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Wie Schwimmtraining Spaß machen kann: Bühler Sportler wollen Kinder mit neuem Buch spielerisch begeistern

Zwei Bühler Schwimmtrainer haben ein Buch herausgebracht, mit dem sie Kindern spielerisch das Schwimmen näherbringen wollen. Damit leisten sie Pionierarbeit. Denn bisher gab es solche Literatur nur für andere Sportarten.

Zwei Männer präsentieren in einem Schwimmbad ein Buch.
Christian Reinschmidt (links), Leiter der Sportschule Steinbach, und Schwimmtrainer Christian Hensel im Schwarzwaldbad mit ihrem jüngst erschienenen Buch. Foto: Katrin König-Derki

„Ab ins Wasser!“ ist ein Buch von Christian Reinschmidt und Christian Hensel überschrieben, das Ende August in einer Erstauflage von 2.000 Exemplaren erschien. Auf dem Cover: Fröhliche Kinder im Schwimmbad.

Und damit ist auch schon der Ansatz klar, den Reinschmidt, Leiter der Sportschule Steinbach, sowie Schwimmtrainer und Gymnasiallehrer Hensel verfolgen: Kinder sollen spielerisch im Wasser trainieren, um Freude am Schwimmen zu entwickeln – und Technik, Kondition und Teamgeist wie nebenher erlernen.

Bücher dieser Art, sagt Reinschmidt, existierten längst etwa für Ballsportarten oder Leichtathletik. „In der Schwimmliteratur finden sich bisher nur klassische Übungsreihen. Insofern haben wir Pionierarbeit geleistet und hoffen, Sportlehrern und Schwimmtrainern viele Ideen an die Hand zu geben.“

Autorenteam kennt sich schon aus Trainingszeiten

Die Autoren kennen sich seit Jahrzehnten: Hensel zählte zu den Nachwuchsschwimmern, die Reinschmidt trainierte, nachdem er das Schwimmteam des TV Bühl gegründet hatte. Hensel erinnert sich: „Christian gestaltete schon damals manche Übungseinheiten spielerisch. Das hat mich geprägt.“

Gewiss sei es einfacher, den Kindern etwa „800 Meter Freistil“ vorzugeben, sagt der ehemalige Leistungsschwimmer. Doch die Erfolge, die durch den spielerischen Ansatz in anderen Disziplinen erzielt würden, sprächen für sich.

„Aufbauend auf unseren Erfahrungen haben wir nun auch fürs Schwimmen Spiele entwickelt, die gezielt verschiedenste Fähigkeiten schulen“, sagt er. „Sie sind nicht als Ergänzung, sondern als integrativer Bestandteil des Trainings gedacht.“ Hensel hat die Ideen in der Praxis ausprobiert; die meisten wurden ihm zufolge sehr positiv aufgenommen. „An einigen wenigen Spielen haben wir auf der Basis der Rückmeldungen noch gefeilt.“

Reinschmidt hat beim „Verlag an der Ruhr“, der auch bei „Ab ins Wasser!“ seine erste Wahl war, bereits mehrere Bücher veröffentlicht. „Um ohne Zeitdruck am Buch arbeiten zu können, habe ich dieses Mal darauf verzichtet, vorab mit dem Verlag ins Gespräch zu gehen“, berichtet er.

„So bestand zwar die Gefahr, dass die Publikation letztlich abgelehnt würde. Das Risiko erschien mir aber minimal.“ Tatsächlich schickte er erst das fast fertige Manuskript an den Verlag - mit Erfolg. „Wir mussten nur noch Feinarbeit leisten.“

Entwicklung des Buchkonzepts dauerte vier Jahre

Zu dem Zeitpunkt lagen hinter den Autoren knapp vier Jahre, in denen sie das Konzept entwickelt und optimiert hatten. Wichtig, sagt Hensel, sei ihnen das „Komplettpaket“ gewesen: Neben Technik und Kondition vor allem die Sozialkompetenz.

Das Buch ist übersichtlich gegliedert. Im ersten Teil steht die Technik im Fokus, nach Schwimmdisziplinen unterteilt. Im zweiten geht es um die Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten, im dritten um Kooperation und soziale Kompetenz.

Das mag auf den ersten Blick nicht so unterhaltsam klingen – die Titel der Spiele aber schon: „Mit Denksport zum Sieg“ etwa, „Glückstreffer im Team“ oder „Königreich der Regungslosen“. Variationen ermöglichen es, die Ideen an unterschiedliche Niveaus anzupassen.

Bei „Tipps“ und anderen Hinweisen („Aufgepasst!“) schöpfen Reinschmidt und Hensel aus ihrer Arbeit als Trainer, etwa Gefahrenquellen betreffend. Hensel: „Wenn man beim Rückenschwimmen mit dem Kopf an den Beckenrand knallt, kann das sehr wehtun. Solchen Momenten beugen wir vor.“

Dem besseren Verständnis der Übungen dienen übrigens auch die witzigen Zeichnungen des preisgekrönten Illustrators Norbert Höveler. Das spielerische Schwimmen, resümiert Reinschmidt, sei der Schlüssel zu einem positiven Bewegungserlebnis – und zugleich zu Sicherheit. Bleibt also nur zu sagen: „Ab ins Wasser!“

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