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Premiere beim Neujahrsempfang

Welt-Uraufführung: Stadtkapelle spielt „Bühler Zwetschgenmarsch“

Eine doppelte Premiere erlebten die Besucher des Bühler Neujahrsempfangs, der im Zeichen der „Zwetschgenstadt“ stand. Das schmeichelte Ohren und Gaumen.

Neujahrsempfang 2023
Doppelte Premiere: Zu den Klängen des „Bühler Zwetschgenmarschs“ rollten Zwetschgenkönigin Jessica I., Christian und Fabian Böckeler eine gewaltige Zwetschgentorte vor die Bühne. Foto: Bernhard Margull

Eine Welt-Uraufführung gibt es in Bühl nicht allzu oft. Beim Neujahrsempfang im Bürgerhaus Neuer Markt war es aber soweit: Rolf Hille, der Dirigent der Stadtkapelle, hat zur offiziellen Ernennung Bühls zur Zwetschgenstadt einen „Bühler Zwetschgenmarsch“ geschrieben.

Dass er, gepaart mit etwas Melancholie und Eisenbahnromantik, an die Blütezeit der Bühler Zwetschgen erinnert, wie es Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) ankündigte, davon konnte sich das Publikum überzeugen, als die Stadtkapelle den Marsch spielte.

Zur Nostalgie gesellte sich der Genuss: Eine überdimensionale Zwetschgentorte aus der Konditorei Böckeler wartete nach dem Ende des offiziellen Teils nicht vergebens auf neugierige Gaumen.

Blick auf das Jubiläum 50 Jahre Große Kreisstadt

Schnurr blickte in seiner Neujahrsansprache auch auf das Jubiläum 50 Jahre Große Kreisstadt. Die Kommunalreform habe die Basis geschaffen für ein prosperierendes Gemeinwesen: „Heute sind wir Mittelzentrum mit einem Einzugsbereich von über 70.000 Menschen.“

Die Stadt sei sehr gut aufgestellt, „so dass wir alle vor uns liegenden Aufgaben aus einer Position der Stärke heraus angehen und auch anpacken“. Als Standort für Wirtschaft, Schulen, Sport und Kultur habe die Stadt vieles zu bieten, was zu Stolz berechtige.

In der Frage einer guten medizinischen Grundversorgung herrsche in Mittelbaden Einigkeit: Es brauche ein Zentralklinikum. Die diskutierten Probleme der beiden am stärksten bewerteten Standorte in Rastatt halte er für durchaus lösbar: „Wenn wir nicht mit leeren Händen dastehen wollen, bedarf es dringend einer Entscheidung“, sagte Schnurr.

Er verwies auf die nur elf Kilometer zwischen einem Klinik-Standort Rastatt-Süd und dem Baden-Airpark. Das sei ein Vorteil: „Welche Klinik in Deutschland hat schon einen eigenen Flughafen?“

Zwetschge steht in Bühl erneut im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt des Abends stand jedoch die Zwetschge. Schnurr erinnerte an verschiedene Aktionen, um den Erhalt der Bühler Nationalfrucht zu sichern. Auch wenn die „Bühler“, die in den Anfängen eine „Kappler“ war, im wirtschaftlichen Stellenwert gegenüber vor allem der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts heute nahezu unbedeutend sei, so sei sie doch nach wie vor „die Symbolfrucht unserer Stadt“.

Die Zusatzbezeichnung Zwetschgenstadt sei eine gute Werbung für Bühl. „Wir werden sehen, zu was wir Zwetschgenstädter jetzt alles in der Lage sind“, deutete Schnurr Besonderes an. Und in der Tat: Die Stadtkapelle intonierte den „Bühler Zwetschgenmarsch“, den Rolf Hille zwischen Weihnachten und Neujahr geschrieben hatte und bei drei, vier Proben einstudiert hatte.

„Die besten Ideen habe ich beim Radfahren“, schmunzelte Hille am Rande des Empfangs. Gelungen ist ihm eine eingängige Melodie mit hohem Wiedererkennungspotenzial – der „Bühler Zwetschgenmarsch“ hat das Zeug zum musikalischen Botschafter des blauen Goldes.

25 Kilo schwere Torte mit allerlei „Zwetschigem“

Noch während die Stadtkapelle spielte, rollten Zwetschgenkönigin Jessica I. sowie Christian und Fabian Böckeler eine etwa 25 Kilogramm schwere Torte vor die Bühne, in der allerlei „Zwetschiges“ steckte: „Bühler Zwetschgenwasser aus Opas Garten, Zwetschgen-Mark, Zwetschgen-Chutney, alles natürlich aus Bühler Zwetschge“, sagte Fabian Böckeler.

Deren leckere Säure gebe einer Torte erst die richtige Note, sonst sei sie einfach nur süß und habe wenig Charakter. Für 170 Personen reichte die Torte aus, und kein Stück blieb übrig. Das, so Böckeler, könne durchaus eine Motivation sein, diese neue Kreation auch im Alltag anzubieten: Marsch und Torte läuten so eine neue musikalische und kulinarische Zwetschgen-Ära ein.

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