Skip to main content

Thema bei Haushaltsberatungen

Wie die Stadt Bühl das weiter wachsende Defizit der Mediathek begrenzen soll

Die Mediathek ist den Bühler Haushältern lieb und teuer – das Defizit steigt. Sie verlangen von der Stadtverwaltung Vorschläge, wie die Zahlen verbessert werden können.

Mediathek Bühl
Blick in die Mediathek: Die Bildungseinrichtung arbeitet auf der Grundlage eines vom Gemeinderat 2017 beschlossenen Konzepts. Foto: Ulrich Coenen

Die Mediathek steht unter Dauerbeobachtung der Bühler Haushälter. Regelmäßig thematisieren sie die Kosten der Bildungseinrichtung, und ebenso vertraut klingen die Wortmeldungen: Die Mediathek ist uns wichtig, aber ihre Kosten sind zu hoch.

In diesem Jahr könnte das Defizit auf fast 1,1 Millionen Euro steigen, was gegenüber dem Vorjahr rund 50.000 Euro mehr wären. Umgerechnet bedeutet dies pro Ausleihe einen Zuschuss von 7,28 Euro. Diese Zahlen sollen nach den Vorstellungen der Mitglieder des gemeinderätlichen Verwaltungsausschusses niedriger werden. Die Frage ist nur: Wie lässt sich das bewerkstelligen?

Georg Schultheiß (FW) erinnerte daran, dass er sich schon bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr kritisch zur Höhe der Gesamtkosten geäußert habe: „Man unterstellte mir, ich wolle die Mediathek schließen.“ Gleichwohl wiederholte er seinen Befund: „Die Gesamtsumme der Einrichtung sehe ich als deutlich zu hoch an.“

Zwar habe Bürgermeister Wolfgang Jokerst (Grüne) eingehend über die Leistungen informiert, die die Mitarbeiterinnen der Mediathek erbrächten. Aber die Grundlage dafür sei ein Konzept aus dem Jahr 2017: „Da gab es noch üppigere Mittel“. Der Fachbereich müsse aufzeigen, wo es Einsparpotenzial gebe.

Vergleich mit anderen Mediatheken angekündigt

Ein Großteil der Angebote seien pädagogische Leistungen, entgegnete Jokerst: „Wenn wir das kritisch beurteilen wollen, bedeutet es, diese herunterzufahren.“ Dafür bräuchte es ein neues Konzept. Einen anderen Weg, von den Personalkosten herunterzukommen, sehe er nicht. Sie sind im Übrigen für 6,63 Stellen mit 510.900 Euro ausgewiesen.

Jokerst schlug vor, Vergleichsdaten aus anderen Kommunen vorzulegen. Diese könnten über ein Netzwerk von Mediatheken, dem die Bühler Einrichtung angehöre, eingeholt werden. Klaus Dürk, der Fachbereichsleiter Bildung – Kultur – Generationen, bekräftigte dieses Vorgehen, ergänzte aber auch, dass die im Haushaltsplan ausgewiesenen Zahlen zumindest teilweise noch durch Corona-Effekte geprägt seien.

Irgendwo wollen wir einen Deckel.
Walter Seifenmann, Stadtrat der GAL

Daniel Fritz (CDU) würdigte die Mediathek als gute und sinnvolle Einrichtung. Die Kosten seien aber unverhältnismäßig hoch. Alternativ zur Kostensenkung könne auch über höhere Einnahmen nachgedacht werden.

Walter Seifenmann (GAL) sah die Mediathek als eines von mehreren Beispielen großer kultureller Gebäude und Einrichtungen, die seit vielen Jahren mit hohem Kostenaufwand betrieben würden. „Irgendwo wollen wir einen Deckel“, sagte er.

Bei der Mediathek könne der bei einer Million Euro liegen. Es sei immer sinnvoll, die Kostenentwicklung solcher Einrichtungen kritisch zu beäugen, und das gelte nicht nur für die Mediathek. Am Ende müsse man Rädchen finden, „an denen man drehen kann“.

Veränderung im Bühler Kulturbereich

Eine Veränderung im Kulturbereich könnte in diesem Jahr die Veranstaltungen im Sommer betreffen. Es sei gut vorstellbar, dass es eine Mischform aus Kultursommer und Kultur im Klappstuhl gebe, sagte Jokerst auf eine Frage von Karl Ehinger (FW), der von schönen Veranstaltungen im Kultursommer sprach.

Pandemiebedingt war daraus 2021 die Reihe Kultur im Klappstuhl geworden. Diese werde weitergeführt, versicherte Jokerst: „Wir wollen sie keinesfalls abschaffen“. Möglicherweise kämen aber ein, zwei größere Veranstaltungen dazu. Lutz Jäckel (FPD) lobte die Klappstuhl-Reihe: „In dieser Richtung müssen wir weitermachen“.



nach oben Zurück zum Seitenanfang