Mit ihrem ersten Nachhaltigkeitsmarkt hat die Volksbank Bühl offensichtlich einen Nerv getroffen: Die Stände in und hinter der Institution waren am Samstag bestens besucht. Zur lebendigen Atmosphäre trug auch das sonnige Wetter bei, ebenso die Band „Friends & Freunde“.
Die Anzahl der Aussteller lag bei über 40, angefangen bei klassisch nachhaltigen Betrieben wie dem Weltladen Bühl bis hin zur „Traube Eisental“, die Fingerfood offerierte.
Entsprechend stolz wirkte Vorstandssprecher Marco Feit. Er freue sich über die Aussteller, die das Thema Nachhaltigkeit „so schön bunt“ machten und den Markt mit ihren Ideen, Produkten und Leistungen bereicherten, sagte er in seiner Begrüßung. „Erfahren Sie mehr über Upcycling, Crazy Quilting, Car-Sharing, Spinnräder, badische Tapas und mehr.“ Man könne Nachhaltigkeit hier anfassen, schmecken und riechen.
Zum Hintergrund der Initiative sagte er: „Das Thema, bei uns als Genossenschaft per se schon fest verankert, zeigen wir heute mit einer Wahnsinnsvielfalt. Wir können mehr als Finanzberatung und nehmen unsere Rolle als Partner der Menschen in der Region ernst. Wir lassen Taten sprechen!“
Die „tolle Mannschaft“ der Volksbank habe Lust, solche Projekte umzusetzen, an erster Stelle „unser Nachhaltigkeitskümmerer“ Michael Volz, „der mit sehr viel Herzblut ans Netzwerken und Organisieren gegangen ist“. Auch der Stadt dankte Feit für ihre Unterstützung.
Den Faden griff Oberbürgermeister Hubert Schnurr auf. „Der Markt passt großartig zu unserer eigenen Veranstaltungsreihe“, befand er. Es sei wichtig, die Region zu bespielen – im Sinne der hier ansässigen Betriebe, aber auch als Beitrag für den Landschaftsschutz.
Angebot beim Nachhaltigskeitsmarkt reichte von Hanf über Heilkräuter bis zu Imker-Produkten
Für diesen Aspekt stand etwa Stefan Karcher vom Start-Up „Hämp“, das den historischen Hanfanbau wieder vorantreibt. Der erlaube, Spritz- und Düngemittel stark zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten, so Karcher. „Außerdem schont Hanf die Böden und ist klimaresistenter. Mit dem trockenen Sommer ist er auf unserer Testfläche deutlich besser klar gekommen als Mais.“
Hochinteressant seien auch die Hanfprodukte, vom nachhaltigen Dämmmaterial über Hanföl bis hin zu Tierfutter. „Wir selbst vertreiben Produkte mit Cannabisextrakt.“
In der Nähe lieferte Elke Gottschall Infos rund um Heilkräuter. Sie stellte sich als „eine der Rebland Kräuterhexen“ vor. „Unser Schwerpunkt liegt auf Kursen, in denen man alles über Heilpflanzen lernen kann und dies auch praktisch umsetzt.“ Viele wertvolle Eigenschaften heimischer Pflanzen seien in Vergessenheit geraten, die beruhigende Wirkung von Hopfen etwa. Am Stand präsentierte sie zudem „Überbleibsel aus Kursen“ wie Kräuteressig, Brennnesselsamen und Balsame.
Spielzeug-Flohmarkt für Kinder und nachhaltige Wohnungs-Räumungen
Kurios auch die Geschäftsidee von Annette Volz vom Immobilienservice „FreiTraum Rebland“: Sie koordiniert Haus- und Wohnungs-Räumungen unter dem Motto „Verwerten statt Wegwerfen“.
Angehörige seien oft auch emotional überfordert, sich von Dingen zu trennen, erklärte Volz. „Es fällt ihnen leichter, wenn sie wissen, dass vieles weiter verwendet wird, meist über Flohmärkte oder Upcycling. Das erspart überdies hohe Entsorgungskosten.“
Den Markt bereicherten unter anderem auch Imker Cum Natura, der Aspichhof, das „Schlaraffental“ und der Verein Malaika Smile.
Der Nachwuchs konnte derweil auf den Spielzeug-Flohmärkten stöbern, das Kinder- und Familienzentrum bot Papierschöpfen an, der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord eine Bastel- und Malstation sowie eine Schnitzeljagd.
Kurz: Der Nachhaltigkeitsmarkt begeisterte über die Generationen hinweg.