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Jubiläumsjahr der Rennrodler

„Weißer Blitz“ aus Neusatz feiert 50-Jähriges: Rollenrodel-WM im August als Höhepunkt

Die Rennrodelgemeinschaft „Weißer Blitz“ aus Neusatz schaut auf eine bewegte Geschichte zurück. Los ging alles an einem autofreien Sonntag.

Vorfreude auf die Weltmeisterschaft: Pascal Nöltner, Stefan Krug, Matthias Nöltner, Niko Hörth, Ben Fehrenbacher, Michelle Armbuster und Josie Katschewski (von links)
Vorfreude auf die Weltmeisterschaft: Pascal Nöltner, Stefan Krug, Matthias Nöltner, Niko Hörth, Ben Fehrenbacher, Michelle Armbuster und Josie Katschewski (von links) Foto: Patricia Klatt

Die Rennrodelgemeinschaft „Weißer Blitz“ aus Neusatz feiert in diesem Jahr gleich mehrfach. Zum einen blickt der Verein auf sein 50-jähriges Bestehen zurück, das im Jubiläumsjahr „775 Jahre Neusatz“ gefeiert werden kann und zum anderen werden die Rennrodler am 26. und 27. August in Neusatz die diesjährige Weltmeisterschaft im Rollenrennrodeln ausrichten. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren.

„Die Rennstrecke ist offiziell abgenommen, sie hat das notwendige Gefälle inklusive S-Kurve. Wir starten am Sportplatz und das Ziel ist am Parkplatz der Schlossberghalle“, berichtet Peter Lamprecht. Er ist seit 1991 Vorsitzender der Neusatzer Rennrodler.

Die Teilnehmer kommen aus acht bis zehn Ländern, der Älteste mit 69 Jahren aus Slowenien.
Peter Lamprecht, seit 1991 Vorsitzender der Neusatzer Rennrodler

Die Veranstalter rechnen mit rund 80 Anmeldungen. „Die Teilnehmer kommen aus acht bis zehn Ländern, der Älteste mit 69 Jahren aus Slowenien. Die Starttrikots werden übrigens auch das Logo ‘775-Jahre Neusatz’ tragen“, sagt Lamprecht.

Aktuell werde das Begleitheft zur Weltmeisterschaft gestaltet. Bei diesen umfangreichen Vorbereitungen kann der Vorstand auf die Erfahrungen aus der Europameisterschaft im Jahr 2018 zurückgreifen, die ebenfalls in Neusatz stattfand.

Ursprung der Rennrodelgemeinschaft ist ein autofreier Sonntag

Die Ursprünge der „Rennrodelgemeinschaft Weißer Blitz“ gehen auf den 25. November 1973 zurück, einen jener autofreien Sonntage, die durch den damaligen Ölboykott der OPEC-Länder notwendig geworden waren.

Im Gasthaus „Zum Löwen“ wurde in der Stammtischrunde die Idee geboren, die Rodel wieder als Fortbewegungsmittel zu verwenden. „Damals gab es Wetten, wer am schnellsten die Strecke Gebersberg, Linde, Schwarzwaldstraße schaffen würde“, erzählt Lamprecht. Das erste offizielle Rennen fand dann am 8. Februar 1976 am Immenstein statt, 27 Starter waren gemeldet.

Der Tagesschnellste war Franz Faller mit 39,4 Sekunden. Heute findet das Winterrodeln auf Hornschlitten als Gaudi-Rennen zur Teilnahme für jedermann am Immenstein statt. Der Schwerpunkt mit den Rennläufen und Meisterschaften liegt für die Neusatzer aber auf dem Rollenrodeln.

Es gab anfangs bei den Rennen Unterschiede in Größe und Qualität der Rollen und Schlitten, was zu ungleichen Startbedingungen führte. Als Konsequenz daraus wurde alles reglementiert: Schlittengröße und Gewicht sind ebenso festgelegt wie die Anzahl der Rollen – heute jeweils zehn Stück auf der rechten und der linken Schlittenseite.

Bremsen müssen die Jüngsten im Verein als Erstes lernen

Je nach Strecke werden bei den Abfahrten bis zu 95 Kilometer pro Stunde erreicht, was man in Youtube-Videos miterleben kann. Gebremst wird mit der ganzen Schuhsohle, die dafür mit Lkw-Reifen beklebt ist. „Anders würden die Schuhe den Belastungen nicht standhalten“, betont Lamprecht. Das Bremsen ist auch das, was die Jüngsten im Verein als Erstes lernen müssen, bevor sie so richtig rodeln dürfen.

Ben Fehrenbacher ist acht Jahre alt und bereits bei Meisterschaften mitgefahren, ebenso wie die elfjährige Josie Kartschewski, zuletzt bei der Europameisterschaft im September 2022 in der Steiermark.

Bei den Neusatzer Rennrodlern sind viele schon von klein an dabei, wie auch die erfolgreichen Fahrer Pascal Nöltner und Nico Hörth, die mit sechs beziehungsweise zwölf Jahren die ersten Rennen fuhren.

Im November des vergangenen Jahres wurden Nico Hörth und Michelle Armbruster als erfolgreiches Doppelsitzer-Team der Rennrodler bei den Bühler Sportlern zur Mannschaft des Jahres gekürt. Die Neusatzer Rennrodler gehen also gut vorbereitet in die Weltmeisterschaft.

Internethinweise

Wer bereits im Vorfeld „Rodel-Eindrücke“ sammeln möchte, wird auf den sozialen Medien oder der Homepage fündig.

Homepage: https://www.weisserblitz.de/

Facebook: https://www.facebook.com/people/Rennrodelgemeinschaft-Wei%C3%9Fer-Blitz-Neusatz-eV/100063605109580/

Instagram: https://www.instagram.com/weisser_blitz1973/

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