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Walk-and-Talk in Bühl

Walk-and-Talk in Bühl: Teilnehmer tauchen in die Welt des Kaffees ein

Bühl ist seit 2019 Fairtrade-Stadt. Beim Format „Walk-and-Talk“ sind am Samstagnachmittag 20 Teilnehmer in die Welt des Kaffees eingetaucht. Dabei ging es um fairen und nachhaltigen Kaffeeanbau.

Anbaugebiete: Christina Alff (Mitte) erklärt den 20 Teilnehmern des Walk-and-Talks in Bühl wo auf der Welt Kaffee angebaut wird.
Anbaugebiete: Christina Alff (Mitte) erklärt den 20 Teilnehmern des Walk-and-Talks in Bühl wo auf der Welt Kaffee angebaut wird. Foto: Dominik Schneider

Für die meisten ist ein Morgen ohne ihn undenkbar: Kaffee. Welche Reise das schwarze Gold bis in die morgendliche Tasse hinter sich hat, wissen die Wenigsten. Beim Format „Walk-and-Talk“ in Bühl sind 20 Teilnehmer in die Welt des Kaffees eingetaucht.

Seit 2019 ist Bühl als Fairtrade-Stadt ausgezeichnet. „Fairtrade“ ist das Siegel eines internationalen Netzwerks und steht für Produkte, die fair gehandelt werden. Mit „gerechtem Handel“ lässt sich dieser Anglizismus übersetzen. „Zu diesem Siegel gehört auch Bildungsarbeit, zu dem der Walk-and-Talk zählt“, erklärt Monika Krippl, Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Bühl.

Kaffee-Genießer: Nur eine Tasse pro Woche

Einer der 20 Teilnehmer ist Herr Scheck. Er möchte seinen Vornamen nicht nennen, aber er ist buchstäblich ein Kaffeegenießer. Nur etwa einmal in der Woche gönnt er sich eine Tasse.

Expertin: Christina Alff (Mitte) moderiert  mit Monika Krippl (rechts) den Walk-and-Talk in Bühl zum Thema Kaffee.
Expertin: Christina Alff (Mitte) moderiert mit Monika Krippl (rechts) den Walk-and-Talk in Bühl zum Thema Kaffee. Foto: Dominik Schneider

„Mir geht es vor allem darum, bewusst zu genießen und die Geschmacksnuancen herauszuschmecken“, erklärt Scheck. Dieses eine Mal in der Woche zelebriert er den Kaffee vom Mahlen über das Aufbrühen bis hin zum Genuss. „Dabei ist mir vor allem auch wichtig, dass der Kaffee aus einem fairen und nachhaltigen Anbau stammt.“

Sechs Stationen für Kaffee-Trinker in Bühl

„Wie viele Liter Wasser braucht es, bis der Kaffee bei Ihnen auf dem Tisch steht“, fragt Christina Alff. Keiner der Teilnehmer weiß die Antwort. „Etwa 140 Liter“, löst Alff die Frage auf. Sie ist Bildungsreferentin bei der Entwicklungsgenossenschaft Oikokredit. Alff und Krippl moderieren und führen den Rundgang. Sechs Stationen umfasst der „Walk and Talk“ in Bühl.

„Beim konventionellen Anbau kommt etwa nur 14 Prozent des Kaffeepreises beim Kaffeebauern an“, sagt Alff. Das Gros, mehr als 60 Prozent, würden unter anderem für Steuern, Fracht- und Verarbeitungskosten anfallen. Etwa ein Viertel erhält der Einzelhandel.

Bei Fairtrade-Kaffee bekommen die Bauern laut Alff etwa 30 Prozent. Wie viel wirklich beim Einzelnen hängen bleibe, könne nicht gesagt werden. „Nachhaltiger Kaffee ist immer ökologisch, wirtschaftlich und soziale Nachhaltigkeit“, sagt Alff.

Darf nicht fehlen: Beim Walk-and-Talk in Bühl zum Thema Kaffee gehört auch ein Glas Eiskaffee.
Darf nicht fehlen: Beim Walk-and-Talk in Bühl zum Thema Kaffee gehört auch ein Glas Eiskaffee. Foto: Dominik Schneider

An einer Station erklärt Barista Maurizio Mellella das Prinzip des Prinzip des Direct-Trade-Kaffees. Darauf baut etwa „Peter’s gute Backstube“ mit ihrer eigenen Kaffeemarke. Bei dieser Vermarktung kommt die Kaffeebohne direkt vom Bauern über die Rösterei in den Einzelhandel und zum Kunden. Das garantiere faire Preise und vollständige Transparenz.

Auch Sebastian Böckeler erläutert den Teilnehmern, woher die Bohnen in den Böckeler Kaffeehäusern kommen. Das Traditionshaus habe seit Jahren eine Kooperation mit Azul Café in Bremen. „Die sind in den vergangenen Jahren sehr gewachsen“, sagt er. Aus der kleinen Kaffeerösterei am Deich sei eine Tochter der Firma Dahlmeyr geworden. Die Kaffeebohnen kommen laut Böckeler aus Genossenschaften in Honduras, Peru und Indien. „Alle drei sind Fairtrade-zertifiziert.“

In den Böckeler Filialen von Karlsruhe über Baden-Baden bis zum Mutterhaus in Bühl werden laut Sebastian Böckeler im Jahr bis zu fünf Tonnen Röstkaffee im Jahr verbraucht. Das entspreche etwa 560.000 Brühungen im Jahr.

Ein weiteres Thema an einer Station ist die Rolle der Frauen im Kaffeeanbau. „Die Frauen besitzen oft kein Land. Wenn der Ehemann stirbt, stehen sie vor dem Nichts“, sagt Alff. Deshalb müsse die Rolle von Frauen im Kaffeeanbau gestärkt werden.

Es ist aber auch immer eine Frage des Geldbeutels.
Markus Falk, Kaffeetrinker

Markus Falk trinkt am Tag mehr als vier Tassen Kaffee. „Alleine schon deshalb habe ich großes Interesse an dem Rundgang“, erklärt er. Die Themen nachhaltiger und fairer Kaffee seien im wichtig. „Es ist aber auch immer eine Frage des Geldbeutels.“

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