanzierung vorab online“, sagt Metzinger. „Diese Transparenz gehört längst zum Wettbewerb. Doch nicht der Zinssatz alleine ist entscheidend, sondern das Gesamtpaket, das auf die Bedürfnisse des Einzelnen angepasst ist. Manche Banken bieten beispielsweise keine Förderkredite an. Da kann der günstige Zinssatz für zehn Jahre in letzter Konsequenz die teurere Lösung sein.“

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